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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Zauberer wußte, daß sie sich auf ihre stumme Weise miteinander unterhalten hatten. Worüber, da gab es gar keine Frage. Über die Eindringlinge. Über einen Zauberer und elf Drachensklaven.
    Der Zauberer gab den Gepanzerten noch keinen Angriffsbefehl. Sicher, sie konnten einen Teil der Sturmrösser niedermachen. Aber der Rest würde ihnen ein grausames Ende bereiten. Und darauf legte der Zauberer absolut keinen Wert.
    Fieberhaft überlegte er, wie er seinen Kopf aus dieser Schlinge wieder herausziehen konnte. Er befürchtete, daß die Sturmrösser ihn erneut mit einem magischen Bann belegen konnten. Sie waren dazu in der Lage…
    Aber sie taten nichts! Sie warteten nur ab !
    Er kannte ihr Verhalten. Sie hatten die Eindringlinge gestellt, und sie warteten jetzt auf neue Anweisungen. Darauf wartete nun auch der Zauberer, denn davon würde sein weiteres Verhalten abhängen.
    Kampf, Flucht - oder Verhandlung.
    Es war im Grunde eine höchst fatale Lage, und der Zauberer hoffte, daß Fulcor in diesem Moment nicht aus der Ferne zuschaute und Zeuge dieses Geschehens wurde. Immerhin bekleckerte sich der Zauberer hier nicht gerade mit Ruhm. Und von Damons Dhyarra-Schwert, das er beschaffen sollte, hatte er bisher nicht mal das Heft gesehen.
    Da erschien abermals ein Sturmroß. An seiner Nasenzeichnung erkannte der Zauberer, daß es eines der höhergestellten Tiere war. Es war in der Lage, Befehle zu erteilen.
    Es gab unter den Sturmrössern Gemeine und Offiziere, und über allem standen fünf Befehlshaber. Wieviel Sturmrösser jetzt insgesamt Khe-She bevölkerten, wußte der Zauberer nicht. Sie vermehrten sich nach Lust und Laune. Damals waren es ihrer siebzig gewesen. Aber Khe-She bot Platz für die zehnfache Zahl. Vielleicht hatten sie sich zügellos vermehrt, jetzt, da sie hinter der Barriere keiner direkten magischen Überwachung mehr unterlagen. Und zügellos im wahrsten Sinne des Wortes.
    Wieder sprachen sie lautlos miteinander, und dann trat der ›Offizier‹ vor. »Wir kennen uns gut, auch wenn die gute alte Zeit lange zurückliegt«, begann er mit mildem Spott. »Was führt dich diesmal hierher? Willst du dich unserem Willen wieder unterstellen? So sei dir gesagt, daß wir dich jetzt nicht mehr benötigen. Deine harmlosen Sklaven auch nicht. Was also willst du?«
    »Sprich die Wahrheit. Denn wir erkennen sie ohnehin«, warnte ein anderes Sturmroß.
    Der Zauberer nickte ächzend. Es blieb ihm kaum etwas anderes übrig. »Ich suche jemanden«, gestand er.
    »In Khe-She? Narr! Ohne unseren Willen dringt hier niemand ein.«
    »Du phantasierst«, versetzte der Zauberer trocken. »Nicht euer Wille, sondern die magische Barriere des Zardoz hält Fremde fern, und sie hält auch euch hier fest. Vergeßt ihr so schnell? Und doch ist jemand hier eingedrungen. Ein Beweis dafür ist diese Rüstung, die einer Erschlagenen gehörte.«
    »Eine leere Rüstung ist kein Beweis, ihr könnt sie mitgebracht haben. Das Tor habt ihr zertrümmert. Wir fordern Ersatz!«
    »Das ist nicht wahr!« schrie der Zauberer. »Ihr habt es selbst gesehen, denn sonst wüßtet ihr ja nicht, daß wir hier eingedrungen sind!«
    »Nun gut. Die Runde steht schon fast unentschieden. Es fehlt aber noch ein halber Punkt zum Ausgleich.«
    Was ist denn das für ein verrücktes Spiel? fragte sich der Zauberer. Unterlagen die Sturmrösser wieder mal ihrem Spieltrieb? Der aber konnte durchaus in einem tödlichen Gemetzel enden. Wenn Sturmrösser spielten, ging es meist um Leben und Tod. Das reizte sie, und da meistens die anderen starben, war es für sie ein herrliches Spiel.
    »Wen also sucht ihr? Und warum?«
    »Die Halbgöttin Byanca und ihre Begleiterinnen. Sie führen etwas mit sich, das mein ist.«
    Die Sturmrösser sahen sich an und berieten anscheinend. Dann traf der Offizier eine Entscheidung.
    »Die du suchst, haben sich unter unseren Schutz gestellt«, eröffnete er zur maßlosen Überraschung des Zauberers. »Deshalb werdet ihr nicht kämpfen. Gebt eure Waffen ab und verhandelt untereinander. Aber vielleicht werden wir für diese Gunst einen Preis verlangen.«
    »Was für einen Preis?«
    »Ihr werdet es später erfahren. Dann, wenn es an der Zeit ist. Doch es sei euch gesagt, daß auch von den anderen ein Preis verlangt wird.«
    »Und wenn wir uns weigern?«
    Das Sturmroß wieherte spöttisch.
    »Daran«, entgegnete es, »solltest du lieber erst gar nicht denken.«
    ***
    »Du bist verrückt, wirklich und wahrhaftig«, sagte Sayana zum wiederholten

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