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0577 - Ein Mutant wird gejagt

Titel: 0577 - Ein Mutant wird gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas!"
    „Nur eine Ahnung", behauptete Lloyd. „In diesen einsamen Gebieten kann ich fast jeden Mentalimpuls spüren, wenn ich mich darauf konzentriere."
    „Und was spüren Sie jetzt?"
    Lloyds Gesichtsausdruck verriet Unsicherheit.
    „Stören Sie mich bitte nicht!"
    In dem nun entstehenden Schweigen wuchs die Spannung. Der Pilot warf dem Teleporter einen fragenden Blick zu. Er wußte nicht, wie er reagieren sollte.
    Sicher war es wieder ein blinder Alarm, dachte Tschubai. Schon ein paar Mal hatte Fellmer geglaubt, etwas entdeckt zu haben, doch es war jedes Mal eine Täuschung gewesen. In diesem dünn besiedelten Gebiet drang jeder Mentalimpuls bis zu Lloyd durch.
    „Langsamer!" flüsterte Lloyd. „Fliegen Sie langsamer, Mann."
    „Ja, ja", gab der Pilot nervös zurück.
    „Und tiefer!" rief Lloyd.
    Er saß jetzt aufrecht da. Plötzlich wandte er sich zu Tschubai um.
    „Ein Kind", sagte er leise. „Ein Mädchen. Es hat Schmerzen. Es wurde angegriffen. Sein Vater. Ich spüre auch den Vater des Kindes. Seine Gedanken werden von sinnloser Wut verzerrt. Da geschieht irgend etwas Ungewöhnliches."
    „Soll ich funken?" fragte Tschubai. Er war lange nicht so gelassen, wie er sich den Anschein gab. Er hoffte, daß sie endlich wieder die verloren geglaubte Spur gefunden hatten.
    „Alarmieren Sie die Zentrale!" sagte Lloyd. „Es ist eine echte Spur. Die Suchmannschaften müssen in dieses Gebiet kommen."
    „Diesmal darf er uns nicht entkommen!" sagte Tschubai.
    „Fliegen Sie die umliegenden Täler ab!" rief Lloyd dem Piloten zu.
    Inzwischen hatte Tschubai bereits eine Verbindung mit Imperium-Alpha hergestellt. Galbraith Deighton meldete sich.
    Tschubai gab die Koordinaten durch.
    „Sind Sie sicher, daß Sie eine Spur haben?"
    „Lloyd glaubt es", erwiderte Tschubai vorsichtig. Er wollte keine zu großen Hoffnungen wecken. „Auf jeden Fall sollten wir uns auf dieses Gebiet konzentrieren."
    „Ich werde sofort alles veranlassen!" versprach der Gefühlsmechaniker. „Unternehmen Sie nichts, bevor nicht alle Mutanten eingetroffen und die Projektoren aufgestellt sind."
    Die Verbindung wurde von der Zentrale aus abgebrochen.
    Lloyd, der alles mitgehört hatte, stieß eine Verwünschung aus.
    „Das ist nicht die richtige Taktik", erklärte er verbissen. „Auf diese Weise erreichen wir nichts. Bis alles hier versammelt ist, hat Corello wieder Wind von der Sache bekommen."
    „Haben Sie einen besseren Vorschlag?" wollte Tschubai wissen.
    Die beiden Mutanten sahen sich an. Sie verstanden sich, ohne viel Worte zu machen.
    „Wenn es schief geht, wird man uns Vorwürfe machen", sagte Lloyd gedehnt. „Aber dieses Risiko sollten wir eingehen. Ich werde versuchen, Ihnen den Raum zu beschreiben, in dem es zu dem Zwischenfall gekommen ist. Trauen Sie sich zu, dann mit mir dorthin zu teleportieren?"
    „Ich werde es riskieren."
    „Gut!" Lloyd schilderte in knappen Worten die Küche, in der sich das Mädchen und dessen Vater aufhielten. Die Informationen, die er an Tschubai weitergab, bezog er aus den Gedanken des Vaters. Das war nicht einfach, denn der Mann strahlte starke Emotionen aus.
    „Und Corello?" erkundigte sich Tschubai. „Wo ist Corello?
    Können Sie ihn spüren?"
    „Weder ihn noch Alaska", gab der Telepath zurück. „Aber sie müssen in der Nähe sein. In den Gedanken des Mannes taucht immer wieder ein großer dünner Mann mit einer Maske im Gesicht auf."
    Die beiden Mutanten wiesen den Piloten an, daß er über diesem Gebiet kreisen solle.
    „In wenigen Minuten werden die ersten Suchkommandos hier eintreffen", sagte Tschubai. Er nickte dem Piloten zu. „Kümmern Sie sich nicht darum. Sie tragen schließlich nicht die Verantwortung für unser Tun."
    Der SolAb-Agent sah die beiden Männer zweifelnd an. Er fühlte sich in dieser Situation unbehaglich, denn er wußte, daß die Mutanten auf eigene Faust handeln wollten. Zumindest bedeutete das für den Piloten Unannehmlichkeiten. Wenn die Sache schiefging, würde sich Deighton mit ihm beschäftigen.
    „Sie haben nichts damit zu tun", erklärte Tschubai, der die Sorgen des Mannes erkannte. „Schließlich sind Sie nur der Pilot."
    „Ich müßte Sie warnen oder sogar aufhalten."
    Tschubai wurde ungeduldig.
    „Kommen Sie, Fellmer. Es wird Zeit."
    Sie faßten sich an den Händen. Tschubai konzentrierte sich auf den Raum, den Lloyd ihm beschrieben hatte. Die Gefahr, daß er in diesem dünn besiedelten Gebiet einen Fehlsprung beging, war gering, aber sie konnte

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