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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nur zu fünft gekommen. Wir wissen es.«
    »Dann schaut doch am Tor nach«, versetzte Nicole-Byanca trocken. »Seht nach, na los!«
    Wieder hielten die Sturmrösser ihre unhörbare Zwiesprache, dann aber entfernte sich eines von ihnen, um tatsächlich nachzuschauen, ob Nicole-Byancas Behauptung der Wahrheit entsprach.
    »Du bist lebensmüde! Du verspielst alle Chancen, die wir noch haben«, keuchte Sayana leise. »Das ist doch ein Bluff, der sofort durchschaut wird!«
    Nicole-Byanca schmunzelte. »Du irrst dich. Auch diese Runde geht an uns. Sie sehen tatsächlich nach, und damit räumen sie ein, daß ich Recht haben könnte. Das ist ein Pluspunkt für uns. Denn selbst wenn ich bluffe, fällt ihre Unsicherheit ins Gewicht. Sie sind magische Geschöpfe und reagieren anders als Menschen. Und sie spielten das Spiel mit, sie sind darauf eingegangen. Es wird jetzt um Punkte gekämpft. Wer die meisten Siege verbucht, gewinnt. Warte es nur ab.«
    »Du sprichst so sicher, aber sie werden doch die Rüstung rasch durchschauen…«
    »Nicht die Rüstung, denn die ist schon nicht mehr im Spiel.«
    »Was dann?«
    »Schweig endlich, oder soll die nächste Runde durch unsere eigene Unsicherheit an die Sturmrösser gehen?«
    Wortlos standen sie sich nun gegenüber, die Menschen und die magischen Tierwesen. Nach einer Weile kehrte das ausgesandte Sturmroß zurück und erstattete wieder lautlos Bericht.
    Das wortführende Roß sah Nicole-Byanca an.
    »Du lügst und sprichst doch wahr. Gut, nun sei es ausgeglichen. Was wollt ihr von uns? Warum riskiert ihr soviel?«
    Nicole-Byanca lächelte und senkte wieder das Schwert. »Ich«, sagte sie gedehnt und äußerst deutlich, »biete euch einen Handel an. Und für die Dauer dieses Handels stellen wir uns unter euren Schutz.«
    »Nein«, ächzte Sayana.
    Und die fünf Sturmrösser kam auf die fünf Mädchen zu…
    ***
    »Bist du verrückt geworden?« fauchte Fooly und fiel Zamorra in den Arm, noch ehe dieser den Laserstrahl auslösen konnte. »Willst du einen Mord mit einem anderen sühnen?«
    Zamorra lachte leise. Er schaltete die Waffe auf Betäubung zurück und heftete sie wieder an die Magnetplatte.
    »Ich bin kein Mörder«, sagte er verächtlich. »Im Gegensatz zu ihm.« Mit einer Kopfbewegung wies er auf Merlin.
    Der nickte Fooly zu.
    »Ich danke dir, kleiner Glücksdrache«, sagte er. »Aber ich war niemals in Gefahr. Zamorra spricht wahr. Er ist kein Mörder. Er hat nur geblufft. Ich wußte es. Denn sonst hätte ich niemals zugelassen, daß er die Waffe überhaupt auf mich richten konnte.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, murmelte Fooly. »Verflixt noch mal, kann man denn hier keine Minute in Ruhe arbeiten? Wie wäre es, wenn ihr beide eure Auseinandersetzung in einen Wildwestfilm verlegen und von hier verschwinden würdet? Ich habe zu tun!«
    Zamorra verzog das Gesicht.
    Er ärgerte sich darüber, daß er sich zu dieser Reaktion hatte hinreißen lassen - und noch mehr darüber, daß erstens Fooly ihm dazwischengeraten war und zweitens Merlin seinen Bluff durchschaut hatte.
    Als Zamorra vorhin Caermardhin verlassen hatte, um zur Mardhin-Grotte hinab zu laufen, hatte er zwar tatsächlich gedroht, Merlin umzubringen, wenn Nicole etwas zustöße. Aber er wußte selbst, daß der Zorn kein Freund und er kein Killer war.
    Und Merlin wußte das nur zu genau!
    Jetzt beugte der Weißhaarige sich vor.
    »Der Fluch der Totengeister wirkt hier«, sagte er. »Er beeinflußt uns alle, mehr oder weniger. Ich versuche dagegen anzukämpfen. Es gelingt mir nicht immer. Wir alle reagieren nicht so, wie wir es gewohnt sind.«
    »Wir alle?« krächzte Fooly »Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, alter Mann, daß deine komischen Totengeister einen leibhaftigen Drachen beeinflussen können! Und jetzt haltet gefälligst beide die Klappe, damit ich mich auf meine Arbeit konzentrieren kann!«
    Wenn Zamorra bloß gewußt hätte, was Fooly vorhatte…
    ***
    Der Zauberer, einstiger Wächter von Khe-She, hatte eine Hand in der Taschenfalte seiner Kutte verborgen. Dort umklammerte er seinen Dhyarra-Kristall, doch er wußte, daß ihm notfalls nur ein Überraschungsschlag gelingen konnte.
    Denn sonst hätten ihn die Sturmrösser schon damals nicht unter ihre Gewalt zwingen können.
    Er sah die rotglühenden Augen, und Furcht stieg in ihm auf.
    Er und die Drachensklaven waren eingekreist.
    Doch immer noch warteten die Sturmrösser ab. Ein weiteres war zu den anderen gekommen und wieder davon galoppiert, und

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