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0584 - Der Mutantenplan

Titel: 0584 - Der Mutantenplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verzweifelten Situation, in der sich die Patienten Paih Terzyus befanden, keineswegs so klar wie diese.
    „Sie haben Überlegungen angestellt, erneut nach Asporc zu fliegen", sagte Betty Toufry. „Haben Sie sich entschlossen, das zu...?"
    „Ich werde nicht nach Asporc fliegen", erwiderte der Großadministrator heftig.
    Die Mutanten antworteten nicht. Betty schien ein wenig befremdet über die schroffe Antwort zu sein. Der Matten-Willy, der sie beherbergte, gab einige unverständliche Laute von sich, so als sei er nicht mehr so fest wie vorher unter der Kontrolle der Telepathin.
    „Wir sind etwas überrascht", sagte sie schließlich, als Rhodan nicht weitersprach. Ihre Stimme klang unsicher. Sie hätte die Gedanken des Großadministrators direkt mit ihren telepathischen Sinnen erfassen können, aber sie tat es nicht, weil Rhodan sie nicht dazu aufgefordert hatte.
    „Wir werden Mittel und Wege finden, Ihnen zu helfen", erklärte Rhodan. „Hier auf Tahun!"
     
    2.
     
    Liman Hambug legte die Hand vor den Mund und versuchte so, vor den anderen zu verbergen, daß er gähnte. Ganz gelang ihm sein Vorhaben nicht. Der Famulus blickte ihn befremdet an.
    „Schon gut", sagte der Terraner und strich sich verlegen über seinen roten Schopf. „Kann doch mal vorkommen, daß man müde ist - oder nicht?"
    „In diesem Schiff wäre ich vermutlich auch ständig in Ihrem Zustand", entgegnete der Famulus, drehte sich um und kehrte zu seinem Prallgleiter zurück, mit dem er auf das Raumlandefeld hinausgekommen war. Hambug schickte ihm einen Fluch hinterher. Er war sich nicht ganz klar darüber, wie der andere seine Worte gemeint hatte. Erneut gähnte er in die heiße Morgenluft hinein und schlenderte dann zum zentralen Lift. Als er in das unsichtbare Antigravfeld glitt, schalteten versteckte Sensoren die onmiophone Musikanlage ein. Mit gewaltigem Donnerhall brach die Ouvertüre der 24. Kristallsymphonie über ihn herein. Liman stöhnte auf und preßte die Hände gegen die Ohren. Zugleich strampelte er mit den Beinen, obwohl er seinen Aufstieg dadurch nicht beschleunigen konnte. Die schrillen Dissonanzen jagten ihm kalte Schauer über den Rücken und verursachten Zahnschmerzen.
    Als er den Liftschacht verließ und damit der neuarkonidischen Musik entkam, atmete er erleichtert auf. Dann fluchte er laut und anhaltend, massierte sich seine Ohren und ging bis an die Randzone der kristallenen Gemächer. Jetzt war er hellwach. Er verstand überhaupt nicht mehr, daß er vor einigen Minuten noch unter einem unwiderstehlichen Gähnreiz gelitten hatte.
    Ein Naat kauerte wie ein terranischer Hund vor der Kabine von Poynor 52, dem Kristallprinzen. Er saß halbaufgerichtet auf seinem breiten Hinterteil und stützte seinen Oberkörper auf die langen Arme. Der Kugelkopf mit den drei Augen und dem sehr schmalen Mund ruhte zwischen den Schultern. Der dunkelhäutige Koloß erreichte auch in dieser Haltung die gleiche Höhe wie der Terraner. Grüne Seidentücher hüllten ihn ein und ließen ihn noch massiger erscheinen, als er tatsächlich war.
    Liman Hambug wedelte mit seinen Händen vor den Augen des Naats herum.
    „He, Dicker", sagte er in Interkosmo, „mach die Guckerchen ein bißchen weiter auf. Ich muß den Chef sprechen."
    Der Naat reagierte nicht. Hambug sah das Blut unter der bräunlichen Haut des Riesen pulsieren. Wäre das nicht gewesen, so hätte er annehmen können, daß jegliches Leben aus dem Diener gewichen war. So entschloß der Terraner sich zu einer Gewaltmaßnahme. Er hob die rechte Hand und ließ sie klatschend auf den Kopf des Naats herabsausen. Das wirkte. Der Koloß erzitterte und wackelte verwirrt mit dem Kopf. Ermutigt von dieser Reaktion, schlug Liman abermals zu.
    Er traf die außerordentlich kleine Stirn des Naats. Dieser stieß einen Schrei aus und sprang auf die kurzen, stämmigen Beine.
    Der gewaltige Körper schwankte hin und her.
    „Wie kann man nur so verschlafen sein", sagte Liman Hambug, der sich alle Mühe gab, seine Stimme so vorwurfsvoll wie nur möglich klingen zu lassen. „Es ist schon fast heller Tag auf Tahun. Los doch, melde mich dem Kristallprinzen. Er wartet auf die Nachricht von mir."
    Der Naat kratzte sich mit beiden Händen den Hinterkopf. Dabei erzeugte er ein lautes, scharrendes Geräusch. Hambug fürchtete, er werde sich die Schädeldecke aufreißen. Am liebsten hätte er dem Diener des Kristallprinzen noch einen Tritt gegen das Schienbein versetzt, aber er wollte nicht übertreiben. Dieses

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