Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
058 – Das Gift des Rings

058 – Das Gift des Rings

Titel: 058 – Das Gift des Rings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neo
Vom Netzwerk:
Sicherheitskopie der Audio- und Videoaufzeichnungen. Zur besonderen Verwendung.«
    »Du bist unglaublich.«
    »Ich weiß.«
    Charron dachte an sein Gespräch mit Parleen. War wirklich alles vorbei zwischen ihm und Ihin?
    In einem freien Arkon wird alles möglich sein.
    »Also versuchen wir, den Halbplaneten zu finden«, sagte er.
    »Ja. Und dabei sehen wir besser nicht wie Arkoniden aus. Auch unsere Schiffe sollten von fremdartiger Bauart sein.«
    »Gut. Und wenn Denurion wieder erwacht, soll er die Welt beschreiben, wohin er von dem Halbplaneten aus gelangt ist. Vielleicht kann er dieses System sogar genau bezeichnen. Immerhin ist er ja von dort aus ins Imperium zurückgekehrt.«
    »Vielleicht liegt diese Welt sogar im Imperium.«
    »Das wäre noch besser.«
    Sie nahm einen Schluck. »Bei nächster Gelegenheit werde ich etwas von der Körperflüssigkeit untersuchen, die eine meiner Kurtisanen vom Regenten empfängt.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass seine Manneskraft nicht erlahmt.«
    Nachdenklich zauste Ihin das Haar des Fellballs. »Eines bleibt noch zu tun.«
    »Ich lausche der Schönheit.«
    Sie schenkte ihm einen spöttischen Blick. »Egal, was wir erreichen: Der Regent wird nicht freiwillig abtreten. Selbst dann nicht, wenn der Imperator zurückkehrt. Er wird ihn als Doppelgänger denunzieren und alle anderen Tricks versuchen, um an der Macht zu bleiben. Ich hoffe, wir werden einen Bürgerkrieg vermeiden können, aber ganz ohne Gewalt wird es nicht enden.«
    »Du meinst, wir sollen unsere Truppen sammeln.«
    »So martialisch möchte ich es nicht ausdrücken. Aber es gibt die Unzufriedenen. Überall im Imperium. Zersplittert sind sie schwach. Doch vereint ...«
    »Wir müssen die Oppositionskräfte organisieren.«
    »Schaffen wir das?«
    »Wir beide zusammen?« Charron grinste. »Wer könnte daran zweifeln?«

24.
    Naatmond Peshteer, Station TARRAS'GOLL
     
    »Wie weit reicht Ihr Ehrgeiz, ter Marisol?« Sergh da Teffron hielt Ghorns Hand gefasst.
    Sie standen im Hangar vor der Korvette, mit der da Teffron von Peshteer abreisen würde. Er trug jetzt wieder die weiße Uniform und das regenbogenfarbene Cape. Die Hoheitszeichen des Imperiums, die er während des Tasburs nicht gezeigt hatte, prangten in der gewohnten Pracht. Sein Blick schnitt in Ghorns Gesicht, als wollte er sein Hirn sezieren.
    Ghorn war stolz darauf, dass er die Tränen der Aufregung unterdrücken konnte. »Ich bin zufrieden mit dem, was ich hier erreicht habe. Ich denke, als Gouverneur von Naat bin ich dort, wo ich dem Imperium am meisten nützen kann.«
    Er wusste Lelia und Anga hinter sich. Seine Frau wäre sicher unglücklich mit dieser Aussage. Am Vorabend hatten sie noch darüber gestritten. Sie meinte, er solle da Teffrons positiv verlaufenen Besuch ausnutzen, um zu erkunden, ob sie auf einen freundlicheren Planeten übersiedeln könnten.
    Aber Ghorn war stolz darauf, dass er diese harte Welt im Griff hatte. Eine Aufgabe, der kaum ein verweichlichter Adelsspross gewachsen war.
    »Möglich.« Noch immer hielt da Teffron seine Hand fest. »Ich bin beeindruckt von dem, was Sie hier erreicht haben.«
    Ghorn straffte sich. Jetzt tränten seine Augen doch. Er hatte selbst nicht geahnt, wie viel ihm wirklich an der Bestätigung durch seinen Lehrmeister lag.
    »Sie wissen, dass Sie einen wesentlichen Anteil an meinem Erfolg haben. Ohne das von Ihnen gesammelte und übermittelte Wissen hätte mir eine wesentliche Waffe gefehlt.«
    Ghorn verstand sehr wohl, dass da Teffron nicht nur Ghorns Kenntnis der naatischen Kultur meinte. Da Teffron wusste die Übertragung der Informationen über seine Kontrahenten während des Wettkampfs sicher ebenso zu schätzen. Ein Geheimnis, dessen Enthüllung das Ansehen des neuesten Triumphators so gründlich zerschmelzen würde wie Naats äquatoriale Gluthitze einen Eiswürfel.
    »Ich entnehme Ihren Worten«, da Teffrons Augen lauerten, »dass es Sie nicht reizt, in meine persönlichen Dienste zu treten? Als mein Adjutant?«
    Er hörte, wie Lelia an ihn herantrat, und spürte ihre Wärme an seinem Rücken.
    »Nein. Ich bin der Gouverneur von Naat.«
    »So soll es sein.« Bevor da Teffron die Hand löste, drückte er noch einmal zu. Eigentlich nur eine gewöhnliche Geste, aber für Ghorn fühlte es sich an wie ein schwacher elektrischer Schlag. Oder ein Stich in den Handballen.
    »Sie haben eine wundervolle Familie«, sagte da Teffron. Er wandte sich ab und schritt durch das Spalier seiner Leibwache in die

Weitere Kostenlose Bücher