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0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden

Titel: 0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellte er fest.
    Ich preßte die Lippen aufeinander und nickte.
    „Vielleicht sind Ihre Befürchtungen unbegründet. Schließlich steht es nicht fest, daß Rhodan uns erwartet."
    Ich lachte auf.
    „Ich kenne ihn genau!"
    Bourax rieb sich das Kinn.
    „Die Sache fängt an mir Spaß zu machen."
    Dieses Geständnis verblüffte mich. Er bemerkte meine Überraschung.
    „Es bedeutet endlich wieder einmal eine Abwechslung."
    Sogar der stille Garjoudin brummte zustimmend. Ich wußte, daß ich die Renegaten endgültig für meinen Plan gewonnen hatte.
    Aber sie konnten keine Wunder vollbringen. Sie waren, ebenso wie ich, an dieses Schiff gebunden, das zwar farbenfroh und prunkvoll aussah, aber reparaturanfällig und mit minderwertigen Instrumenten und Maschinenanlagen ausgerüstet war.
    Bourax schien meine Gedanken zu erraten.
    „Wenn Rhodan uns wirklich erwarten sollte, kommt es sicher nicht darauf an, wer die stärksten Waffen besitzt. Entscheidend wird sein, wer die besseren Nerven hat."
    Mein Trost war, daß es Perry wahrscheinlich nicht viel besser erging. In gewisser Hinsicht war er weitaus sensibler als ich. Das konnte vielleicht den Ausschlag geben.
    „Wir verlassen jetzt den Linearraum!" verkündete Garjoudin ruhig.
    In der kleinen Zentrale der UNTRAC-PAYT trat Ruhe ein.
    Das Manöver war für ein Schiff wie dieses nicht ungefährlich, aber ich vertraute den Künsten Bourax' und Garjoudins, die die UNTRAC-PAYT trotz ihres schlechten Zustands einwandfrei beherrschten.
    Die Geschwindigkeit sank rapide.
    Dann gab es einen Ruck. Das Schiff fiel in das Einstein-Universum zurück. Vor uns leuchtete der Stern des Rattley-Systems. Seine sichtbaren Planeten waren Lichtkügelchen vor dem schwarzen Hintergrund des Weltraums.
    „Ortung!" rief Garjoudin, ohne die Stimme zu erheben.
    Ich fuhr herum. Auf dem Bildschirm der Raumortung zeichnete sich die Silhouette eines kugelförmigen Körpers ab.
    Unwillkürlich hielt ich den Atem an. Die ganze Zeit über hatte ich gewußt, daß Perry da sein würde, wenn wir in diesem System ankamen. Trotzdem schockierte mich der Anblick der MARCO POLO.
    „Wie Sie erwartet hatten, Arkonide!" sagte Bourax.
    Er schob die Beine unter seinen Sitz und stützte den Kopf in beide Hände.
    Ich sah mich nach dem PA-Körper um.
    Wuriu Sengu stand schräg hinter mir.
    Er schien den Bildschirm zu beobachten.
    „Rhodan ist schon da", sagte ich tonlos.
    Als ich mich umdrehte und wieder auf den Bildschirm blickte, sah ich, daß das Flaggschiff der Solaren Flotte schnell größer wurde. An Bord der MARCO POLO hatte man uns unmittelbar nach unserer Ankunft entdeckt. Der Schiffsriese raste auf uns zu.
    „Ausweichmanöver haben keinen Sinn", stellte Bourax fest.
    „Gegen diesen Giganten haben wir technisch nichts zu bestellen."
    Das schien ihn in keiner Weise zu beunruhigen. Was hatte er auch schon zu verlieren?
    Die MARCO POLO paßte ihre Geschwindigkeit der der UNTRAC-PAYT an und flog in einem Abstand von 2000 Meilen neben uns her.
    „Halten Sie Kurs auf Asporc!" befahl ich Bourax.
    Unsere Funkanlage sprach an.
    „Warum ignorieren wir nicht einfach diese Funksprüche?"
    schlug Garjoudin vor.
    Meine Gedanken waren in Aufruhr. Was sollte ich tun? Mein Inneres verkrampfte sich bei dem Gedanken, was die nächsten Minuten bringen konnten.
    Dann hörte ich mich zu Garjoudin sagen: „Gute Idee, Garjoudin.
    Wir reagieren nicht."
    Der Funkspruch wurde dreimal wiederholt, dann öffnete sich eine Hangarschleuse der MARCO POLO, und drei Korvetten rasten heraus. In wenigen Augenblicken hatten uns die drei Schiffe eingekreist. Sie gaben Warnschüsse ab.
    Bourax spitzte die Lippen und stieß einen Pfiff aus.
    „Die machen tatsächlich Ernst!"
    „Fluggeschwindigkeit drosseln!" schrie ich. Ich stieß mich mit den Füßen vom Boden ab und dirigierte meinen Sitz vor die Funkanlage. Ich schaltete auf Empfang. Der Bildschirm wurde hell. Wie ich nicht anders erwartet hatte, wurde Rhodans Gesicht sichtbar. Auf dem Schirm in der Zentrale der MARCO POLO konnte er mich sehen. Es war, als stünden wir uns gegenüber.
    Sein Gesicht war verschlossen und hart. Es war klar, daß er nicht gewillt war, eine versöhnliche Haltung einzunehmen.
    Wahrscheinlich, überlegte ich mit einem Anflug von Belustigung, sah ich nicht viel besser aus.
    Inzwischen hatte die UNTRAC-PAYT ihre Fahrt so verlangsamt, daß sich die beiden Schiffe fast bewegungslos gegenüberstanden. Auf einer Ausschnittsvergrößerung auf dem Ortungsbildschirm sah ich,

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