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058 – Das Gift des Rings

058 – Das Gift des Rings

Titel: 058 – Das Gift des Rings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neo
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Korvette.
    Als er abgeflogen war, dachte Ghorn darüber nach, wie verändert da Teffron ausgesehen hatte. Die überstandene Prüfung hatte ihm unverkennbar neue Vitalität gegeben. Das lag sicher nicht daran, dass er jetzt wieder die Hoheitszeichen des Großen Imperiums trug.
    Ghorn trat in die Überwachungsstation. Der Diensthabende hatte offensichtlich nicht mit ihm gerechnet, wie seine auf der Konsole abgelegten Füße bewiesen. Eine unverzeihliche Nachlässigkeit, zumal der Mann einen Holoschirm hatte, der den Gang unmittelbar vor seinem Posten zeigte. Er hätte den Gouverneur kommen sehen müssen.
    »Verschwinden Sie!«, befahl Ghorn. »Ich übernehme bis zur nächsten Wache!«
    Der Soldat stammelte eine Entschuldigung und hastete hinaus.
    »Raum verschließen!«, befahl Ghorn der Positronik. »Schallisolierung!«
    Die Positronik bestätigte.
    Ghorn rieb seinen juckenden Handballen.
    Da Teffron hatte sich offensichtlich entschlossen, im Spiel der Kelche deutlich mehr zu wagen, als man ihm zutraute. Bei seiner öffentlichen Ansprache vor den Naats hatte er das Imperium kaum erwähnt. Jedenfalls im Vergleich zur Betonung der persönlichen Gefolgschaft, die er von den Naats erwartete. Ihm, Sergh da Teffron, gegenüber. Dem Stärksten der Starken, der das Tasbur an der Großen Grube von Luusok für sich entschieden hatte. Dazu passte auch das Fehlen der Hoheitszeichen.
    Man mochte das noch als Ungeschicklichkeit interpretieren. Als überzogenes Bestreben, der Mentalität der Naats zu entsprechen.
    Aber Zweifel waren unangebracht. Das bewiesen die Aufzeichnungen aus der Halle der Triumphatoren, in die da Teffron danach eingezogen war. Davon, dass Ghorn schon vor Jahren Überwachungsgeräte in diesem Gebäude installiert hatte, ahnte da Teffron offensichtlich nichts. Dabei war es ein naheliegender Gedanke. Die Triumphatoren beeinflussten die öffentliche Meinung auf Naat. Die Tatsache, dass Ghorn stets im Bilde darüber war, was sie in ihren geheimen Sitzungen besprachen, hatte ihm einige kluge Entscheidungen ermöglicht. So festigte er seine Position als Herrscher von Naat. Und deswegen wusste er jetzt mehr, als da Teffron lieb sein konnte. Aber wie sollte er dieses Wissen nutzen?
    Ghorn wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Positronik! Klimaregelung überprüfen!«
    »Die Klimaregelung arbeitet in den spezifizierten Parametern.«
    So ein Unsinn! Hier drin war es eindeutig zu warm. Aber um solche Kleinigkeiten sollten sich die Techniker kümmern.
    Ghorn wählte die Aufzeichnung von da Teffrons Aufenthalt in der Halle der Triumphatoren aus. Sie war gut verborgen, damit kein gelangweilter Wachhabender sie fand. Er ließ sie nochmals abspielen, ab der Stelle, an der da Teffron seinen Namen in die Stele der Helden gemeißelt hatte. In naatischer Lautschrift, nicht mit arkonidischen Buchstaben.
    »Die Naats müssen den Blick auf wahre Stärke richten, sonst verweichlichen sie!«, sagte da Teffron zu den sechs Triumphatoren. Den sechs anderen Triumphatoren, korrigierte Ghorn seine Gedanken. Immerhin war da Teffron jetzt einer von ihnen.
    »Ihr müsst wachsam sein, um nicht der Schwäche zu verfallen. Einige von euch werden Novaal kennen.«
    »Er hat viel Ehre«, bestätigte ein Triumphator.
    »Das ist Vergangenheit! Wir sollten seinen Namen vergessen! Er hat sich von Schwäche einlullen lassen! Von einer unbedeutenden Zivilisation, den Menschen. Sie haben sein Mitleid ausgenutzt. Deswegen hat er seine Ehre verkommen lassen. Aber er war schon vorher schwach.«
    Da Teffron sah die Triumphatoren an, bevor er fortfuhr. »Sein Primärsohn war verkrüppelt. Er aber hat ihn nicht getötet, sondern ihm geholfen, aus der Großen Grube an das Licht zu kommen.«
    Empörtes Gemurmel erhob sich.
    »Allein wäre der Krüppel bei dem Versuch verreckt! Ich werde dem Rat der Triumphatoren Material überspielen, das diesen Sayoaard zeigt.«
    »Das Wort eines Triumphators ist über jeden Zweifel erhaben«, versicherte man ihm.
    »Trotzdem. Ich will dieses Instrument der Weisheit des Rats übergeben. Ihr sollt entscheiden, wie ihr mit diesen Zeugnissen gegen Novaal verfahrt.«
    Die Triumphatoren standen in einem Kreis in dem Raum, dessen Einrichtung sich, abgesehen von den Stelen der Helden, in einigen Feuerbecken erschöpfte. Der Anblick der glühenden Kohlen trieb Ghorn wieder den Schweiß aus den Poren. Als er ihn abwischte, schimmerte seine Hand rot. Schwitzte er etwa Blut?
    Er achtete nicht mehr auf die Viddarstellung. Da Teffrons

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