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0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden

Titel: 0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rattley-System erwartet", sagte ich zu Sengu.
    „Das befürchten wir auch", gestanden die Bewußtseinsinhalte.
    Ich sah das Ding scharf an.
    „Wir müssen unter allen Umständen vermeiden, daß es zu einem offenen Konflikt kommt. Ich verlange, daß ihr nichts unternehmt, was nicht zuvor mit mir abgesprochen wurde. Alle Mitglieder des neuen Mutantenkorps halten sich an Bord der MARCO POLO auf. Es ist denkbar, daß sie mit uns sympathisieren, aber im Ernstfall werden sie an Rhodans Seite stehen."
    Obwohl Sengus Astralkörper nur einen optischen Rahmen für die acht Bewußtseinsinhalte bildete, zeigte er Reaktionen, die typisch menschlich waren.
    So glaubte ich deutlich zu erkennen, daß er auf meine Forderungen mit Zurückhaltung reagierte.
    „Wir müssen uns offen darüber unterhalten", sagte ich schnell.
    „Ich muß wissen, woran ich bin."
    Nach einem kurzen Zögern sagte der PA-Körper: „Im Ernstfall müssen wir frei entscheiden können."
    „Das war nicht abgemacht!"
    Das Ding kam ein paar Schritte auf mich zu. Es war so erregt, daß es bis zu den Knien in der Decke versank.
    „Wir werden auf Asporc landen und uns Trägerkörper beschaffen, nötigenfalls auch gegen den Willen Perry Rhodans."
    Die Entschlossenheit war unverkennbar. Sie deutete neue Schwierigkeiten für mich an, denn ich würde es vielleicht nicht nur mit Perry Rhodan zu tun haben, sondern auch mit diesen acht Bewußtseinsinhalten, von denen niemand wußte, wie sie sich im Ernstfall verhalten wurden.
    Eines war jedoch sicher: Sie würden sich weder abweisen noch zurückschicken lassen.
    „Ihr dürft in keinem Fall überstürzt handeln!" beschwor ich sie.
    „Das könnte eine Katastrophe bedeuten."
    „Wir werden jede Handlung vorher sorgsam überlegen!"
    versicherten sie mir.
    Was sollte ich anders tun, als dieses Versprechen zu glauben?
    Ich mußte Vertrauen zu diesen Mutanten haben. Sie gehörten zu den besten Freunden Perry Rhodans. Tako Kakuta war einer der ersten Mutanten überhaupt, die zu Rhodan gestoßen waren.
    Zumindest auf ihn glaubte ich mich verlassen zu können.
    Doch mich quälte die Frage, ob die Mutanten noch die waren, die einst für die Menschheit und für Rhodan gekämpft hatten.
    Allein durch den Aufenthalt im Hyperraum hatten sich ihre Bewußtseine völlig verändert. Hinzu kamen die schrecklichen Erlebnisse auf der Erde und auf Tahun.
    „Wir nähern uns dem Rattley-System!" unterbrach Bourax' Stimme nach einiger Zeit meine Gedanken.
    Ich schreckte auf.
    Jetzt mußte ich mich für einen eventuellen Zusammenstoß mit Perry Rhodan wappnen.
    Auf dem Bildschirm der Raumortung war unser Zielstern bereits deutlich zu erkennen. Wir waren jedoch noch zu weit von ihm entfernt, um feststellen zu können, ob sich ein Schiff im Rattley-System aufhielt. Die veralterte Fernortung der UNTRAC-PAYT konnte auch einen so großen Körper wie die MARCO POLO nicht anpeilen.
    „Wie lange noch?" erkundigte ich mich bei Bourax.
    „Wir verlassen in wenigen Minuten den Linearraum."
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Kollektivmutanten.
    Sengu, der Repräsentant der Bewußtseinsinhalte, schwankte unruhig vor den Kontrollen hin und her.
    Ich spürte, daß meine Handflächen feucht wurden. Das war mir schon jahrelang nicht mehr passiert. Aufgrund meiner Erfahrung wurde ich auch in den gefährlichsten Situationen nicht nervös.
    Wenn ich der Spannung diesmal nicht standhielt, dann einfach deshalb, weil ich einen Zusammenstoß mit Perry Rhodan befürchten mußte.
    In der Vergangenheit hatten wir schon oft Meinungsverschiedenheiten ausgefochten. Am Anfang unserer Freundschaft hatten wir uns sogar regelrecht bekämpft. Doch diesmal, das fühlte ich ganz deutlich, war die Situation eine andere.
    Ich hatte Rhodan herausgefordert. Er, der in allen wichtigen Fragen entschied, was getan werden sollte, fühlte sich von mir hintergangen. Bisher hatte er es verstanden, das Solare Imperium vor allen Zerfallserscheinungen zu schützen. Kein Wunder, daß er überzeugt sein mußte, auch diesmal die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nun hatte ich mich gegen diese Entscheidung gestellt.
    Ich fragte mich besorgt, wie weit er gehen würde, um seiner Ansicht Nachdruck zu verleihen.
    Er konnte sehr hartnäckig sein.
    Es kam darauf an, wer von uns beiden am besten bluffte. Die Hoffnung, daß es einem von uns gelingen könnte, den anderen mit Argumenten zu überzeugen, war sehr gering.
    Bourax lehnte sich in seinem Sitz zurück.
    „Sie sind nervös!"

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