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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist…«
    »Du willst ihn beschwindeln? Stell's dir auch nicht zu einfach vor, Fooly das Schwert wieder abzuluchsen. Er besteht darauf, daß es sein Eigentum ist. Er will ja auch den Schatz haben, den er in der Höhle vermutet. Ich habe sogar für dich mitschwören müssen, daß wir seinen Besitzanspruch anerkennen…«
    »Der soll ihm ja auch unbenommen bleiben. Ich will nur nicht, daß er mit diesem verflixten Schwert noch mehr Unheil anrichtet. Er oder irgend ein anderer.«
    Patricia war alles andere als begeistert, als sich Minuten später Zamorra und Nicole im Kinderzimmer das Loch in der Decke ansehen wollten, aber sie deutete nach oben.
    »Kümmert euch lieber um den da, diesen unruhigen Poltergeist! Und um diesen verrückten Drachen! Meinetwegen sperrt sie beide in 'nen Käfig und eröffnet damit einen Zoo. Aber sorgt dafür, daß Ruhe herrscht!«
    »Wir arbeiten dran«, versprach Zamorra.
    Eine Etage höher stutzten er und Nicole. Die Tür von Spark's Zimmer war völlig zertrümmert!
    Drinnen sah es kaum weniger chaotisch aus, und inmitten dieses Chaos schlief Ihrer Majestät königlicher Geisterjäger und bekam nicht mit, daß Besuch hereingekommen war.
    »Wie vorhin«, murmelte Zamorra, dann nahm er das Loch im Boden in Augenschein.
    »Wenn wir's ein wenig erweitern«, überlegte Nicole, »können wir im Kinderzimmer darunter einen riesigen Weihnachtsbaum aufstellen, der dann durch beide Etagen geht. Oder wir können eine Wendeltreppe einbauen.«
    »Und wozu soll das gut sein?«
    »Daß ihr Männer für alles immer eine Begründung haben wollt… Kann man nicht einfach was nur so zum Spaß machen?«
    »Wenn man Drache ist, vielleicht… und den knöpfe ich mir jetzt vor!«
    Sie verließen das desolate Zimmer wieder, da öffnete Sparks verschlafen die Augen.
    »Hat man denn hier nie seine Ruhe?« murmelte er müde. »Ich will schlafen. Und ich will eine neue, abschließbare Tür… und ich will das sofort! Unverzüglich! Postwendend! Schnurstracks! Blitzartig und spontan…«
    Dann sank er in die Kissen zurück und schlief weiter.
    Aber etwas, was Zamorra gesagt hatte, hatte er sich im Halbschlaf eingeprägt…
    ***
    Das Schwert in der Hand, betrat Fooly das Kaminzimmer - diesmal, ohne dabei ungewollten Schaden anzurichten.
    Die angekohlten Holzscheite im Kamin glommen nur noch schwach. Die Cognacflasche stand noch auf dem kleinen Tisch und daneben das Schachbrett mit den Figuren, die benutzten Gläser hatte Raffael Bois abgeräumt.
    Fooly sah sich um.
    Irgendwo mußte er das Schwert verstecken. Und zwar so, daß es nicht durch Holz und Stein und sonstwas schnitt, um sich in die nächsttiefere Etage zu verabschieden, sondern daß es an Ort und Stelle blieb, wo niemand es suchen würde, aber wo Fooly es wiederfand.
    Die Buchregale bestanden aus sehr breiten Brettern, auch große Bildbände vom Halbmeter-Format paßten bequem hinein. Die meisten Bücher hatten jedoch ein wesentlich kleineres, handlicheres Format, und damit alles ein einheitliches Aussehen bekam, waren sie ziemlich weit nach vorn gerückt, daß sie annähernd bündig mit der Vorderseite der Regale abschlossen.
    Dahinter mußte sich eigentlich eine Menge Platz befinden.
    Fooly räumte ein paar Bücher zur Seite, fand seinen Verdacht bestätigt und deponierte das Schwert hinter der Bücherfront, legte es flach auf dem Regalbrett nieder.
    Dann packte er die weggeräumten Exponate der Weltliteratur wieder zurecht.
    Niemand würde auf den Gedanken kommen, daß sich das Schwert ausgerechnet dort befand.
    Fooly wandte sich um, sah wieder die Cognacflasche, betrachtete das edle Etikett und öffnete die Flasche, um daran zu schnuppern.
    Was er roch, gefiel ihm. Also nahm er einen drachenkräftigen Schluck.
    Danach war er der Überzeugung, das Kaminfeuer noch anheizen zu müssen, spie einen Feuerstrahl in die Glut, und das Holz loderte wieder hell und heiß auf.
    Eine Weile sah Fooly den Flammen zu. Er verstand sehr wohl die Faszination, die dieses archaische Bild auf Menschen ausübte. Es gab kaum etwas Aufregenderes als offene Flammen, entweder in Form eines Lagerfeuers, eines Kaminfeuers oder notfalls auch einer Kerze.
    Beim Anblick des tanzenden, warmen Lichtes kamen die Träume, und die Gedanken lernten fliegen.
    Jetzt nahm der Drache das Schachspiel in Augenschein. Die handgeschnitzten Figuren interessierten ihn. Jede einzelne nahm er hoch und betrachtete sie eingehend.
    Die künstlerische Fertigkeit des Schnitzers war unglaublich, die Figuren

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