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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein langes Nachthemd gekleidet. »Bist du wahnsinnig? Ich bin froh, daß er endlich schläft, und jetzt mußt du hereinplatzen! Wage es bloß nicht, Rhett aufzuwecken! Ich schneide dir mit einer rostigen Laubsäge die Flügel ab - zentimeterweise!«
    Fooly räusperte sich - leise, wie er glaubte. Nun gut, es gibt auch Dampflokomotiven, die etwas leiser sind als andere…
    »Willst du wohl still sein!« fauchte Patricia.
    Aber der Junge hatte sich in seinem Schlaf nicht stören lassen.
    Sehr zu Patricias Erleichterung…
    »Ich wollte doch nur nach ihm schauen!« flüsterte Fooly laut. »Immerhin fühle ich mich ja auch ein bißchen für ihn verantwortlich - wenn du verstehst, was ich meine, Lady.«
    »Ja. Verantwortlich für den Unsinn, den du ihm beibringst. Ein dreijähriger Knirps braucht wirklich noch nicht zu wissen, daß man Schokoladendiebe damit bestraft, indem man Senf auf die Schokolade schmiert, und erst recht nicht, wieviel Alleskleber in ein Schlüsselloch paßt!«
    »Ach«, wehrte sich Fooly. »Das ist alles ein Bestandteil der Aktion Jugend forscht.«
    Die Schottin sah ihn mißtrauisch an.
    »Zuweilen erscheinst du mir recht altklug für deine gerade mal hundert Jährchen.«
    Nur eine Sekunde später sah Fooly, wie es in ihren Augen erschrocken aufblitzte.
    Fast gleichzeitig packte sie zu, riß Foolys massigen Körper zu sich herüber und…
    Gerade noch rechtzeitig.
    In der Zimmerdecke hatte sich eine Öffnung gebildet!
    Und aus dieser Öffnung - sauste eine blitzende Schwertklinge herunter!
    Genau an der Stelle, wo Fooly eine halbe Sekunde vorher noch gestanden hatte…!
    ***
    »Aaaah!« entfuhr es dem Jungdrächen.
    Das Schwert fiel nicht bis zum Boden. Es blieb hängen. Offenbar paßte die Parierstange nicht durch den schmalen Spalt und hielt die Waffe fest.
    So hätte sie Fooly natürlich nicht verletzen können - es sei denn, sie hätte durch Zufall seine Flügelspitzen berührt.
    Ein kalter Schauer überlief ihn dennoch. Und nicht nur ihn, sondern auch Patricia.
    Der kleine Rhett schlief immer noch.
    »Danke«, preßte Fooly mühsam hervor. »Für den Versuch, mich zu retten.«
    Er starrte zur Zimmerdecke hinauf. Diese Schwertklinge - und was sonst sollte die blitzende Metallfläche darstellen? - kannte er doch!
    »Mein Schwert! « stieß er hervor.
    Sollte es sich nicht eigentlich in Zamorras Safe befinden?
    War nicht ein Drachenkiller im Haus, der nach diesem Schwert suchte?
    War da nicht garantiert etwas schiefgelaufen?
    Fooly beschloß, all diese-Fragen auf einen Schlag zu beantworten.
    Er stürmte aus dem Kinderzimmer, verzichtete darauf, die Tür hinter sich zuknallen zu lassen, weil ihm ein Rest von Verstand sagte, daß das den kleinen Rhett aufwecken würde, und wetzte über den Korridor zur Treppe. Er lief hinauf, dann jagte er den Flur entlang bis zu einer Tür.
    Er klopfte sogar an.
    Mit vollem Körpereinsatz.
    Nur war die Tür allenfalls dafür konstruiert, daß jemand mit dem Fingerknöchel anklopfte, aber nicht gleich mit dem gesamten Drachen.
    Diesmal war Fooly eine laute Lokomotive!
    Wie eine fette Kanonenkugel sauste er durch die Trümmer der zerberstenden Tür, dann sah er den Griff seines Schwertes im Boden feststecken, weil die Parierstange breiter war als die Klinge und deshalb nicht durch das Loch paßte.
    Er sah auch einen blonden Mann, der auf dem Bett gelegen hatte und nun aufschreckte, der aber noch gar nicht so recht begriff, was um ihn herum geschah.
    Fooly bückte sich und riß das Schwert am Griff aus dem Boden.
    »Lümmel!« zeterte er. »Elender Schurke! Du wagst es, mir mein Schwert zu stehlen? Was erlaubst du dir eigentlich? Wer mich bestehlen will, muß erheblich früher aufstehen, du Flegel! Versuch das bloß nie wieder, sonst ziehe ich dir das Fell über die Ohren! - Äh, viel ist da ja nicht bei deinen kurzen Stoppeln…«
    Das Schwert in der Hand, stürmte er wieder aus dem Zimmer. Er bemerkte nicht, daß er beim Passieren der Tür eine tiefe Kerbe damit in die Mauer hackte.
    Mit seinem zurückeroberten Besitz eilte er davon, in Richtung seines eigenen Quartiers.
    Christopher Sparks rieb sich die Augen.
    »He«, murmelte er verschlafen. »Was… was soll der Blödsinn? Für Chaos bin ich zuständig, niemand sonst! Merk dir das, du fetter Krokodil-Mutant !«
    Er tappte zur zerstörten Tür, trat zwischen die Trümmer, aber der zweibeinige Tornado war bereits verschwunden.
    Sparks zuckte mit den Schultern und kehrte zurück zu seinem Bett.
    »Ich muß mich

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