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0577 - Ein Mutant wird gejagt

Titel: 0577 - Ein Mutant wird gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rannte hinaus. Im Garten rief sie nach einem Arzt. Ein schlanker Asiate, der neben dem Partyroboter stand, winkte ihr zu. Er stellte sein Glas ab und kam ihr entgegen.
    „Hat jemand zuviel getrunken?" erkundigte er sich.
    „Kommen Sie schnell!" drängte sie. „Arcas, ich meine Kerbol Markel, fühlt sich nicht wohl. Er redet seltsam und benimmt sich auch komisch."
    Der Mediziner wirkte unentschlossen.
    „Kommen Sie endlich!" schrie sie ihn an.
    Das wirkte. Er folgte ihr ins Haus. Doch Markel befand sich nicht mehr in der Küche. Cytaya rief nach ihm.
    „Er ist verschwunden", stellte der Mediziner fest. „Vielleicht macht er einen Spaziergang."
    Cytaya bezweifelte das. Da sie jedoch nicht wußte, wohin Markel gegangen war, mußte sie auf irgendeine Nachricht warten.
     
    *
     
    Der Roboter hinter der elektronischen Sperre wich nicht zur Seite.
    „Identitätskarte!" plärrte er zum zweitenmal.
    Markel durchsuchte die Taschen seines Anzugs.
    „Ich habe keine Karte", sagte er schließlich benommen. „Aber ich muß jetzt arbeiten. Du mußt mich durchlassen."
    Der Roboter am Eingang der KARFLOCK INC. war überfordert und gab eine Meldung an die Zentrale.
    „Warten Sie!" sagte er zu Markel.
    Er wiederholte diese Aufforderung in Abständen von fünfzehn Sekunden. Das Werk lag fast in völliger Dunkelheit. Markel wunderte sich, daß er als einziger kam, um mit der Arbeit zu beginnen.
    Nach einiger Zeit erschien ein mürrischer und verschlafener alter Mann am Eingang. Er hatte einen Schal um den Hals gewickelt und hustete.
    Ein grauer Schnauzbart ließ ihn traurig aussehen.
    „Was soll der Unsinn?" fuhr er Markel an. „Könnt ihr mich nicht einmal nachts in Ruhe lassen?"
    „Ich will arbeiten", erklärte Markel. „Lassen Sie mich herein, damit ich anfangen kann."
    Der Alte musterte ihn von oben bis unten.
    „So, wie Sie gekleidet sind, kommen Sie wohl aus irgendeiner Bar. Betrunken, was? Verschwinden Sie endlich!"
    „Ich will hier arbeiten", erklärte Markel beharrlich.
    In den Augen des alten Mannes flackerte Mißtrauen auf.
    „Wer sind Sie eigentlich?"
    „Kerbol Markel!"
    „Hier arbeitet kein Kerbol Markel!"
    „Doch! Ich arbeite hier!"
    Der alte Mann deutete auf das Portierhäuschen neben dem Eingang.
    „Warten Sie da, bis es hell wird. Das Werk öffnet um sechs Uhr, dann können Sie mit einem der Direktoren sprechen."
    Der nächtliche Besucher zögerte. Schließlich gab er nach und betrat das Portierhäuschen. Der alte Mann sah, daß Markel mitten im Häuschen stehenblieb und herausblickte.
    „Ein Verrückter!" stieß der alte Mann hervor. Er hastete davon und betrat das Werk durch das Hauptportal. Vor dem ersten Videogerät blieb er stehen und stellte eine Verbindung zum Notdienst her.
    „Hier ist Carousel", meldete er sich. „Ich rufe von den KARFLOCK-Werken aus an. Hier ist ein Verrückter, der mich nicht in Ruhe läßt. Kümmern Sie sich bitte darum."
    „Wir schicken jemand zu Ihnen!"
    Carousel nickte zufrieden. Er trat an das Fenster und starrte hinaus. Der Gedanke, daß er und dieser Verrückte die beiden einzigen Menschen innerhalb des Werkes waren, hatte etwas Beunruhigendes. In der Nähe des Verrückten hatte Carousel einen dumpfen Druck auf seinem Bewußtsein gespürt. Er konnte sich seine Verwirrung nicht erklären.
    Er entschloß sich, das Gebäude erst wieder zu verlassen, wenn jemand vom Notdienst angekommen war.
     
    *
     
    Kallto Predjuzin galt als der Welt bester Fußballspieler. Es gab zwar viele, die ihm diesen Ruf streitig machten, doch in entscheidenden Spielen hatte Predjuzin immer wieder bewiesen, daß es an Balltechnik und Schnelligkeit niemand mit ihm aufnehmen konnte. Äußerlich war Predjuzin eher unscheinbar: Mittelgroß, schlank, blasses Gesicht und rötliche Haare, die er im Nacken zu einem Knoten zusammengebunden hatte. Das Besondere an Predjuzin war, daß er stets allein trainierte. Er hatte noch nie einen Trainer gebraucht und absolvierte auch keine Trainingsspiele.
    Das brachte ihm den Vorwurf ein, eigensinnig und arrogant zu sein, aber er war eher zurückhaltend und schüchtern.
    Als er an diesem Morgen sehr früh sein Haus verließ, um in der Nähe des Stadions von Carumerq mit dem Training zu beginnen, ahnte er nicht, daß ihm etwas Ungewöhnliches zustoßen würde.
    Er begann mit leichtem Lauftraining, um die Muskeln zu lockern und geschmeidig zu machen. Heute wollte er nicht besonders hart trainieren, denn an diesem Abend hatte seine Mannschaft ein schweres

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