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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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brannten sie endgültig nieder, tanzten schon rund um das Wolkenschloß.
    »Jetzt!« keuchte Byanca, als der unsichtbare Widerstand von den grünen Flammen weggefressen wurde. Sie stürmte vorwärts auf die Mauer zu.
    Die vier Amazonen folgten ihr sofort.
    Schon flog das Seil mit der großen Schlinge in die Höhe. Aber es verfehlte die Turmzinne und fiel wieder herab.
    Byanca konnte nicht eingreifen. Sie brauchte ihre Kraft, um die Rüstung sich weiter bewegen zu lassen. Während diese, nur noch mit winzigen Resten des grünen Feuers behaftet, auf das Tor zustapfte, warf Alissa das Seil zum zweitenmal.
    Diesmal hatte sie Schwung und Winkel besser berechnet. Die Schlinge legte sich um eine Zacke der Turmkrone und zog sich zusammen. Das Seil hing fest.
    »Hinauf!« befahl Sayana und turnte schon empor.
    Alissa, Cylana und die schwertlose Thany folgten. Nur Byanca wartete noch unten.
    Da geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Die vom Feuer niedergebrannte Barriere entstand wieder neu!
    Und wie zuvor schirmte sie das Wolkenschloß in beiden Richtung ab. Wie zuvor konnte niemand mehr hinein.
    Aber auch niemand mehr hinaus!
    Entschlossen griff Byanca zum Seil und kletterte ebenfalls an der Mauer empor, ihr Schwert dabei in einer Hand festhaltend.
    Damit, daß die Barriere so rasch wieder entstand, hatte sie nicht gerechnet. Aber wenn sie das Wolkenschloß wieder verließen, würden sie das ohnehin in Begleitung der Sturmrösser tun, und diese seltsamen Tiere würden schon dafür sorgen, daß ihnen und ihren Begleiterinnen nichts geschah.
    Byanca schwang sich über die Mauerkante und fand sich auf einem Wehrgang wieder. Er führte hinter den Zacken der Schießscharten von Turm zu Turm einmal rund um das Schloß. Überall führten Treppen nach unten, und an einer Stelle spannte sich eine Brücke zu einem der oberen Stockwerke eines der inneren Gebäude.
    Außer den Treppen gab es noch zahlreiche flache Rampen, deren Sinn Byanca sofort klar war. Die Sturmrösser konnten mit Treppen nicht viel anfangen und bewegten sich daher über diese Rampen auf- und abwärts.
    Aber kein Verteidiger des Schlosses ließ sich blicken.
    Byanca preßte die Lippen zusammen. Ging ihr waghalsiger Plan auf? Rechneten die Sturmrösser damit, daß die Burg in Wirklichkeit von einer ganz anderen Seite her erobert wurde?
    Die Amazonen sahen aus, als seien sie enttäuscht. Sie hatten mit einem Kampf auf der Mauerkrone gerechnet, doch nichts dergleichen geschah.
    »Was nun?« fragte Sayana. »Wir sind eingedrungen, aber wie geht es nun weiter? Wo sind die Sturmrösser?«
    Byanca lauschte nach dem Lärm vor dem großen Tor. Dort zertrümmerte die belebte Rüstung das Türholz, um sich den Weg ins Innere zu erkämpfen. Es war anzunehmen, daß die Rösser sich alsbald um sie kümmern würden.
    Aber dort wollte Byanca nicht zugreifen. Es ging ihr nicht darum, zwei oder drei dieser magischen Tiere zu entführen, sondern mit ihnen überhaupt in engeren Kontakt zu kommen. Immerhin, so ging die Sage, wären diese Tiere intelligent!
    Und vielleicht ließ sich diese Intelligenz nutzen. Wenn es ihr gelang, die Sturmrösser gegen den ORTHOS einzunehmen, dann…
    »Wir werden sie finden«, erklärte Byanca entschlossen. »Kümmert euch nicht um das, was am Tor geschieht. Folgt mir!«
    Und sie eilte auf die Brücke zu, die zu dem hohen Bauwerk führte und vor einem großen Tor endete - groß genug, daß einige Pferde gleichzeitig hindurchschreiten konnten.
    Noch bevor sie sich darüber Gedanken machen konnte, wie sie diese Tür öffnen sollte, schwang sie von allein auf.
    Im ersten Moment schraken die Amazonen zusammen, weil sie sich von einem unsichtbaren Gegner beobachtet fühlten, aber dann lächelte Byanca und brach den Bann.
    »Natürlich öffnen sich hier alle Türen von selbst, wenn man ihnen nahe genug kommt«, sagte sie. »Pferde besitzen keine Hände, mit denen sie Türen öffnen könnten wie wir!«
    Trotzdem hielten alle ihre Waffen kampfbereit in den Händen, und selbst Thany umklammerte ihren Dolch, Sie waren bereit sich zu wehren, sollten sie angegriffen werden.
    Nur Sayana, die weiter dachte als die drei anderen Amazonen, fragte sich, was sie wirklich tun sollten, wenn sie von den riesigen magischen Tieren angegriffen wurden.
    Byanca betrat das Bauwerk als erste.
    Hinter der Tür erstreckte sich eine große Halle, in deren Mitte sich eine Rampe in die Tiefe schraubte. Die Halbgöttin blieb stehen und überlegte. Sie suchte nach Eingängen zu

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