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0577 - Ein Mutant wird gejagt

Titel: 0577 - Ein Mutant wird gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unschlagbar!
    Du solltest deshalb nicht so verzweifelt sein. Später wirst du uns verstehen lernen.
    Bevor du dein neues Versteck verläßt, kannst du dich ausruhen. Du darfst Alaska Saedelaere nicht unbeobachtet lassen, manchmal läßt dein Einfluß auf ihn nach. Das darf nicht geschehen.
    Immerhin habt ihr jetzt etwas zu essen. Sobald ihr ausgeruht seid, wirst du neue Anordnungen erhalten. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, einen neuen Roboter zu beschaffen. Es ist uns klar, daß du nicht immer teleportieren kannst, wenn ein Ortswechsel nötig ist.
    Solange kein neuer Roboter zur Verfügung steht, wird Alaska dich tragen müssen. Wir werden darauf achten, daß ein entsprechender Tragkorb konstruiert wird. Alaska wird ihn für dich herstellen. Es dürfte nicht sehr schwer sein, das Material zu beschaffen.
    Alaska hat ein Kind angegriffen.
    Das war nicht nötig. Dieser Vorgang beweist uns aber, daß der Maskenträger völlig verwirrt ist. Er muß strenger kontrolliert werden. Das ist auch für den Zeitraum nötig, solange er dich tragen wird.
    Schon wieder denkst du an Widerstand, Ribald!
    Das beweist, daß wir dich nicht aus unserer Kontrolle entlassen dürfen.
     
    *
     
    Die Erinnerung war vage, sie lastete als unerklärbarer Druck auf Alaska. Irgend etwas Schreckliches war geschehen, doch die Bilder, die durch das Bewußtsein des Maskenträgers geisterten, waren viel zu undeutlich, als daß sie ihm Hinweise hätten liefern können. Alles, woran er sich erinnerte, war die Szene, als er sich über Ribald Corello gebeugt hatte. Dann waren sie teleportiert.
    Noch wußte Alaska nicht, wo sie herausgekommen waren, aber er ahnte, daß sie sich immer noch im Himalajagebiet befanden.
    Hoch über Alaska war ein schmaler Streifen Sternenhimmel zu sehen. Alaska schloß daraus, daß sie sich in einer Schlucht befanden. Vorläufig waren sie in Sicherheit.
    Er hörte jemand neben sich stöhnen.
    Das war Corello.
    Saedelaere wandte sich zu ihm um.
    „Sind Sie verletzt?"
    „Lassen Sie mich in Ruhe!" fuhr der Mutant ihn an. „Ruhen Sie sich aus. Sie müssen schlafen, damit Sie Kräfte sammeln.
    Solange ich keinen Roboter habe, müssen Sie mich tragen."
    Gehorsam legte sich der Transmittergeschädigte auf den harten Boden. Nach einer Weile richtete er sich wieder auf, zog seine Jacke aus und rollte sie zu einem Bündel zusammen, das er unter den Kopf schob.
    Irgendwie hatte er den Eindruck, daß alles, was er tat, falsch war. Aber er schaffte es nicht, ausführlich darüber nachzudenken. Irgendeine Macht hielt ihn davon ab. Sie war es auch, die ihm suggerierte, was er zu tun hatte.
    Wenn er sich bemühte, intensiv darüber nachzudenken, nahm der Druck in seinem Kopf zu. Er konnte sich über seine Lage nicht klar werden.
    Schließlich schlief er ein. Seine Träume waren verworren. Ein paar Mal schreckte er hoch. Einmal hörte er die Stimme Corellos, der leise vor sich hin sprach.
    Gegen Morgen wurde sein Schlaf ruhiger. Als er schließlich erwachte, war es bereits hell. Wie er vermutet hatte, befanden sie sich in einer engen Schlucht. Zu beiden Seiten ragten zerklüftete Felswände nach oben.
    Alaska fragte sich, wie Corello hierher gefunden hatte.
    Er blickte zu dem Mutanten hinab.
    Corello lag zusammengekrümmt am Boden. Wegen seines unförmigen Kopfes war es für ihn schwer, auf diesem Untergrund eine halbwegs bequeme Lage zu finden. Am Körper und am Kopf des Mutanten entdeckte Saedelaere mehrere blutverkrustete Wunden.
    Corello war wach, aber seine Augen starrten ins Leere. Nicht zum erstenmal hatte Alaska den Eindruck, daß Corello eine verlassene Schale war, ein ausgehöhltes Etwas ohne Leben.
    Der Maskenträger war unschlüssig, was er tun sollte.
    In der Schlucht war es unheimlich still.
    „Nicht weit von hier liegt eine Siedlung", sagte Corello unvermittelt. „Dorthin werden Sie gehen und einen Behälter beschaffen, in dem Sie mich tragen können."
    „Ja", sagte Alaska gehorsam.
    Er kam nicht auf den Gedanken, Einwände zu erheben. Jedes Mal, wenn der Mutant mit ihm sprach, fühlte Alaska, daß sein Cappin-Fragment heftig darauf reagierte.
    „Kommen Sie zu mir!" befahl Corello. „Wir werden gemeinsam aus der Schlucht teleportieren."
    Alaska wußte, was er zu tun hatte. Er ging zu Corello und berührte ihn mit einer Hand. Diesmal spürte er nur einen leichten Entzerrungsschmerz: Corello war mit ihm zum oberen Rand der Schlucht gesprungen.
    Sie standen zwischen einigen Felsen. Alaska mußte Corello festhalten,

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