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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mal, und nur der Umstand, daß sich die Amazonenkönigin noch nicht offen gegen die Halbgöttin gestellt hatte, hinderte Alissa, Cylana und Thany daran, Nicole-Byanca zu betäuben und selbst das Heft in die Hand zu nehmen.
    Aber Nicole-Byanca wußte genau, was sie tat. Ohne zu zögern hatte sie der Forderung der Sturmrösser zugestimmt. Sie hatten die Waffen auszuliefern, solange sie sich im Innern Khe-Shes befanden. Den Amazonen gefiel das gar nicht.
    Nicole-Byanca wußte jedoch, daß die Sturmrösser fair bleiben würden, denn dieses Spiel lief nach ihren eigenen Regeln, und die hatten sie anerkannt. Sie würden kein Versprechen brechen und keine Zusage zurücknehmen.
    Und so hatte Nicole-Byanca sogar ihr Dhyarra-Schwert in Verwahrung gegeben.
    Als sie dann allerdings die schwarzen Rüstungen sah, wurde ihr selbst ein wenig anders. Sie starrte die Drachensklaven an, sah zu den Sturmrössern, die keine Reaktion zeigten…
    »Auch sie tragen keine Waffen«, flüsterte Thany, die ohnehin schwertlos gewesen war. Aber sie hatte gesehen, wie die Sturmrösser Nicole-Byancas Rüstung eingesammelt hatten und auch das Schwert an sich nahmen. Sie trugen es mit ihren starken Zähnen in ein sicheres Versteck, das von niemanden aufgebrochen werden konnte.
    Unter den Drachensklaven war der Mann mit der dunklen Kutte!
    »Ob das der Herr der unsichtbaren Burg ist? Oder nur einer seiner Untergebenen?« murmelte Sayana.
    Der Kuttenträger sah herüber. Sein Gesicht war unter der Kapuze nicht zu erkennen, doch Nicole-Byanca sah stechende Augen, die sie unheilvoll ansahen. Da wußte sie, daß es sich um einen unerbittlichen Gegner handelte. Sie hätte ihn jetzt ausschalten können -wenn sie ihr Schwert nicht abgegeben hätte.
    »Was ist, wenn sie über uns herfallen?« murmelte Alissa mißtrauisch. »Auch ohne Waffen können sie uns mit ihren gepanzerten Fäusten niederschlagen, und wenn sie die Helme abnehmen, können sie ihre scharfen Gebisse benutzen.«
    »Wir stehen unter dem Schutz der Sturmrösser«, sagte Nicole-Byanca beruhigend. »Seid nicht so kleinmütig. Seid ihr Amazonen oder zahnlose Greisinnen, die nie etwas anderes kennengelernt haben als die Prügel ihrer Herrn?«
    »Sei nur vorsichtig, sonst könnte es geschehen, daß sich eine der Amazo nen an einer Halbgöttin vergreift«, knurrte Thany.
    Sayana wies sie halbherzig zurecht.
    Langsam traten die beiden Gruppen aufeinander zu.
    »Nun verhandelt um das, was ihr voneinander wollt«, schlug das wortführende Sturmroß vor. »Sollte es länger dauern, bieten wir euch Quartier. Nur mit Speise und Trank können wir euch nicht dienen, da wir auf menschlichen Besuch nicht eingerichtet sind.«
    Nicole-Byanca trat vor. Dicht vor dem Kuttenmann blieb sie stehen. »Gib Damon frei«, forderte sie. »Du hast die Macht dazu. Ich weiß, wer du bist.«
    »Und wer bin ich deiner Meinung nach?«
    »Der Herr der unsichtbaren Burg, stimmt's? Du hast Damon verschleppen lassen. Gib ihn frei, dann kannst du dieses Wolkenschloß unversehrt verlassen.«
    Der Kuttenmann kicherte. »Ich kenne die Sturmrösser länger und auch besser als du. Und deshalb weiß ich, daß du keine Forderungen stellen und keine Zusagen geben kannst. Du bist hier nicht mehr als wir. Vielleicht gar weniger, denn ich habe ältere Rechte.«
    »Davon merkt man aber nicht viel«, gab Sayana spöttisch zurück. »Oder warum tragt ihr keine Waffen bei euch, so wie wir?«
    »Schweig, Weib! Denn ich spreche nicht mit dir, sondern mit dieser hier.« Er deutete auf Byanca.
    Sayana trat vor. Blitzschnell holte sie aus und schlug zu, mitten in sein von der Kapuze beschattetes Gesicht.
    Seine Abwehr kam zu spät. Als seine Hände dann aber zupacken wollten, griff Nicole-Byanca ein.
    Sie wirbelte ihn herum und stieß ihn in die Reihen seiner Drachenkrieger zurück.
    »Zurück, alle!« befahl sie. »Nur er und ich verhandeln. Doch das gibt dir nicht das Recht beleidigend zu werden. Herr der unsichtbaren Burg, wir sollten uns zurückziehen und über meine Forderung reden.«
    »Über meine Forderung, wolltest du sagen.«
    Nicole-Byanca lächelte kühl. »Was solltest du schon zu fordern haben, Knecht der finsteren Götter? Eine unsichtbare Burg - nur Feiglinge verstecken sich auf diese Art.« Ob Merlin den Dialog verfolgt? fragte sich Nicole. Es müßte ihm einen gewaltigen Stich versetzen…
    »Auch du hast nicht das Recht, beleidigend zu werden«, fauchte der Zauberer. »Wenn wir Khe-She verlassen haben, werde ich dich töten. Und was

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