0576 - Ein Mutant verschwindet
dieser Stadt aussah. Flüchtig dachte er an Rakkells. Der Captain hatte richtig gehandelt. Instinktiv hatte er gespürt, was ihn hier erwarten wurde und war zurückgeblieben.
Saedelaere fragte sich, was hinter der grauen Wand lag, auf die ihn Kytoma zuführte.
Würde die Stadt überhaupt zulassen, daß ein Fremder, an dem sie negative Impulse festgestellt hatte, ihr Innerstes betrat?
6.
Es kam selten vor, daß alle Mutanten des neuen Korps in einem Raum versammelt waren - und wenn es geschah, dann meistens aus einem ernsten Anlaß.
Das war auch diesmal so.
Nur ein Mutant war nicht anwesend, eines der wichtigsten Mitglieder des neuen Korps: Ribald Corello!
Aber ihm galt diese denkwürdige Versammlung im kleinen Konferenzsaal der Solar Hall.
Außer den Mutanten waren noch Perry Rhodan, Atlan, Roi Danton, Reginald Bull und Galbraith Deighton anwesend.
Rhodan und Deighton standen vor einer Weltkarte, die durch Leuchtzeichen in bestimmte Bezirke eingeteilt war.
Rhodan strich mit einer Hand über die Karte.
„Wir müssen davon ausgehen, daß Ribald Corello sich auf der Erde aufhält. Die Möglichkeit, daß er sich auf einem anderen Planeten des Solsystems befindet, kann zwar nicht ausgeschlossen werden, doch gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte." Rhodan wandte sich den Versammelten zu: „Unmittelbar, bevor Corello verschwand, entwickelte er unheimliche Fähigkeiten, die er früher nicht besessen hat. Es scheint ziemlich sicher zu sein, daß er mit einer Teleportation die TIMOR verließ. Inzwischen wissen wir, daß es zwischen dem Verschwinden Corellos und der beiden anderen Männer, nämlich Saedelaere und Rakkells, keinen unmittelbaren Zusammenhang gibt. Durch Infrarotdetektoren haben wir herausgefunden, daß Alaska ein Zusammentreffen mit jenem geheimnisvollen Mädchen hatte, das ihm eigenen Berichten zufolge schon mehrmals begegnet ist. Rakkells kam zufällig zu diesem Zusammentreffen. Es ist bisher nicht festgestellt worden, wo diese beiden Männer sich aufhalten, aber sie haben offenbar die Erde verlassen, auf welche Weise auch immer sie das geschafft haben."
Er nickte Deighton zu, und der Chef der Solaren Abwehr fuhr fort: „Uns interessiert jetzt in erster Linie Ribald Corello, da er eine Gefahr darstellt, über deren Ausmaß wir nichts wissen. Von Jangsin haben wir erfahren, daß Corello zunächst die TIMOR nicht verlassen wollte. Er wollte sogar eine Landung des Schiffes verhindern. Das kann nur bedeuten, daß er in Intervallen klare Augenblicke hatte und das Verhängnis, wie immer es beschaffen ist, erkannte."
„Doch Jangsin reagierte nicht so, wie wir es erwartet hatten", nahm Rhodan den Bericht wieder auf. „So ist Corello schließlich verschwunden, nachdem er zuvor versucht hat sich umzubringen. Dieser Selbstmordversuch zeigt eindeutig, wie groß die Gefahr von Corello eingeschätzt wird. Wir haben keinen Grund, anders darüber zu denken. Glücklicherweise konnte Alaska den Selbstmordversuch verhindern. Jetzt, da Corello allein ist, können weitere Selbstmordversuche nicht verhindert werden. Wir müssen sogar damit rechnen, daß der Mutant schon tot ist."
Die Mutanten hörten schweigend zu. Sie wußten alle, wie ernst die Situation war.
„Jeder einzelne von Ihnen könnte für wichtige Aufgaben eingesetzt werden", sagte Rhodan. „Doch jetzt müssen wir zunächst Corello finden. Das bedeutet, daß am Schluß dieser Versammlung jeder Mutant aufbrechen wird, um Corello zu suchen. Doch wir werden uns nicht damit begnügen, das Mutantenkorps auf die Spurensuche zu schicken. Auch die Solare Abwehr hat Vollalarm bekommen und wird sich an der Suche nach dem Verschwundenen beteiligen. Zusätzlich wurden Spezialisten der USO hinzugezogen."
„Wäre es nicht besser, die Weltbevölkerung aufzuklären?"
fragte Roi Danton. „Wenn Corello von allen Menschen auf der Erde gesucht wird, kann er sich nicht länger verbergen."
Rhodan gestand sich ein, daß er zunächst mit dem Gedanken gespielt hatte, diesen Vorschlag zu verwirklichen. Inzwischen war er jedoch wieder davon abgekommen, denn die Gefahr, daß dabei unverzeihliche Fehler begangen wurden, war einfach zu groß.
Die Weltbevölkerung war sowieso schon beunruhigt, denn die Opposition sorgte dafür, daß wilde Gerüchte über eine Gefahr aus dem Weltraum kursierten. Dabei schien es Terhera gleichgültig zu sein, daß er Rhodan nach dessen Ankunft der Verbreitung von Falschmeldungen bezichtigt hatte. Der vollkommene Sinneswechsel der
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