Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
über uns ergehen lassen?" rief er ärgerlich. „Da es sich um eine vollautomatische Robotanlage handelt, können Sie sich die Überprüfung der einzelnen Schlaftanks ersparen."
    „Ich habe auf diesen Vorgang keinen Einfluß", erklärte Vauw Onacro. „Außerdem interessiert mich verständlicherweise das Befinden meiner Kollegen. Aber ich kann die Prozedur, wie Sie es nennen, verkürzen."
    Der Biogenetiker nahm eine Schaltung vor. Daraufhin war jeder Schlaftank nur für wenige Sekunden zu sehen, die Robotstimme nannte nur den Namen und das Fachgebiet des Energietoten und fügte hinzu: „Keine Komplikationen."
    Während der Erweckung traten bei keinem der Wissenschaftler Komplikationen auf - und das, obwohl ihre Körper seit fünfzigtausend Jahren in den Energiefeldern der Tanks konserviert waren. Alaska empfand Bewunderung für die Technik der Lemurer, die nach einem halben Jahrhunderttausend immer noch funktionierte - und zwar so reibungslos, daß Vauw Onacro nicht auf den Gedanken kam, es konnten seit der Einschläferung seiner Kollegen mehr als 32 Erdjahre vergangen sein.
    Als auf dem Bildschirm der vierhundertste Energietank zu sehen war, stellte Alaska fest, daß der darin liegende Lemurer bereits starke Lebenszeichen von sich gab.
    Er wälzte den Kopf wie im Schlaf von einer Seite auf die andere. Seine Rechte zuckte in einer reflexartigen Bewegung hoch, die Finger spreizten sich wie in instinktiver Abwehr - dann glitt die Hand langsam zurück an die Seite des Körpers.
    Die Energiefelder über den Schlaftanks gerieten immer mehr in wallende Bewegung. Sie umfächerten die Körper der Schlafenden, als wollten sie ihre Haut massieren und ihnen Luft zuführen. Energielinien drangen blitzartig an bestimmten Körperstellen ein, reizten die Nervenzentren und riefen Körperreflexe hervor.
    Die Lemurer begannen tiefer zu atmen. Die Enzephalogramme zeigten eine gesteigerte Gehirntätigkeit an; bei einigen wurde bereits ein Alpha-Rhythmus der Gehirnfrequenz festgestellt, der auf einen Wachzustand bei völliger Entspannung schließen ließ.
    Als die Robotanlage diese Personen mit Licht und Geräuschen reizte, ging der Alpha-Rhythmus nach einer kaum meßbaren Latenzzeit in einen Beta-Rhythmus über - was eindeutig auf bewußte Denkprozesse hinwies.
    Vauw Onacro atmete erleichtert auf.
    „Damit hätten wir die kritische Phase der Erweckung hinter uns", stellte er fest.
    „Das freut mich", sagte Ribald Corello. „Damit können wir uns den eigentlichen Problemen zuwenden. Ich glaube, Onacro, ich habe Ihnen noch nicht gesagt, daß das neue Oberkommando sich zu einer Änderung des ursprünglichen Planes entschlossen hat. An die Stelle des gigantischen Überlebensprogramms soll ein Testversuch treten."
    „Was sagen Sie da!" rief Onacro überrascht.
    Alaska traf Corellos Eröffnung nicht minder unerwartet. Was bezweckte Corello damit - oder besser gesagt: Welche Änderung haben Corellos Beherrscher beschlossen?
    Es entging dem Maskenträger nicht, daß Corello offenbar einen inneren Kampf ausfocht. Sein Körper begann im Sitz des Trageroboters zu wanken, und wäre die Kopfstütze nicht gewesen, hätte er bestimmt das Gleichgewicht verloren. Er zwinkerte mit den Augen, als wolle er irgendwelche Bilder verscheuchen, und in seinem Gesicht zuckte es unkontrolliert.
    „Was ist mit Ihnen?" fragte Onacro besorgt und kam auf Corello zu. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?"
    „Kommen Sie mir nicht zu nahe!" schrie Corello mit schriller Stimme. Die Greifarme seines Tragerobots streckten sich dem Lemurer drohend entgegen.
    Mit gemäßigter Stimme fuhr Corello fort: „So wertvoll Sie für unser Projekt sind, Onacro, ich werde Sie dennoch töten, wenn ich merke, daß Sie mir gegenüber eine feindliche Haltung einnehmen."
    Corello hatte sich beruhigt, er schien sich wieder in der Gewalt zu haben. Nur Alaska wußte, daß dem nicht so war. Denn genau das Gegenteil war der Fall. Er hatte gegen die fremde Macht angekämpft, versucht, sie abzuschütteln und wieder Herr über sich selbst zu sein - und er hatte verloren.
    Er war nur noch ein willenloses Werkzeug.
    So niederschmetternd diese Erkenntnis für Alaska war, so hatte er zumindest erkannt, daß Corellos Widerstand noch nicht gebrochen war.
    Alaska empfand Mitleid mit dem Supermutanten, der unter dem fremden Zwang furchtbar leiden mußte. Er, der die parapsychische Kraft von mehreren Mutanten besaß, mußte sich gegen diesen unsichtbaren Feind geschlagen geben.
    Alaska konnte sich

Weitere Kostenlose Bücher