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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie in die Welt der Totengeister geschleudert worden waren.
    Und sie standen den Sturmrössern gegenüber…
    Sayana griff in ihre Gürteltasche. Ihre Finger berührten einen der drei Wurfsterne, die sie darin aufbewahrte. »Drei nehme ich mit«, flüsterte sie.
    Nicole-Byanca schüttelte den Kopf, obwohl sie die Treffsicherheit der Amazonenkönigin kannte. Sayana konnte die Wurfsterne förmlich aus dem Handgelenk schleudern und würde ihr Ziel nicht verfehlen. Sie hatte so oft und ausdauernd geübt, daß sie gar nicht daneben werfen konnte.
    »Nein, warte«, sagte Nicole-Byanca leise, und ihre Hand legte sich auf die der Gefährtin. »Es würde uns nicht viel nutzen. Ich versuche es anders.«
    Und sie trat auf die beiden Sturmrösser zu, die ihnen von der Rampe her gefolgt waren. Jetzt warteten die Tiere ab, doch sie richteten sich immer wieder auf den Hinterläufen auf, stampften und tänzelten.
    Doch sie griffen nicht an.
    Nicole-Byanca deutete das Zeichen richtig. Die Sturmrösser kannten tatsächlich so etwas wie Fairneß ! Sie warteten auf eine Reaktion, und Byanca wußte, daß jetzt nur Unerschrockenheit helfen konnte.
    Sofern sie die magischen Tiere richtig einschätzte. Aber dessen war sie sich sicher.
    Nicole-Byanca richtete die Spitze ihres Schwertes nach unten und streckte die freie Hand vor.
    »Diese Runde geht an euch«, sagte sie laut. »Damit steht es unentschieden. Und was nun?«
    Eigentlich hatte sie nicht erwartet, eine Antwort zu erhalten - wenigstens nicht in dieser Form.
    Und deshalb zuckte sie etwas zusammen, als eines der beiden Rösser das Maul öffnete und nicht wieherte, sondern sprach, und das auch noch in klaren, verständlichen Worten.
    »Unentschieden? Ihr seid in unserer Hand! Es gab nur eine einzige Runde, und die gewannen wir!«
    »Du irrst«, versetzte Nicole-Byanca. »Zwei Runden waren es, denn auch der Kampf auf der Rampe zählt. Vielleicht sind es sogar drei Runden - ihr habt gerade versucht, Sayana und mich zu töten, und seid daran gescheitert.«
    »Wir machen die Regeln!«
    Es war eigenartig, Pferde sprechen zu hören. Doch Nicole-Byanca hatte schon seltsamere Dinge erlebt, und so fand sie sich rasch damit ab.
    »Wie ihr wollt«, antwortete sie spöttisch. »Ihr macht die Regeln - und wir den Kampf! Wollt ihr sterben? Wir sterben nicht«, behauptete sie, obwohl sie wußte, daß sie bluffte. »Ihr habt es eben erlebt. Also überlegt es euch gut!«
    Die Sturmrösser zögerten, sie sahen sich an. Zwischen ihnen fand offenbar ein lautloses Gespräch statt, sie unterhielten sich auf eine Weise, die den Menschen verborgen blieb. Auch Nicole mit ihren telepathischen Fähigkeiten konnte nichts davon wahrnehmen.
    Sie hob langsam, ganz langsam ihr Dhyarra-Schwert. Der Sternenstein lag immer noch frei, sie fühlte seine Kraft, und diese Kraft war größer als erwartet. Das konnte nur bedeuten, daß in der Zwischenzeit die goldene Rüstung, dieses nebelhafte Scheinwesen, ausgelöscht worden war.
    Von wem?
    Von den Sturmrössern sicher nicht!
    Nicole-Byancas Gedanken überschlugen sich. Wenn es den Sturmrössern gelungen wäre, die Rüstung auszuschalten oder zu vernichten, hätten sie sich bereits triumphierend darüber geäußert, um dadurch einen weiteren Punkt in diesem seltsamen Spiel um Leben und Tod für sich zu verbuchen. Also blieb nur eine Folgerung.
    Etwas, womit Byanca insgeheim schon lange gerechnet hatte, war eingetreten. Verfolger waren aufgetaucht, und sie mußten der Rüstung durch das Tor ins Innere der Burg gefolgt sein. Und diese Verfolger hatten die Rüstung auch besiegt.
    Das wiederum bedeutete, daß es die Sturmrösser mit einem weiteren Kontrahenten zu tun hatten - was aber für die Amazonen und Nicole-Byanca keinen wirklichen Vorteil bot, denn diese neuen Eindringlinge waren auch ihre Gegner.
    Aber das brauchte man den Sturmrössern nicht unbedingt auf die langen Pferdenasen zu binden…
    »Wir sind nicht allein hier«, sagte Nicole-Byanca mit erhobenem Schwert. »Während wir euch hier abgelenkt haben, sind andere durch das Tor eingedrungen und verteilen sich in Khe-She. Glaubt ihr jetzt immer noch, daß ihr die Regeln aufstellt?«
    »Bist du verrückt?« zischte Sayana leise.
    Nicole-Byanca schüttelte unmerklich den Kopf. »Laß mich nur machen«, flüsterte sie.
    Das wortführende Roß trat tänzelnd einige Schritte vor. Sofort hob Nicole-Byanca das Dhyarra-Schwert beidhändig über den Kopf. Eine deutliche Warnung, nicht näherzukommen.
    »Du lügst! Ihr seid

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