0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden
schließt du, daß diese Reise erstrebenswert sein könnte?"
Gucky ließ sich Zeit mit einer Antwort. Ich wünschte, er wäre wieder gegangen. In diesem Augenblick verspürte ich keine Lust, mich mit ihm zu unterhalten.
„Ich kenne ES", sagte Gucky schließlich. „Es war ein deutlicher Hinweis, daß du dich um den Meteoriten kümmern sollst."
„Hat die gesamte Besatzung diese Nachricht gehört?"
Er schüttelte den Kopf.
„Außer dir nur Fellmer und ich. Was wirst du jetzt tun?"
Ich ließ mich neben ihm nieder und schlug die Beine übereinander.
„Ich werde versuchen, Atlan und den PA-Körper mit allen Mitteln von einer Landung auf Asporc abzubringen."
Das traf ihn hart. Eine Weile saß er wie erstarrt da, dann teleportierte er ohne ein weiteres Wort aus meiner Kabine.
*
Einen knappen Tag später erreichte die MARCO POLO das Rattley-System. Die Ortungsgeräte des großen Schiffes suchten das Sonnensystem ab, aber die UNTRAC-PAYT war noch nicht eingetroffen. Damit hatte ich auch nicht gerechnet.
Ich war in die Zentrale gekommen und stand hinter Senco Ahrat, der als Emotionaut fungierte und die SERT-Haube trug.
Neben ihm saß Mentro Kosum, bereit, den Freund sofort abzulösen.
„Sie sind noch nicht da!" stellte ich zufrieden fest.
Major Ataro Kusumi, der Chef der Ortungszentrale, meldete sich über Interkom. Sein breites Gesicht zeichnete sich auf den Bildschirmen vor uns ab.
„Ungewöhnlich starke Masseortungen und Energiequellen auf Asporc!" meldete er.
„Auswertung?" fragte Korom-Khan.
„Soeben angelaufen!"
Kosum und ich wechselten einen Blick.
„Glauben Sie, daß die Impulse von dem Meteoriten ausgehen?"
fragte der Emotionaut.
Während ich noch überlegte, antwortete Kusumi, der die Frage mitgehört hatte: „Das halte ich für unmöglich! Die Impulse kommen von allen Teilen Asporcs. Man könnte fast annehmen, daß dort zahlreiche große Kraftwerke entstanden sind und ihren Betrieb aufgenommen haben."
Bevor die Auswertung nicht abgeschlossen war, konnten wir nur rätseln, was diese Ortungen zu bedeuten hatten. Auf Asporc hatte es jedenfalls Veränderungen gegeben.
„Wir werden uns später darum kümmern", entschied ich. „Jetzt fliegen wir eine günstige Position an, von der aus wir alle notwendigen Manöver ausführen können, um die UNTRAC-PAYT zu stoppen."
Kosum seufzte. Ob er gehofft hatte, daß ich meine Meinung im letzten Augenblick noch ändern würde?
Senco Ahrat steuerte das Schiff an einen von der Bordpositronik errechneten Punkt.
Dann begann das Warten auf die UNTRAC-PAYT.
Und auf Atlan...
5. Atlan Gegen Ende des Fluges wurde der Kollektivmutant immer unruhiger. Er blieb nicht länger als ein paar Minuten an einem Platz und geisterte im wahrsten Sinne des Wortes durch das Schiff, wobei er durch Wände schritt und sich durch stählerne Decken gleiten ließ. Die Besatzungsmitglieder hatten sich inzwischen an den Astralkörper gewöhnt und kümmerten sich nicht um ihn.
Es gab noch ein paar kleinere Pannen, doch Bourax und Garjoudin wurden damit fertig. Untereinander verstanden sich die Renegaten prächtig. Ich hatte selten so ein gut aufeinander abgestimmtes Team bei der Arbeit gesehen.
Als ich Bourax darauf ansprach, warum er diese Fähigkeiten nicht in den Dienst der Flotte stellen wollte, grinste er nur und schüttelte den Kopf.
Die dreißig Renegaten waren ausgesprochene Individualisten, die jedoch aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung zusammenhielten.
Schließlich erschienen die Bewußtseinsinhalte in der Gestalt von Wuriu Sengu wieder in der Zentrale.
„Wie lange werden wir noch unterwegs sein?" erkundigte sich Sengu.
Ich warf Bourax, der neben mir an den Kontrollen saß, einen fragenden Blick zu.
„Zwei Stunden, wenn nichts dazwischenkommt."
„Es wird Zeit", sagte der PA-Körper. „Es treten bereits Schwierigkeiten bei der Stabilisation dieses Körpers auf."
„Ihr dürft jetzt nicht aufgeben. Nicht so dicht vor dem Ziel."
Zum erstenmal sah ich das Ding lachen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß es dazu fähig war.
„Wir geben noch lange nicht auf!"
Die Zuversicht, die aus diesen Worten sprach, erleichterte mich.
Die seelische Verfassung der Mutanten hatte sich weitgehend verbessert. In der Klinik für paraabstrakte Phänomene hatten sie sich bereits aufgegeben gehabt. Ihre eigene Aktivität hatte ihnen offenbar mehr geholfen als alles andere.
„Es ist möglich, daß Perry Rhodan uns mit der MARCO POLO bereits im
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