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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Damon angeht, den werde ich nicht freigeben. Statt dessen wirst du mir sein Schwert aushändigen. Unverzüglich. Dann lasse ich ihn am Leben, andernfalls stirbt er!«
    Nicole-Byanca lachte ihm höhnisch ins Gesicht. »Hole es dir doch, wenn du es kannst!«
    Der Zauberer murmelte eine Verwünschung. »Ich sah, daß es nicht bei dir war, als eure Waffen abgegeben wurden. Wo verbirgst du es?«
    »Wie ich schon sagte, such es!«
    Im gleichen Moment spürte sie die Gewalt eines zuschlagenden Dhyarra-Kristalls. Sie hatte nicht darauf geachtet, daß der Zauberer seine Hand in der Taschenfalte versenkte, aber dort mußte er seinen Kristall berühren, und ihn setzte er nun mit aller Macht ein.
    Etwas Riesiges, Drohendes begann über Nicole-Byanca zusammenzuschlagen. Von einem Moment zum anderen wurde sie blind.
    Ihr Bewußtsein wurde zurückgeschleudert, weit in die Tiefen ihres Ichs, und blauweiße Flammen fraßen sich in ihren Geist.
    In BEIDE Geister!
    So grell und schmerzhaft war es, daß weder Nicole noch Byanca dazu kamen, ihrerseits mit ihrem Geist nach dem gegnerischen Kristall zu greifen - auch wenn Byanca ihn mühelos hätte beherrschen können.
    Aufstöhnend und mit verzerrtem Gesicht brach sie in die Knie.
    Im nächsten Moment überschlugen sich die Ereignisse…
    ***
    Wieder lag Merlins Hand auf Zamorras Schulter, und wieder ließ sich Zamorra diese Berührung gefallen.
    Er spürte, wie etwas von Merlin zu ihm übersprang. Empfindungen, Gedanken, vielleicht auch eine Warnung?
    Zamorra konnte es nicht genau definieren. Er hätte es abblocken können. Aber er tat es nicht.
    Weshalb nicht?
    Nach wie vor bestand Gefahr für Nicole, wenngleich sich diese Gefahr nun anders äußerte als zuvor. Merlin hatte Tatsachen geschaffen. Wenn Zamorra jetzt versuchte, Nicole ›zurückzuholen‹, widersprach er dann nicht andererseits Byancas Recht auf Leben?
    Sicher, sie war tot gewesen, und ihr Körper lag immer noch reglos in der Mardhin-Grotte, als Beweis für ihren Tod. Aber nun hatte sie die Chance auf ein neues Leben in Nicoles Körper.
    Durfte Zamorra ihr diese Chance verwehren, nun, nachdem Merlin sie ihr bereits gewährt hatte?
    Zamorra interessierte sich nicht dafür, ob Byancas Existenz für die Straße der Götter wichtig war. Merlin selbst hatte ihm für solche Gedanken die Grundlage entzogen, als er von der progressiven Entropie gesprochen hatte. Wenn Merlin nicht gelogen hatte - und warum hätte et das tun sollen? - war das Schicksal der Straße der Götter ohnehin über kurz oder lang besiegelt. Wenn nun vorher durch Byancas Tod ein Ungleichgewicht der Macht entstand, was bedeutete das noch?
    Es war vielleicht wichtig für einige Bewohner jener kleinen Welt, aber nicht für diese Welt selbst.
    Wie gebannt sah Zamorra auf Fooly, der jetzt wieder über Byanca kauerte. Nie zuvor war ihm der Drache so ernsthaft erschienen. Der vermeintliche Tolpatsch und Unruhestifter zeigte sich hier von einer ganz anderen Seite.
    Plötzlich richtete sich der kleine Drache auf.
    »Ich schaffe es nicht. Ich bekomme sie nicht ins Leben zurück…«
    ***
    Der Zauberer triumphierte bereits. Er sah Byanca unter seinem Dhyarra-Zauber zusammensinken. Mit einem Überraschungsschlag hatte er sie in seine Gewalt gebracht!
    Nun konnte er Macht über ihren Geist gewinnen. Nun konnte er ihr befehlen, zu verraten, wo sich Damons Zauberschwert befand - und ihr anschließend auch befehlen, zu sterben.
    Die Halbgöttin des OLYMPOS war nun in seiner Gewalt!
    Nur konnte er seinen Triumph nicht lange genießen.
    Aus den Augen eines der Sturmrösser flammten jäh feuerrote Blitze auf, schlugen in seiner Kutte ein und setzten sie in Brand. Im gleichen Moment erlosch die Magie seines Kristalls.
    Byanca kippte weiter nach vorn, aber noch während sie fiel, erkannte der Zauberer, daß sie bereits aus seinem Bann wieder erwachte.
    »Die Augen…« Er schrie es und wußte im gleichen Moment, daß die Sturmrösser viel stärker geworden waren als früher, und auch viel selbständiger. Sie hatten alle Eindringlinge unter ihren Schutz genommen, und das schloß einen Angriff der einen Gruppe auf die andere grundsätzlich aus. Aber er, der Zauberer, hatte durch den Einsatz des Kristalls gegen diesen Grundsatz verstoßen!
    Die Sturmrösser sorgten nachhaltig dafür, daß ihre Schutzzusage eingehalten wurde!
    Die Kutte brannte, der Dhyarra-Kristall aber war erloschen und ließ sich nicht mehr einsetzen.
    Die Drachensklaven wollten nun ihrem Herren helfen und die

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