Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schritte bis zur Rückseite des Wagens, wo der Schnee hineingeweht und sofort getaut war.
    Ich kletterte auf den Wagen. Der widerliche Vampirgeruch hing über der Ladefläche, als wollte er niemals dort verschwinden. Einen Blutsauger selbst sah ich nicht.
    McDuff und Suko warteten auf mich. »Wenn ich nur wüßte«, sagte der Sergeant, »wohin sich diese Hobby-Vampirjäger verzogen haben, dann wäre es mir wohler.«
    »Stimmt genau«, gab ich ihm recht. »Es sind wirklich Laien und können eine leichte Beute werden.«
    »Wäre es sinnvoll, wenn wir zusammenbleiben?« erkundigte sich Suko. »Ich denke, es ist besser, wenn wir getrennt gehen.«
    Ich schaute ihn an. Vor unsern Gesichtern tanzten die Flocken.
    »Da geb ich dir recht, nur solltest du bedenken, daß du praktisch ohne Waffe bist. Ich habe meine Beretta auch nicht mehr…«
    »Ich hole mir die Ersatzwaffe aus dem Wagen.«
    »Okay, dann verlasse ich mich auf das Kreuz.«
    »Und auf den Dolch.«
    »Stimmt.«
    »Sollen wir einen Treffpunkt ausmachen?« fragte McDuff. »Dieser Planwagen ist eine günstige Stelle. Wir könnten uns auch auf eine Zeit verständigen.«
    »Das ist nicht übel«, stimmte Suko zu. »Wie siehst du die Sachlage, John?«
    »Ich bin dafür.«
    »Und wann treffen wir uns wieder?«
    »Wie wäre es mit Mitternacht?«
    McDuff wrang getauten Schnee aus seinem Bart. »Zur Geisterstunde. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß die Blutsauger schon vorher losschlagen und nicht so lange warten wollen.«
    »Seid mal ruhig!« zischte Suko.
    Wir verstummten. Mein Freund entfernte sich vom Wagen und blieb nahe des Gehsteigs stehen.
    »Hast du was gehört?«
    Er nickte und drehte mir weiterhin den Rücken zu. »Ja, John, das waren, wen mich nicht alles täuscht, Schüsse.«
    Auf Sukos Gehör konnte man sich verlassen. So etwas sagte er nicht grundlos. »Und wo?«
    Er hob den rechten Arm und schwang ihn nach vorn. »Da hinten irgendwo. Den Bergen zu.«
    McDuff kannte sich dort besser aus. »Was finden wir da?«
    »Häuser, eine Gärtnerei und…«
    Ich nickte. »Okay, vielleicht sollte ich mich in diese Richtung bewegen.«
    »Sie ist einsam«, gab der Sergeant zu bedenken. »Sie sagten doch, John, daß sich die Vampire gern dort aufhalten, wo sie auch die Chance bekommen, Menschen zu jagen.«
    »Stimmt.«
    »Ich möchte lieber in der Stadt bleiben.«
    »Das sollen Sie auch.« Ich zog den silbernen Dolch hervor und reichte ihn McDuff. »Bitte, nehmen Sie den.«
    »Aber Sie…«
    »Ich habe noch das Kreuz.«
    Er wog den Dolch auf der Handfläche und nickte anerkennend.
    »Ist ja ein tolles Stück.«
    »Besonders in seiner Wirkung auf Schwarzblütler«, erklärte ich ihm lächelnd.
    »Mir ist da gerade ein Gedanke gekommen«, sagte Suko. »Es geht um deinen Vater.«
    »Ja, daran dachte ich auch.«
    »Deine Mutter haben sie. Könnte es nicht sein, daß man versuchen wird, auch Horace zu einem Vampir zu machen?«
    »Die Befürchtung hege ich ebenfalls. Ich sollte nach ihm schauen, bevor ich mich auf den Weg mache.«
    »Gut, gehen wir.«
    »Mitternacht hier?« fragte McDuff.
    »Einverstanden.«
    Wir nickten uns noch einmal zu und wünschten uns gegenseitig viel Glück. In verschiedene Richtungen liefen wir davon. Schon nach wenigen Schritten hatte uns der Vorhang aus Schnee verschluckt…
    ***
    Wo der Hausarzt wohnte, wußte ich genau. Das Haus lag allein und ähnelte dem meiner Eltern. Im Sommer deckte es eine dicht belaubte Baumreihe vor unerwünschten Blicken. Auch jetzt, beim wilden Schneegestöber war es mehr zu ahnen, als zu sehen. Zum Glück brannte die Lampe über der Tür.
    Ich war ihrem milchigen Schein gefolgt und blieb unter den Zweigen einer Buche stehen.
    Mir fiel auch das zweite Licht auf. Es beleuchtete das Garagentor, das zu dieser Zeit allerdings offenstand. Die Umrisse eines Autos konnte ich nicht erkennen.
    Demnach war der Doc nicht da.
    Das gefiel mir nicht. Zwar würde er meinen alten Herrn nicht schutzlos zurücklassen, wenn die Blutsauger jedoch angriffen, sah es zumeist bitter aus.
    Ich lief durch den Schneevorhang bis zur Haustür. Drei breite, halbrund angelegte Stufen formierten sich zu einer Treppe, die vor einem natürlichen Windfang endete. In der Wand war eine Klingel angebracht worden. Sie glänzte golden.
    Ich drückte den Knopf nach unten, vernahm auch das Bimmeln der Glocke im Haus, nur kam keiner, um die Tür zu öffnen.
    Das kalte Gefühl strich wieder über meinen Nacken. Unbewußt tastete ich nach meiner Waffe, bis mir

Weitere Kostenlose Bücher