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0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und zur Seite wankte, da wußte er, daß sie tatsächlich mit dem Leben davongekommen waren und einen Vampir erledigt hatten.
    »Du hast es geschafft!« keuchte der Bäcker. »Du… du hast den Blutsauger erledigt.« Er lief auf ihn zu und schlug ihm beide Hände auf die Schultern. Dabei sah es aus, als wollte er mit ihm einen Tanz in der freien Natur aufführen.
    Edwards konnte es selbst nicht glauben. Er wollte sich zunächst überzeugen und schob Perrish zur Seite. Neben dem Vampir blieb er stehen, die Waffe gesenkt, den Finger am Abzug und bereit, noch eine Kugel zu verschießen.
    Das war nicht mehr nötig. Torry hatte sein untotes Dasein endgültig ausgehaucht.
    Aus seiner Tasche schaute etwas hervor. Es war die Peitsche, die ihm der Chinese hatte übergeben müssen.
    Edwards nahm sie an sich und steckte sie ein. Mit dem Ärmelende wischte er den frischen Schnee aus seinem Gesicht. »Das glaubt uns niemand. Torry war ein Vampir, er hatte die Blutsauger jagen wollen, aber es hat ihn erwischt. Verdammt noch mal, das ist ein Ding.«
    Robert Perrish hatte jedes Wort verstanden. »Ja, Slim, wir haben ihn erledigt. Daß er zu einem Vampir geworden ist, beweist uns gleichzeitig, daß sie da sind.«
    »Leider.«
    Beide Männer schauten sich um, doch im fallenden Flockenwirbel war nichts zu entdecken. Da konnten die Vampir-Gespenster nur drei Schritte von ihnen entfernt stehen, ohne daß man sie sah.
    »Weißt du, Slim, daß mir das irgendwie Mut gibt.«
    Edwards schüttelte den Kopf. »Mir nicht. Ich habe nach wie vor verdammte Angst. Ich… ich kann es auch nicht fassen, daß ich den Vampir erledigt habe. Daran werde ich wohl noch einige Zeit zu knacken haben, glaub mir.«
    »Spielt das jetzt eine Rolle? Wir müssen weitermachen!«
    »Vielleicht. Mal ehrlich, Robert, kannst du dir vorstellen, daß Torry der einzige Vampir außer den beiden im Planwagen gewesen ist?«
    Perrish verstand sehr schnell. »Du glaubst, daß er einer unter mehreren gewesen sein könnte?«
    »So ähnlich.«
    »Das wäre ja schlimm.«
    »Klar.« Edwards hob die Schultern. »Ich frage mich nur, was wir jetzt tun sollen?«
    Perrish hatte sich die Antwort längst überlegt. »Das ist doch klar. Wir gehen nach Lauder hinein. Hier oben kann ich nicht mehr bleiben.«
    »Und dann?«
    »Suchen wir die anderen und geben ihnen Bescheid.«
    Edwards war einverstanden. »Moment noch«, sagte er und bückte sich, um abermals in den Taschen des Untoten nachzuschauen. Er hatte den Schlüssel schnell gefunden.
    »Willst du die Polizisten befreien?«
    »Klar.« Edwards nickte. »Das ist das Beste, das wir tun können. Sollen sie die Blutsauger jagen. Ich weiß nämlich nicht, ob wir immer so ein Glück haben werden wie jetzt.«
    Der Bäcker nickte. »Damit könntest du recht haben, Slim, verdammt recht sogar…«
    ***
    Mir paßte einiges nicht in den Kram. Nicht nur, daß wir so lange ausgesperrt waren, es gefiel mir auch nicht die Dunkelheit, die einfach zu viele Verstecke bot, und erst recht nicht der Schnee, der immer dichter aus den Wolken fiel.
    Das war ein Vorhang ohne Ende.
    Bestehend aus kleinen Kristallen, die oft wie Nadelspitzen unsere Gesichter malträtierten. Auch McDuff fluchte über das Wetter. »Alle haben sich Schnee gewünscht. Ausgerechnet jetzt fällt er.«
    »Was wollen Sie machen?« fragte Suko. »Nehmen wir es, wie es ist.«
    Wo wir die Blutsauger suchen sollten, wußte keiner von uns. Deshalb hatten wir uns ein zentrales Ziel ausgesucht. Es war der noch im Ort stehende Planwagen, der auf der Fahrbahn ein mächtiges Hindernis bildete. Die Menschen von Lauder zeigten sich nicht. Sie blieben in den Häusern und Wohnungen. Die Angst vor den Blutsaugern hielt sie glücklicherweise zurück. Doch Vampire brauchen Blut, Menschenblut. Wir konnten davon ausgehen, daß sie sich dort aufhielten, wo sie leicht an die Beute herankamen.
    Vor uns erschien der Wagen im Schneewirbel. Er sah dick und massig aus. Seine Plane hatte eine weiße Haube bekommen, die mit ihrem Gewicht selbst den strammen Stoff eindrückte. Die beiden Pferde lagen tot im Geschirr, bedeckt vom Schnee wie mit einem weißen Leichentuch. Niemand hatte sich um die Tiere gekümmert.
    Indem man ihre Tiere erschoß, hatten die Bewohner versucht, den Vampiren eins auszuwischen. Es würde ihnen nicht gelingen. Es war ein sinnloser Tod gewesen, über den ich nur den Kopf schütteln konnte.
    »Was hast du?« fragte Suko.
    »Nichts weiter. Ich dachte nur an die Pferde.« Dann ging ich die paar

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