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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gelang ihm auch relativ schnell, damit zurechtzukommen.
    Um ein Haar hätte er zwar die Deckenlampe abrasiert und eine Kerbe in den Kleiderschrank geschlagen, aber je länger er mit der Klinge herumfuchtelte, desto besser und präziser verstand er sie zu führen.
    Und das trotz des Restblutgehalts in seinem Cognac-Kreislauf.
    Um so besser würde er mit dem Schwert umgehen können, wenn er wieder nüchtern war und auch nicht ganz so müde wie jetzt.
    Er lehnte das Schwert gegen den Schrank, löschte wieder das Licht und ließ sich erneut aufs Bett fallen.
    Diesmal schlief er tatsächlich ein…
    ***
    Nicole fuhr den Wagen in die Garage und betrat das Château durch den Haupteingang. Raffael Bois zimmerte durch seine Präsenz einmal mehr an seiner Legende.
    »Fooly ist bereits eingetroffen«, berichtete er. »Ich habe ihm eingeschärft, daß er seine Unterkunft vorerst nicht ohne Begleitung verlassen darf.«
    »Und was hat er dazu gesagt?«
    »Er hat genickt.«
    »Wo ist Sparks?«
    »Zu Bett gegangen. Er hat - wenn mir erlaubt ist, das so auszudrücken - ein wenig zuviel Cognac gehuldigt.«
    »Und Zamorra?«
    »Der Professor huldigte ganz entschieden weniger. Er erwartet Sie. Er hat vor einiger Zeit auch versucht, Sie per Autotelefon zu erreichen, allerdings vergeblich.«
    »Wo ist er?«
    »Wieder im Kaminzimmer. Ich glaube, er brütet über einem Schach-Problem, das ihm Colonel Sparks bereitet hat.«
    Nicole setzte sich in Bewegung, sie wollte Zamorra von der Höhle und den sensationellen Funden in Kenntnis setzen.
    Sie nahm sich auch vor, später noch nach Fooly zu sehen. Der Jungdrache würde sich sicher nicht einfach so an Raffaels Anweisung halten, er hatte ja schon immer seinen eigenen Dickschädel durchzusetzen versucht, und das oft mit Erfolg. Nicole wollte ihm noch mal eindringlich klar machen, wie gefährlich eine Begegnung mit Sparks sein konnte.
    Allerdings, solange Sparks das Schwert nicht gefunden hatte, würde es eher für den Briten gefährlich sein…
    Und da Raffael das Schwert in Zamorras Safe deponiert hatte, gab es für Sparks keine Chance mehr, es zu finden und an sich zu nehmen.
    Davon war Nicole überzeugt…
    ***
    Sparks schlief den Schlaf der Gerechten. Doch während er vor sich hin schnarchte, geschah etwas, womit er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hätte…
    Er hatte das Schwert aufrecht an den Schrank gelehnt, die scharfe Spitze berührte den Boden.
    Und jetzt, zunächst langsam und millimeterweise, drang die Spitze unter dem Gewicht der Waffe in den Teppich hinein, dann in den Boden des Zimmers. Immer tiefer. Und je tiefer das Schwert eindrang, desto schneller grub sich die Klinge hinab.
    Das Schwert aus der Zwergenschmiede hatte ja schon unter Beweis gestellt, daß es nicht nur durch Drachenhaut schnitt, sondern auch durch härteres Material, selbst durch Stein.
    Eine Zwischendecke war da kein Problem.
    Schließlich war das Loch im Zimmerboden groß genug. Mit einem Ruck sauste das Schwert in die nächsttiefere Etage…
    ***
    Natürlich hielt es Fooly in seinem Zimmer nicht aus. Er war ein äußerst freiheitsliebendes Individuum.
    Nur weil ihm jemand nach dem Leben trachtete, wollte er sich nicht einsperren lassen!
    Es war spät geworden, ziemlich spät sogar.
    Trotzdem wollte er noch mal nach dem kleinen Sir Rhett sehen. Das tat er sonst jeden Tag, wenn er im Château war. Warum nicht auch heute?
    Nun gut, es war schon ziemlich spät, und sicher schlief der Dreijährige schon, aber er würde angenehmer träumen, wenn ihm Fooly seinen obligatorischen Gute-Nacht-Besuch abgestattet hatte.
    Zumindest war der Jungdrache davon überzeugt.
    Also watschelte er in die Etage, in der Lady Patricia und ihr Sohn ihr Dauerquartier hatten. Um in das Kinderzimmer zu gelangen, brauchte er nicht durch die gesamte Zimmerflucht, denn der gesuchte Raum hatte, wie die meisten anderen, eine eigene Tür zum Korridor.
    Also kürzte Fooly die Sache ab, klopfte nicht bei Lady Patricia, sondern betrat sofort das Zimmer des kleinen Rhett.
    Ein Nachtlicht brannte und projizierte eine Flut von bunten Sternen über das Kinderbett. Das Fenster war mit abwaschbaren Farben verschönert worden und zeigte eine Fülle von kleinen Fooly-Drachen, von Kinderhand mit Hilfe mütterlicher Unterstützung gemalt.
    Fooly hatte gerade das Bett erreicht - da wurde die Verbindungstür zum Nebenraum aufgerissen!
    Ein leises Klick, und die Deckenbeleuchtung flammte auf!
    »Mr. McFool!« flüsterte Lady Patricia verärgert, in

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