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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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Minuten tauchten in der Ferne Scheinwerfer auf. Walters trat auf die Straße und winkte aufgeregt mit den Armen. Der Wagen, ein schwerer Lkw, stoppte, und der Fahrer, ein baumlanger Bursche, kroch aus dem Führerhaus. Er sah sich argwöhnisch um.
    „Was ist los?“
    „Mein Freund ist bei einem Unfall verletzt worden“, sagte Walters. „Er muß auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus.“
    „Los, Don“, sagte der Fahrer zu seinem Kumpel, „faß mal mit an. Bring ihn nach hinten und leg ihn auf die Säcke.“
    Eve und der Sicherheitsbeamte blieben hinten bei Roger auf der Ladefläche, während Dorkins mit vorn ins Führerhaus kletterte. Der Fahrer fuhr vorsichtig in Richtung Ashford weiter, wo er sie geradewegs zum Krankenhaus brachte. Sie übergaben Roger der Obhut des diensthabenden Arztes, und Clive Walters bedankte sich herzlich bei dem hilfreichen Fahrer und seinem Kumpel. Dann machte er sich auf die Suche nach einer Telefonzelle. Er wählte eine Nummer, die nur sehr wenigen Eingeweihten bekannt war, und gab einen kurzen, knappen, aber umfassenden Bericht durch.
    Nach relativ kurzer Zeit waren die Suchtrupps organisiert und bildeten einen dichten Kordon um die Gegend, wo früher das alte Herrenhaus gestanden hatte. Die Männer sahen keine besondere Schwierigkeit darin, ein Geschöpf aufzustöbern, das zwischen neun und fünfzehn Metern groß sein mußte. Die erfahrenen Augen des Hubschrauberpiloten entdeckten zuerst den seltsamen, schwankenden Schatten in einem Hopfenfeld zwischen Bethersden und Kingsworth. Warnmeldungen kamen durch das Radio, und die umliegenden Gehöfte wurden mit Windeseile geräumt.
    Der gewaltige weiße Affe war inzwischen auf über zwölf Meter gewachsen. Wie der legendäre King Kong seinerzeit auf dem Empire State Building, so stand das unbeschreibliche Ding dort in dem Hopfenfeld, trommelte mit den Fäusten auf seinen massigen Brustkasten und brüllte seine primitive Herausforderung in die Nacht hinaus.
    Hastig wurde beratschlagt, und man befragte verschiedene Waffenexperten und Toxikologen. Es wurde beschlossen, das monströse Affentier mit einem schnell wirkenden, aber unschädlichen Betäubungsgas zu narkotisieren.
    Der Hubschrauber kreiste über dem eingeschlossenen Tier. Milizsoldaten mit Flammenwerfern und Bazookas sahen mit gespannten, ängstlichen Gesichtern und angehaltenem Atem zu, wie die inzwischen auf drei angewachsenen summenden Hubschrauber mit ihren Gasbomben an Höhe verloren. Der R. A. F.- Pilot brachte seine Maschine fast auf gleiche Höhe mit dem monströsen Affenschädel, und sein Gefährte schleuderte die zerbrechliche Fracht heraus. Die erste Bombe verfehlte ihr Ziel. Die zweite jedoch zerschellte an der Stirn der brüllenden Kreatur, und ihr Inhalt verströmte. Der Affe sprang wie vom Blitz getroffen in die Luft und griff nach dem Hubschrauber. Seine mörderischen Pranken kamen dem Fahrgestell so nahe, daß die beiden Männer in der Maschine instinktiv die Füße hochzogen, um dem Zugriff dieser furchtbaren, todbringenden Hand zu entgehen. Der Hubschrauber bockte und schaukelte heftig, aber er entkam mit knapper Not. Die beiden R. A. F. - Männer grinsten sich zu und seufzten erleichtert.
    Das Gas tat seine Wirkung. Der Affe ließ die Arme sinken, schwankte einige Augenblicke hilflos hin und her, und donnerte dann wie ein stürzender Turm auf das Hopfenfeld nieder.
    Wie Liliputaner näherten sich die Männer von allen Seiten, um den hilflosen Gulliver zu überwältigen.
     

     
    Es war eine fast nicht zu bewältigende Aufgabe, den gigantischen Körper von dem Hopfenfeld in Kent in den riesigen Betonbunker irgendwo im Südosten des Landes zu bringen, den man als Aufenthaltsort für den Affen auserwählt hatte. Die großen Stahltore des Bunkers öffneten sich weit, und mit Hebeln, hydraulischen Winden, Seilen und Stricken wurde das bewußtlose Tier ins Innere befördert. Alle Zivilisten verließen das Gelände, und dann wurden die mächtigen Tore geschlossen.
     

     
    Einige Zeit war vergangen. Roger Quentin war aus dem Krankenhaus entlassen worden und fühlte sich trotz seines Brustverbandes schon fast wieder hergestellt. Er saß mit Eve im Stadtpark, und sie fütterten die Vögel in der warmen Mittagssonne.
    „Was – was werden wir jetzt tun?“ fragte Eve.
    „Hast du irgend etwas von Walters gehört?“
    „Nein, nichts, Liebling.“
    „Ich möchte wissen, was aus Bolton geworden ist.“
    „Entweder er ist tot, oder er hat sich aus dem Staub

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