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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde Damons Bewußtsein mit einem harten Schlag ausgelöscht…
    ***
    Die beiden Pferde stampften unruhig. Alarmiert erhob sich Byanca vom Lagerfeuer. Ihr wachsamer Blick ging in die Runde. Aber sie konnte keine Bedrohung erkennen.
    Allerdings waren die Tiere sicher nicht grundlos unruhig geworden. Sie witterten vielleicht eine Gefahr, die sich den Sinnen von Menschen entzog - und möglicherweise auch denen von Halbgöttern.
    Byanca benutzte nun ihre innere Kraft. Da erkannte sie das Fremde, das sich in ihrer Nähe befand.
    Ein Überfall?
    Wahrscheinlich. Denn sonst brauchte das Fremde sich nicht so heimlich zu nähern, sondern konnte frei und offen auftreten.
    Mit einem wilden Satz war sie bei den Waffen, schlang sich den Schwertgurt um die schlanke Taille und hob auch Damons Klinge hoch. Ihre rechte Hand lockerte das kunstvoll geschmiedete Schwert in der verzierten Scheide.
    »Damon?« fragte sie halblaut.
    Aber Damon antwortete nicht.
    Natürlich nicht ! schalt sie sich lautlos.
    Er konnte sie nicht hören. Er war zum Fluß gegangen, um ein Bad zu nehmen, und bis dorthin war es ziemlich weit. Sie lagerten absichtlich nicht direkt am Fluß. Denn so unbelebt, wie das Gewässer oftmals aussah, war es nicht…
    Aber wenn Damon von den riesigen Krokodilen angefallen worden war, hätte sich zwar ihre innere Stimme gemeldet, aber die Pferde hätten nicht derart reagiert. Über eine solche Distanz konnten sie die Panzerechsen nicht wahrnehmen.
    Sie spürten eine andere Gefahr, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand.
    Byanca überlegte, ob sie sich die Zeit nehmen und die Kampfrüstung anlegen sollte. Sie entschied sich dagegen. Mit dem Dhyarra-Schwert war sie auch ohne Rüstung ziemlich geschützt.
    Mit zwei Fingern schob sie den Lederschutz zurück, der den in den Schwertgriff eingelassenen Zauberstein verbarg. Sofort flammte blauweißes Feuer auf.
    Byanca streckte die Hand aus, umfaßte den Sternenstein und stellte sich dabei in Gedanken vor, was geschehen sollte. Von Zauberhand berührt hob sich das Bratenstück mitsamt Drehspieß aus den Astgabeln und sank einige Schritte weiter zu Boden. Die Flammen des Feuers wurden kleiner, bis sie kaum noch zu bemerken waren.
    Dann rannte Byanca los. Ihr Ziel war der Krokodilfluß.
    Als sie nahe genug war, wurde sie vorsichtiger. Ihre warnende innere Stimme war jäh verstummt.
    Byanca blieb auf der Anhöhe stehen, halb hinter niedrigem Buschwerk verborgen, und spähte hinunter.
    Der Fluß lag ruhig da. Die Wasseroberfläche mit ihrer hier nur mäßigen Strömung war nahezu glatt. Von den mächtigen Krokodilen, die eine Länge von bis zu fünf Klaftern erreichen konnten, war nichts zu sehen.
    Byanca atmete auf. Wenn die Bestien Damon gerissen hätten, würden sie jetzt noch um die Beute kämpfen.
    Dann sah sie seinen seidenen Kilt an der Uferböschung liegen.
    Vorsichtig, die Hand am Schwertgriff und sich immer wieder mißtrauisch umsehend, näherte sie sich dem Kleidungsstück. Der Boden war von großen Stiefeln aufgewühlt. Unter den Ledersohlen mußten sich kleine Eisendorne befunden haben, die den Stiefelträgern auch auf glattem Gelände festen Halt geben konnten. Das sah nach Kampfrüstungen aus.
    Byanca versuchte die Anzahl der Krieger zu schätzen und kam auf wenigstens ein Dutzend, wahrscheinlich mehr.
    Krieger - hier?
    An dieser einsamen Stelle?
    Und Damon war unbewaffnet!
    Als sie ihn gedrängt hatte, wenigstens einen Dolch mitzunehmen, hatte er gelacht und gesagt: »Meine Liebe, wir befinden uns in Grex, und in diesem Land hast höchstens du einen Grund, ständig bewaffnet zu sein!«
    Er war hier beinahe zu Hause und fühlte sich völlig sicher, aber für die Halbgöttin war Grex Feindesland.
    War Damon nun sein Leichtsinn zum Verhängnis geworden?
    Mit einem entschlossenen Ruck zog Byanca ihr Schwert ganz aus der Scheide, kauerte sich auf den Boden und weckte den Kristall endgültig auf.
    »Asharra yana t'hal OLYMPOS cawarti! Zeige mir die Vergangenheit! Hier, von einer halben Spanne bis jetzt!«
    Der Zauberspruch entfesselte die Macht des Kristalls in einer Form, wie sie nur von Halbgöttern wie Damon oder Byanca gesteuert werden konnte. Was sie eben am Lagerfeuer getan hatte, das war nur Spielerei gewesen, um Zeit zu sparen. So etwas brachte jeder einfache Adept fertig.
    Aber das hier war ungleich stärkerer Zauber.
    Byanca bewegte die Finger ihrer rechten Hand. Hätte Zamorra die folgende Geste gesehen, sie hätte ihn an eine andere Person erinnert, die über

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