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0580 - Die Zeitritter

Titel: 0580 - Die Zeitritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unrecht getan habt. Zugegeben, ich habe manchmal ein wenig übertrieben, aber die Geschichte mit Gucky stimmt. Es war der berühmte Mausbiber, der uns die Ehre gab.
    Zusammen mit ihm stellte ich Illroy, der sich als Monstrum entpuppte und von Ribald Corello - eh - abgeholt wurde. Und Rhodan und Atlan waren dabei!" Jemand pfiff, andere johlten.
    „Ich kann es natürlich nicht beweisen", schränkte Ole Pat gelassen ein, „aber wer soll es sonst gewesen sein? Ihr könnt mir die Schuld geben, daß die beiden höchsten Persönlichkeiten des Solaren Imperiums uns aufsuchten, aber es wird uns keine Nachteile bringen. Im Gegenteil, meine Freunde!"
    „Die werden gerade deinetwegen hierher gekommen sein!" rief jemand aus den hinteren Reihen. „Alter Quatschkopf!"
    „Keine Beleidigungen!" warnte Kantenburg von seinem Platz her.
    Ole Pat fuhr fort: „Noch ein letztes Wort, wenn es erlaubt ist. Die Klage wegen Betrugs wird in zehn Minuten vergessen sein. Ihr könnt mich nur noch meiner Geschichten wegen verurteilen, denen ihr alle so gern zugehört habt, ob ihr sie nun glaubtet oder nicht. Aber seid ehrlich: Wäre euer Leben nicht einsamer und langweiliger gewesen ohne diese Geschichten, die ihr mir richtig aufgezwungen habt? ‚Erzähl eine Geschichte, Ole, und du bekommst dies oder jenes.' So war es doch, oder...? Wer das abstreitet, der möge vortreten. Ach, keiner? Na, Kantenburg, da haben wir es doch..."
    Kantenburg entsann sich seiner Neutralität.
    „Es geht nicht um die Geschichten, Ole Pat, es geht um den Betrug. Du hast Kredit bei Katzbach aufgenommen, aber du wirst ihn nie zurückzahlen können. Und das ist es, was uns..."
    Er schwieg, als mehrere Männer in den Saal stürmten.
    „Da hat ein fremdes Boot im Hafen festgemacht!" rief einer von ihnen. „Ein neues, großes Boot mit drei Kabinen! Zwei davon sind angefüllt mit besten Seehundsfellen und anderen Kostbarkeiten. Es steht an dem Platz, an dem bisher Ole Pats altes Boot lag. Verdammt... was soll das?"
    Katzbach war aufgesprungen.
    „Felle?" rief er aufgeregt. „Felle, habt ihr gesagt?"
    Ole Pat übertönte die beginnende Diskussion: „Ich habe euch gesagt, daß ich meine lächerlichen Schulden bezahlen werde. Das Boot wurde mit einem Transportgleiter gebracht, als ihr hier wart und herumgebrüllt habt. Niemand hat das bemerkt, außer vielleicht ein paar alten Frauen, die zufällig an den Fenstern ihrer Häuser standen. Es ist das Schiff, das mir Gucky versprach. Und es ist voller Felle. Die Hälfte davon sind ein Geschenk von mir an euch, die ihr mir schon so lange Gastfreundschaft gewährt habt." Er seufzte und trat einen Schritt zurück, um Platz für den Bürgermeister zu machen. „So, und nun tut eure Pflicht und verurteilt mich."
    Kantenburg hatte Mühe, einigen halbfaulen Fischen auszuweichen, die man auf ihn warf, als er zum Podium ging.
    Nick Madl und Sam Katzbach wurden fast verprügelt, als sie heimlich den Saal verlassen wollten.
    Dark Pendor, sein Sohn Karos und dessen junge Frau Mary aber gingen hoch zum Podium und reichten Ole Pat in alter Freundschaft die Hand. Dann begleiteten sie ihn zum Hafen, wo sein neues Boot auf ihn wartete.
    Es war ein wunderschönes Boot, und es sah genauso aus, wie Ole Pat es Gucky geschildert hatte, als dieser ihn nach seinen Wünschen fragte. Man konnte in ihm wohnen, wenn man die wertvollen Felle ausgeladen hatte. Im Heck war ein Motor eingebaut, der lautlos und scheinbar ohne Treibstoff lief, so lange man nur wollte. Der Mast war aus Metall, und die Segel aus einem feinen Stoff, den niemand kannte. Er nahm kein Wasser an.
    „Das ist ja herrlich!" rief Mary Kantenburg begeistert. „So hat dieser kleine, süße Kerl sein Versprechen wahr gemacht...!"
    Ole Pat nickte.
    „Ja, das hat er. Und für dich und Karos hat er ein Extrageschenk mitgeschickt. Dieser Schelm, würde ich sagen, aber als Telepath ist er ja auch fast allwissend..."
    „Ein Geschenk für uns?" Mary Kantenburg, jetzt bereits Mary Pendor, drängte sich an ihrem zögernden Gatten vorbei und sprang zu Ole Pat an Bord des kleinen Schiffes. „Was ist es denn?"
    „Kommt mit", sagte Ole Pat schmunzelnd.
    Karos blieb neben seinem Vater am Kai stehen und wartete, bis Mary mit Ole wieder auftauchte.
    Sie schleppten zwei Gegenstände mit.
    In dem Paket war ein hübsches, kurzes Sommerkleid, so wie Karos es sich immer für Mary vorgestellt hatte.
    Nicht verpackt hingegen war die buntbemalte Holzwiege, die Ole Pat etwas unbeholfen über die Reling

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