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0577 - Gebieter der Nacht

0577 - Gebieter der Nacht

Titel: 0577 - Gebieter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf!
    Grellste Helligkeit flammte über die Szenerie, ließ den Vampir zu einem zusammenzuckenden Etwas werden, das sich wie in Zeitlupe, ruckartig wie im Flashlight eines Stroboskops, bewegte. Der Unhold fuhr herum und bleckte wütend fauchend die Zähne. Trotz seiner Gestalt und obwohl einer der Fangzähne offenbar abgebrochen war, sah er jetzt schrecklich und furchterregend aus.
    »Da ist er!« schrie Nicole.
    »Anhalten!« befahl Zamorra, und schon trat Nicole so heftig auf die Bremse, als wolle sie das Pedal durch das Bodenblech stampfen.
    Gleichzeitig riß Zamorra die Tür auf und sprang aus dem Mercedes, noch bevor der richtig gehalten hatte.
    Er rollte sich auf dem Kies ab, kam auf die Knie und riß etwas unter seinem Jackett hervor.
    Er verließ sich nicht auf das Amulett. Auch nicht auf Eichenpflock und Hammer, die klassischen Waffen gegen Vampire. Er setzte auf Feuer.
    Kein Risiko! Schneller Kampf -schnelles Ende!
    Der Dynastie-Blaster war auf Lasermodus geschaltet. Er spie einen rötlichen Energiefinger in die Nacht.
    Der grelle Laserstrahl erfaßte den Vampir, durchschlug seinen Körper.
    Das Ungeheuer schrie laut auf, gellend und verzweifelt.
    Zamorra gab Dauerfeuer, die Waffe heulte in seiner Hand, während die rasenden Energien den Vampir ausdörrten und in Brand setzten. Als tobende Fackel ließ er von dem Auto ab, kreischte und schlug um sich, als könne er das Feuer so löschen.
    Aber die Flammen bekamen durch den Laserstrahl ständig Nachschub.
    Der Vampir zerfiel zu verwehenden Asche-Resten.
    Und starb, als seine letzten Überreste zerbröselten, vom Wind davongetrieben in die Nacht, die sein Freund nicht war.
    Da erst stellte Zamorra den Beschuß ein…
    Er warf einen Blick auf die Kapazitätsanzeige der Waffe. Das Energiemagazin war nahezu leer und mußte bald erneuert werden.
    »Mit diesem Energieverbrauch hätte man einen ganzen Krieg gewinnen können«, murmelte er. »Oder das New Yorker Empire State Building einen ganzen Tag lang mit Strom versorgen…«
    »Das Vampire State Building ?« kommentierte Nicole spöttisch.
    Sie ging auf Sue Tanners Wagen zu Eine völlig verzweifelte Dozentin kauerte hinter dem Lenkrad.
    »Es ist vorbei, Sue«, sagte Nicole leise. »Er wird Sie nie wieder belästigen. Sie sind frei, Sue.«
    Sue Tanner blickte auf. Sie sah Nicole an, als würde sie aus einem tiefen, langen Alptraum erwachen.
    »Wovon reden Sie?« flüsterte sie heiser.
    ***
    Tan Morano beobachtete das Geschehen aus der Ferne. Er hockte in seiner Fluggestalt in einem Baumwipfel, und mit seinen jetzt rotglühenden Augen konnte er sogar den dichter werdenden Nebel durchdringen.
    Die Waffe des Dämonenjägers Zamorra, mit der er Sinson vernichtete, erschreckte ihn mit ihrer Wirksamkeit und Fremdheit. Die Sterblichen schienen während seines langen Schlafes Dinge entwickelt zu haben, die zu einer großen Bedrohung für seine Art werden konnten.
    Er mußte mehr darüber erfahren, um sich wappnen zu können.
    Er wußte jetzt annähernd, wie gefährlich Zamorra und seine Gefährtin waren. Um ein Haar wäre er selbst in die Falle getappt. Es war eher Zufall, daß Sinson, mit dessen Auftauchen Morano zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wieder gerechnet hatte, ihm zuvorgekommen war.
    Als alles vorbei war, erhob sich Morano wieder in die Luft und jagte davon. Sein Freund, der Mond, wies ihm stumm den Weg.
    Tan Morano war froh, daß nicht er selbst Sinson hatte töten müssen, daß Zamorra ihm den Feind aus dem Weg geschafft hatte. Aber irgendwann würde Zamorra auch darauf kommen, daß Morano ein Vampir war.
    Die Nacht nahm den Alten auf.
    Die erste Runde war vorbei. Das tödliche. Spiel aber ging weiter.
    Vielleicht schon bald…
    ***
    Zamorra und Nicole brachten Dr. Sue Tanner nach Yeovil in ihre Wohnung, und dort halfen sie ihr sogar, ein wenig aufzuräumen. Sue hockte teilnahmslos da, tat nur hin und wieder einen Handgriff und schien völlig verstört.
    »Sie sollten das Seminar abbrechen«, riet ihr Nicole. »Wir sorgen dafür, daß Sie dadurch keine Nachteile erleiden. Sie müssen sich erst mal von dem Schock erholen. In zwei, drei Wochen können Sie dann das Seminar wiederholen. Ich denke, daß sich das mit Mr. Möbius arrangieren läßt.«
    Sue Tanner schwieg. Sie sah blicklos durchs Fenster in die Nacht hinaus, zum Mond, der so weiß und freundlich strahlte.
    »Wir sind morgen wieder hier«, versprach Zamorra schließlich, denn es hatte offensichtlich keinen Sinn mehr, noch länger bei der Dozentin

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