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0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden

Titel: 0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodans Haltung nicht verstehen kann. Ich bin dafür, daß ihr so schnell wie möglich nach Asporc gebracht werdet, auch wenn damit ein gewisses Risiko verbunden sein sollte. Vor fünf Stunden suchte ich die Matten-Willys auf, weil ich dachte, daß ihr euch noch in ihren Körpern aufhalten würdet. Doch ich konnte euch nicht finden. Ich war mit der Absicht gekommen, euch ein Angebot zu machen.
    Ich hätte euch auf eigene Verantwortung nach Asporc gebracht."
    Alles hing jetzt davon ab, ob meine Erklärungen glaubwürdig genug waren.
    Sengu sah mich an. Ich fragte mich, warum die Bewußtseinsinhalte ausgerechnet Sengus Körper als Vorbild gewählt hatten. Vielleicht versprachen sie sich von dem stämmig aussehenden Japaner eine optische Wirkung. Es war aber auch möglich, daß psychische Gründe bei der Wahl eine Rolle gespielt hatten. Sengu hatte schon immer als einer der ausgeglichensten alten Mutanten gegolten.
    Der Kollektivmutant schien zu überlegen. Ich wußte, daß die Bewußtseinsinhalte jetzt hastig berieten, wie sie sich verhalten sollten.
    „Ich will euch noch immer helfen!" versicherte ich eindringlich.
    „Ich bin auf eurer Seite."
    „Würden Sie sich tatsächlich gegen den Chef stellen?" fragte Sengu.
    Ich grinste unverschämt.
    „Ihr erinnert euch noch genau, daß mir das nichts ausmacht.
    Ich habe schon immer auf eigene Faust gehandelt, wenn ich es für richtig hielt."
    „Das stimmt!" gab der Kollektivmutant zu. Unbewußt wollte er sich mit einer Hand auf einen Kartentisch stützen, doch seine Hand sank durch den Kunststoff. Der Arm verschwand bis zum Ellenbogen. Hastig richtete sich Sengu wieder auf.
    „Er ist euer Freund, meine Kinder!" klang Tolots dröhnende Stimme auf.
    „Ein Haluter lügt nicht, das wißt ihr genau."
    Sein mächtiger Körper kam hinter dem Sitz hervor. Er hatte Mühe, sich in dem schmalen Gang zwischen den Rechenanlagen zu bewegen, ohne irgendwo hängenzubleiben.
    „Tolot!" rief ich schnell. „Machen Sie keinen Unsinn!"
    Natürlich wußte ich, daß er nicht vorhatte, den Kollektivmutanten anzugreifen (wie hätte er dabei auch vorgehen sollen?), doch sein Verhalten konnte von den Bewußtseinsinhalten falsch gedeutet werden.
    Doch Tolot kümmerte sich nicht um meinen Zwischenruf.
    Erst vor dem PA-Körper blieb er stehen.
    „Ich hege tiefes Mitgefühl für euch, meine Kinder", sagte er.
    „Sengu, du und deine sieben Freunde, ihr könnt uns vertrauen."
    Ich fragte mich, wie es möglich war, daß ausgerechnet ein so monströses Geschöpf wie Tolot soviel Vertrauen ausstrahlen konnte. In diesem Augenblick wäre ich bereit gewesen, ihm mit geschlossenen Augen überall hin zu folgen.
    Doch die Bewußtseinsinhalte blieben mißtrauisch.
    „Woher wußten Sie, daß wir hier auftauchen würden?" fragte mich der PA-Körper.
    Ich nickte anerkennend.
    „Eine berechtigte Frage! Aber ich kenne das Motiv für eure Flucht. Ihr wollt unter allen Umständen nach Asporc, um euch PEW-Metall zu beschaffen. Da ihr die Koordinaten und Flugdaten nicht kennt, war es nur logisch, daß ihr in die Rechenzentrale der MARCO POLO gekommen seid, um die wichtigsten Daten aus der Bordpositronik abzurufen."
    „Das klingt überzeugend!" gab Sengu zu.
    „Es ist die Wahrheit!" beteuerte ich.
    Ich hielt eine kleine Spule hoch.
    „Darin sind alle Daten enthalten, die wir benötigen."
    „Wir?" echote Sengu.
    „Natürlich!" Ich mußte sie jetzt überrumpeln. „Ich werde euch begleiten. Es ist alles vorbereitet. Im Orbit von Tahun befindet sich ein fünfhundert Meter durchmessender USO-Schlachtkreuzer, die GOLKONA. Mit diesem Schiff werden wir nach Asporc fliegen."
    Ich hatte begeisterte Zustimmung erwartet, doch die Bewußtseinsinhalte blieben zurückhaltend. Es war unverkennbar, daß sie bereits andere Pläne hatten und sich davon nicht abbringen lassen wollten.
    Unter diesen Umständen mußte ich geduldig sein.
    Jedes Drängen hätte das Mißtrauen der Mutanten nur wieder erhöht.
    Erst, wenn ich ihr völliges Vertrauen gewonnen hatte, konnte ich die Durchsetzung meiner Vorschläge versuchen. Inzwischen mußte ich mich den Wünschen der Kranken beugen.
    „Wundert ihr euch nicht, daß sich keine Mitglieder des neuen Mutantenkorps an Bord aufhalten?" fragte ich.
    Zögernd erwiderte Sengu: „Sie halten sich in der Klinik für paraabstrakte Phänomene auf. Dort haben sie geholfen, den Angriff der Kampfroboter zurückzuschlagen."
    „Ich war es, der den Befehl zum Eingreifen der Mutanten gab!"
    Diesmal

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