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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Kampf. Fortan ziehen sie gemeinsam durch die Straße der Götter und werden einmal hier, ein andermal dort gesehen. Wohl dienen sie noch ihren Göttern, doch streiten sie nicht wider einander, sondern lieben sich. Und so dauert der Kampf der guten und bösen Mächte um die Vorherrschaft weiter unvermindert an.
    Dies ist die Legende um Damon und Byanca, die Halbgötter sind.
    Damon schloß die Augen. Einem Halbgott sollte es doch wohl möglich sein, die undurchsichtige Lage zu klären und seinen Gegnern zu entwischen. Auch wenn er sich wie ein kleiner Junge hatte übertölpeln lassen.
    Er versuchte geistig nach der Magie zu greifen, die die fliegenden Teppiche steuerte. Einfacher wäre es gewesen, hätte er einen Kristall direkt hier gesehen, den hätte er dann mühelos unter seine Kontrolle bringen können. Aber er fühlte plötzlich, daß die Kraft von anderswo herbeifloß. Irgendwie sperrte sie sich gegen ihn und kapselte sich ab. Sein Tastversuch war bemerkt worden!
    Damon fühlte eine heranrasende Schockwelle, die gegen ihn gerichtet war. Er spürte sie, noch ehe sie ihn erreichte, und zog sich sofort zurück. Eine Welle schmerzender Kraft verfehlte ihn knapp.
    Er verzog keine Miene. Wer immer im Hintergrund die Fäden zog, hatte sich gut abgesichert. Er ließ sich nicht aufspüren. Dazu hätte Damon seinen eigenen Kristall benötigt. Doch der war unerreichbar fern, lag bei seinen Sachen am Flußufer.
    Dennoch wußte Damon jetzt, was er wissen wollte. Erneut tastete er unsichtbar nach dem Kraftstrom ›seines‹ Teppichs.
    Diesmal bekam er ihn zu ›fassen‹. Und kehrte ihn um.
    Im nächsten Moment rollte sich der Teppich blitzartig zusammen, umschloß die vier Krieger…
    Und Damon stürzte ab!
    ***
    Entgeistert starrte Zamorra die Stelle an, an der sich Merlin und Nicole eben noch befunden hatten. Er murmelte eine Verwünschung.
    »Ich glaub's einfach nicht«, stieß er hervor. »Der hat Nici entführt?«
    Merlin hatte sich schon oft recht merkwürdig benommen, und es war auch nicht das erste Mal, daß ihm wegen seiner Geheimniskrämerei offene Kritik entgegenschlug. Weder Zamorra noch Nicole lehnten es ab, ihm zu helfen, wenn er sie darum bat. Aber sie wollten sich auch nicht wie unmündige Kinder behandeln lassen. Schließlich waren sie es immer, die letztendlich die ›Dreckarbeit‹ machen mußten, und oft genug hatte Merlin sie auch schon ohne ausreichende Hintergrundinformationen losgeschickt, das war jedenfalls Zamorras Meinung.
    In der Anfangszeit hatte Zamorra sich das zähneknirschend gefallen lassen. Doch diese Zeiten waren längst vorbei. Jetzt bekam Merlin regelmäßig Protest zu hören, wenn er wieder in seine altgewohnte Verschwiegenheit verfiel. Gut, er war ein alter, weiser Mann, der in seinem langen Leben viel mehr erlebt hatte als Zamorra, und die Erfahrungen, die er dabei gesammelt hatte, waren auch viel weitreichender.
    Hinzu kam die Verantwortung, die ihm vom Wächter der Schicksalswaage auferlegt worden war, sein Amt als Hüter dieser und noch einiger anderer Welten. Aber rechtfertigte das seine immer wieder gezeigte maßlose Arroganz?
    Zamorra sah das anders und zeigte es Merlin auch häufig genug recht deutlich.
    Aber jetzt kam der alte Zauberer ihm und Nicole mit einer Retourkutsche, wie sie drastischer nicht mehr sein konnte!
    »Na warte, mein Bester«, murmelte Zamorra. »So kommst du mir nicht davon! Du kannst dich nicht einfach aufspielen, als wärest du der große Boß! Du wirst dich wundern, Freundchen…«
    Diese Entführung wollte er sich nicht gefallen lassen!
    Die Sache schien zur Machtprobe zwischen ihnen auszuarten!
    ***
    Byanca erwachte wieder.
    Noch halb benommen, vernahm sie ein seltsames Schaben und Scharren im Ufersand.
    Ahnungsvoll fuhr sie herum - und sah sich einem der größten Krokodile gegenüber, das ihr jemals über den Weg gelaufen oder vielmehr geschwommen war.
    Das Biest maß gut dreieinhalb Klafter, und allein der Rachen langte, die Halbgöttin in einem Stück zu verschlingen und zu schlucken.
    Mit einem Schrei sprang sie auf. Dort, wo gerade noch ihre Beine gelegen hatten, klappte das Krokodilmaul schmatzend zu.
    Byanca taumelte, handelte nur im Reflex, sie war noch gar nicht wieder voll da.
    Die geschuppten Bestien zwangen sie allerdings zum sofortigen Handeln. Insgesamt vier der gewaltigen Krokodile krochen nämlich über den Ufersand auf sie zu, und eines drehte seinen Körper jetzt leicht und schnellte sich vorwärts.
    Byanca sprang unwillkürlich

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