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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die gleiche Fähigkeit verfügte - allerdings ohne dabei einen Dhyarra-Kristall als Verstärker benutzen zu müssen…
    Byanca formte mit den Spitzen von Daumen, Zeige- und Mittelfinger die Eckpunkte eines Dreiecks. Grelles Feuer flammte darin auf, wurde zu einer hellen, glatten Fläche, auf der sich ein Bild abzeichnete.
    Byanca sah Damons Ankunft hier am Fluß, wie er seelenruhig den Kilt ablegte und das Wasser betrat, als gäbe es hier die riesigen Krokodile nicht, die eine schreckliche Gefahr darstellten. Damon erfrischte und reinigte unbekümmert seinen Körper und kehrte dann ans Ufer zurück.
    Da sprühten. Funken, aber diese Funken hatte es in Wirklichkeit nicht gegeben. Der Dhyarra-Kristall wollte Byanca damit nur mitteilen, daß Magie im Spiel war.
    Von einem Moment zum anderen tauchten die fünfzehn schwarzen Krieger auf, umringten Damon - und schlugen ihn nieder!
    Und so rasch, wie sie gekommen waren, verschwanden sie auch. Das Bild endete damit, daß Byanca sich selbst auftauchen und Spuren lesen sah.
    Sie löschte das Bild und schob das Schwert in die Scheide zurück. » S'thorny «, befahl sie dem Kristall, und sein bläuliches Lodern erlosch fast völlig.
    Die Halbgöttin brauchte die Bildfolge kein zweites Mal zu sehen. In ihrem Gedächtnis hatte sich jede Einzelheit festgebrannt.
    Vergeblich versuchte sie die Krieger einzuordnen. Sie trugen keine Zeichen irgendeines Herrschers. Aber eine wilde Räuberbande waren sie auch nicht, denn diese hatten kaum Möglichkeiten, sich schwere Kampfrüstungen dieser Art zu beschaffen, wenigstens nicht in so großer Zahl.
    Woher also kamen die Entführer?
    Noch etwas fiel Byanca auf. Die schwarzen Krieger waren mit Hilfe von Magie erschienen und wieder verschwunden. Doch bei keinem von ihnen hatte sie einen Dhyarra-Kristall entdeckt. Das bedeutete, daß der Überfall aus weiter Ferne gelenkt worden war.
    Noch einmal aktivierte sie ihren Dhyarra und machte ihm begreiflich, daß er den Ausgangspunkt der fremden Magie suchen sollte. Dazu trat sie an die Stelle, an der Damon zusammengebrochen war.
    Sie begriff nicht mehr, daß ihr Versuch ein Fehler war.
    Kaum wurde der Kristall tätig, als ein ungeheurer Blitz durch Byancas Bewußtsein zuckte, sie gellend aufschreien und besinnungslos zusammenbrechen ließ…
    Gut drei Dutzend Klafter entfernt kam endlich Bewegung in eine riesige Kreatur, die bis dahin unter überhängendem Buschwerk verborgen gelegen hatte. Das gewaltige Krokodil glitt schnell und fast geräuschlos ins Wasser und schickte sich an, den Fluß zu überqueren.
    Drei weitere schlossen sich ihm an…
    ***
    »Sturmrösser?« echoten Zamorra und Nicole beinahe gleichzeitig.
    Zamorra erhob sich.
    »Ich weiß nicht, was genau du beabsichtigst oder was du von uns willst«, sagte er. »Aber ich warne dich, Merlin. Du bist Gast in diesem Haus. Verzichte also lieber auf solche Angriffe wie eben gegen Nicole. Ich werde das nicht noch einmal zulassen!«
    Merlin wandte den Kopf.
    »Was würdest du dagegen unternehmen, mein Freund ?« fragte er leise. »Mich hinauswerfen?«
    »Vielleicht auch das, mein Freund«, erwiderte Zamorra im gleichen Tonfall.
    »Ich habe deine Gefährtin getestet«, erklärte Merlin. »Ich mußte wissen, ob sie wirklich die geeignete Person ist. Aber die Gedankensperre hält. Wenn ich ihre Gedanken nicht lesen kann, können es wohl auch die anderen nicht.«
    »Was meinst du damit?«
    »Wenn ich Nicoles Aura noch etwas verstärke und sie auch firme, vorübergehend mit höherwertigen Dhyarra-Kristallen umzugehen, wird sie von niemandem durchschaut werden können.«
    »Vorausgesetzt, ich erkläre mich dazu bereit«, schränkte Nicole ein.
    Merlin hob die Brauen. »Du wirst dich bereit erklären«, prophezeite er.
    »Was macht dich so sicher?«
    »Ich kenne dich. Deshalb habe ich dich auch erwählt. Und - weil du die richtige Aura hast. Die Sturmrösser werden dich möglicherweise akzeptieren.«
    Sie erhob sich ruckartig und stellte sich neben Zamorra. »Ich hab's jetzt satt mit der Geheimniskrämerei, Merlin. Entweder du schenkst uns jetzt reinen Wein ein, ohne daß wir dir jedes Detail einzeln aus der Nase ziehen müssen, oder du kannst die ganze Angelegenheit vergessen. Das heißt im Klartext, mein lieber Merlin: Ich gebe dir genau eine Minute zum Nachdenken, wie du deine konfusen Gedankengänge in allgemeinverständliche Worte kleiden willst. Danach redest du wie ein Wasserfall, erklärst uns alles, was wir wissen müssen, und zwar so, daß

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