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0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gegenmaßnahmen treffen konnten.
     
    2.
     
    Es war ein Fehler gewesen, Vauw Onacro zu warnen.
    Alaska Saedelaere hatte sich dadurch eine Blöße gegeben und die Folgen sofort zu spüren bekommen. Er hatte dem lemurischen Biogenetiker kaum zugerufen, daß er die Energietoten nicht erwecken solle, da war er von Ribald Corello augenblicklich mit einem starken hypnosuggestiven Zwang belegt worden.
    Daraufhin war er für einige Zeit völlig hilflos und konnte nicht einmal klare Gedanken fassen. Seine Körperfunktionen gehorchten ihm nicht, und in seinem Geist war ein unentwirrbares Chaos.
    Er vermeinte wahnsinnig zu werden.
    Aber das Chaos legte sich nach und nach, und Alaska fand langsam zu sich zurück. Er konnte wieder klar denken Er erkannte seinen Fehler und schwor sich, nicht mehr so unvorsichtig zu sein.
    Ribald Corello durfte nicht merken, daß er ihn nicht völlig in seiner Gewalt hatte. Sicher, Alaska war nicht ganz frei von dem fremden Zwang. Er konnte sich nicht ungezwungen bewegen, weil sein Körper ihm nicht gehorchte. Jene Gehirnzentren, die für konstruktives Handeln verantwortlich waren, wurden von hypnosuggestiven Fremdimpulsen beherrscht und fast völlig lahmgelegt.
    Alaska konnte nicht gehen, seine Arme nicht gebrauchen und den Kopf nicht wenden - er brachte lediglich ein schwaches Nicken zustande. Er konnte sehen, hören und atmen, aber er mußte feststellen, daß ihm die Fähigkeit des Sprechens genommen worden war. Wenn er die Lippen bewegte, kam kein Ton darüber.
    Im ersten Moment ließ er sich von Panik überwältigen, aber dann beruhigte er sich schnell wieder. Denn bald merkte er, daß Corellos Aufmerksamkeit schnell nachließ. Der Supermutant mußte sich auf Dinge konzentrieren und mußte Alaska immer mehr Spielraum und Handlungsfreiheit lassen.
    Nach einiger Zeit merkte der Maskenträger, daß er sogar wieder sprechen konnte. Aber er hütete sich, von seiner wiedergewonnenen Fähigkeit Gebrauch zu machen. Es war besser, sich unauffällig im Hintergrund zu halten, zu beobachten und einen günstigen Zeitpunkt abzuwarten, um den Lemurer zu warnen.
    Wovor soll ich ihn warnen? fragte sich Alaska.
    Er wußte selbst nicht, was Corello in dieser versunkenen Station der Lemurer wollte. Ja, er hatte nicht einmal eine Ahnung, von welcher Macht Corello - und damit auch er - beherrscht wurde.
    Immerhin konnte Alaska dem lemurischen Biogenetiker die tatsächlichen Zusammenhänge erklären. Er konnte ihm sagen, daß Lemuria nicht vor zweiunddreißig, sondern vor fünfzigtausend Jahren untergegangen war. Und daß sie, er und Corello, nicht aus Andromeda kamen und keine Lemurer, sondern Terraner waren.
    Hatte Vauw Onacro nicht selbst schon Verdacht geschöpft?
    Der Biogenetiker mißtraute Corello, das war klar. Aber er war naiv genug, Corello zu glauben, daß er im Auftrag der lemurischen Regierung in diese Station gekommen war.
    Alaska beobachtete den großgewachsenen, schlanken Lemurer, der mit ruhigen Bewegungen die Erweckungsschaltung bediente. Ribald Corello hatte sich mit seinem Tragerobot seitlich von ihm postiert und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Auf dem Bildschirm über ihnen war die große Halle zu sehen, in der die Energietanks mit den 592 im Tiefschlaf befindlichen lemurischen Wissenschaftlern standen.
    Vauw Onacro nahm eine Schaltung vor, und auf dem Bildschirm erschien ein einzelner Schlaftank. Durch das flimmernde Energiefeld war der steife Körper eines großgewachsenen Mannes zu sehen.
    Alaska war, als hätte er gesehen, wie die Finger des im Tiefschlaf befindlichen Lemurers zu zucken begannen.
    Aus dem Lautsprecher neben dem Bildschirm ertönte eine Robotstimme, die in alt-lemurischer Sprache sagte: „Schlaftank eins, Lowo Phantroc, Biochemiker. Erweckung tritt in die zweite Phase; normal steigende Körpertemperatur; Herztätigkeit entspricht der Norm; Gehirnimpulse rege. Keine Komplikationen."
    Auf dem Bildschirm erschien der nächste Schlaftank.
    Die Robotstimme verkündete: „Schlaftank zwei, Parolar Uym, Physiologe. Zweite Phase der Erweckung..."
    Alaska Saedelaere kostete es keine Mühe, die Robotstimme zu verstehen. Er beherrschte diese Sprache nahezu perfekt, denn sie war identisch mit jenem Tefroda, das auch von den Meistern der Insel gesprochen wurde.
    Als auf dem Bildschirm der achte Schlaftank erschien und die monotone Robotstimme den Zustand des darin liegenden Energietoten beschrieb, wurde Ribald Corello ungeduldig.
    „Müssen wir diese einschläfernde Prozedur

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