0576 - Ein Mutant verschwindet
nach einem Mitglied des neuen Mutantenkorps, das wahrscheinlich völlig zu Unrecht in Zusammenhang mit einigen geheimnisvollen Ereignissen gebracht wurde.
Perry Rhodan hätte ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt. Ein Mann, der sich so verhielt wie Rakkells, mußte damit rechnen, daß man ihn überprüfte. Schließlich hatte Saedelaere den Befehl, den er Rakkells gegeben hatte, wieder zurückgezogen.
Diese Gedanken ließen den Captain nicht los.
Trotzdem ging er weiter.
Als er den Durchgang zum nächsten Garten erreicht hatte, sah er Ribald Corello.
Aber dieses Wesen, das da schlaff im Tragsitz des Spezialroboters hing, hatte kaum noch etwas mit dem alten Corello gemeinsam. Der Mutant mit dem kindlichen Körper hatte glasige Augen. Er zuckte immer wieder konvulsivisch zusammen.
Plötzlich begann er zu schreien. Der Roboter machte unkontrolliert wirkende Schritte, offenbar wurde er von Corello falsch geschaltet. Vom ersten Augenblick an hatte Rakkells das Gefühl, daß der Mutant gegen etwas ankämpfte, obwohl außer Corello und dem Captain kein Wesen in diesem Raum zu sehen war.
Der Roboter prallte gegen einen Tank. Ohne die Sicherheitsgurte wäre Corello aus seinem Sitz geschleudert worden. So prallte nur sein Kopf gegen die weiche Polsterung der Nackenstütze.
Mit aufgerissenen Augen beobachtete Rakkells das unwirkliche Schauspiel.
Was konnte er tun?
Sollte er Alarm geben?
Seine Gedanken wirbelten durcheinander.
Wieder schrie Corello auf. Unwillkürlich zuckte Rakkells zusammen und blickte sich um. Aber hier unten verhallten die Schreie des Mutanten ungehört.
Bestenfalls der für die Synthesegarten verantwortliche Wissenschaftler konnte Corello hören, doch bisher war dieser Mann nicht aufgetaucht. Wahrscheinlich hielt er sich in seinem Schaltraum auf und traf die ersten Vorbereitungen zum Verlassen des Schiffes.
Unschlüssig beobachtete Rakkells den Mutanten.
Er mußte eine Entscheidung treffen.
Doch er hatte Angst. Er ahnte, daß es nicht ungefährlich war, sich jetzt dem Tobenden zu nähern.
Es gab nur einen Weg: Er mußte Verstärkung holen. Damit würde er sich zwar bloßstellen, aber darauf durfte er keine Rücksicht nehmen.
Corello wand sich in seinem Tragsitz, als empfände er Schmerzen. Seine Händchen formten sich zu Klauen und hieben wild durch die Luft.
Als Rakkells sich aufrichten wollte, ertönten schnelle Schritte.
Der Captain zog sich hastig hinter einen Tank zurück und blickte zum gegenüberliegenden Eingang. Dort war Dr. Jangsin aufgetaucht, der junge, für die Synthesegarten verantwortliche Biochemiker.
Er blieb fassungslos stehen. Dann bewegten sich seine Lippen.
„Bei allen Planeten!" las Rakkells den Ausruf des Wissenschaftlers von dessen Mund ab.
Corello hatte die Anwesenheit der beiden anderen Männer nicht bemerkt. Er schien nicht einmal zu ahnen, wo er sich befand.
Jangsin näherte sich zögernd dem Mutanten, dessen Roboter zwischen den Tanks hin und her taumelte.
„Ribald Corello!" rief Jangsin. „Ribald Corello! Fühlen Sie sich nicht wohl?"
Rakkells stieß eine Verwünschung aus. Hoffentlich kam der Biochemiker bald auf den Gedanken, Hilfe zu holen. Unwillkürlich lächelte der Captain. Auf diese Weise konnte er sich heraushalten. Er brauchte nicht einzugreifen. Trotzdem würde man auf Corello aufmerksam werden. Damit war seine Mission erledigt.
Er wollte schon in geduckter Haltung aus dem Raum schleichen, als etwas geschah, womit er nicht gerechnet hatte.
Jangsin hatte den Spezialroboter erreicht.
Er richtete sich auf und zog den stöhnenden Mutanten mit dem übergroßen Kopf aus dem Tragsitz. Wie ein Kind hielt er Corello in den Armen.
Rakkells fragte sich überrascht, was Jangsin vorhatte. Sollte der Wissenschaftler nicht in der Lage sein, die Tragweite dieses Ereignisses zu begreifen?
Jangsin bettete den Kopf des Mutanten an seine Brust und trug ihn hinaus.
Leise fluchend und in gebührender Entfernung folgte Captain Chirkio Rakkells.
Immer wieder bäumte Corello sich in den Armen des Wissenschaftlers auf und schrie. Jangsin hatte Mühe ihn festzuhalten. Der Biochemiker durchquerte den benachbarten Synthesegarten. Rakkells, der zunächst gehofft hatte, Jangsin würde sich zum nächsten Antigravschacht begeben, sah sich enttäuscht. Vielmehr sah es so aus, als wollte Jangsin den Kranken in seine eigene Unterkunft tragen. Jangsin besaß hier unten ein Büro und einen Schlafraum.
Schließlich erreichte Jangsin sein Ziel. Rakkells, der ihm
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