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0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden

Titel: 0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anführer der terranischen Besatzung?"
    „Bourax!"
    „Was wissen Sie von ihm?"
    „Er wäscht sich selten und stinkt. Er trägt schmuddelige Kleider und hat keine guten Umgangsformen. Ich sollte ihn vom Schiff weisen."
    Das war zwar keine erschöpfende Beschreibung, aber ich glaubte ihr entnehmen zu können, daß der Anführer dieser dreißig abtrünnigen Raumfahrer gefährlich war - zumindest gefährlicher als dieser jämmerliche Angeber, dem das Schiff gehörte.
    „Ich schlage vor, daß ihr euch im Hintergrund haltet", sagte ich zu den Bewußtseinsinhalten. „Tolot und ich werden die Renegaten gebührend empfangen und ihnen klarmachen, wer der neue Chef an Bord ist."
    Der Astralkörper stand bewegungslos mitten in der Zentrale.
    Die Bewußtseinsinhalte berieten über meinen Vorschlag. Das bedeutete, daß sie ihr Mißtrauen noch immer nicht völlig abgelegt hatten. Ich hatte sogar den Verdacht, daß sie sich nur vorsichtshalber mit Tolot und mir verbündet hatten, um ihr Ziel leichter zu erreichen. Doch darüber machte ich mir keine Sorgen.
    Schließlich war es auch mein Ziel, die Mutanten in die Nähe von PEW-Metall zu bringen, damit sie endlich in lebensfähige Körper materialisieren konnten.
    „Wir überlassen Ihnen vorläufig die Führung des Schiffes", entschied das Ding schließlich.
    Erleichtert bezog ich einen Platz in der Hauptschleuse. Ich konnte die Gangway hinabsehen, ohne dabei ins Blickfeld von Menschen zu geraten, die sich außerhalb des Schiffes aufhielten.
    Icho Tolot stand hinter mir.
    Auf meinen Knien lag ein Strahlenkarabiner.
    Der Kollektivmutant war in der Zentrale geblieben, um Poynor 52 und die Naats zu beobachten.
    „Ich hoffe, daß die Besatzung noch keine Gelegenheit hatte, sich in den Kneipen von Arcmour zu betrinken", sagte ich zu dem Haluter. „Das würde bedeuten, daß wir einige Zeit warten müssen. Mit jeder Stunde wird es jedoch gefährlicher für uns."
    „Rhodanos wird sich wundern, daß Sie nicht zur Stelle sind", vermutete Tolot.
    „Schon möglich. Soll er sich den Kopf zerbrechen. Ich werde ihm eine Nachricht hinterlassen."
    Tolot kicherte. Bei ihm hörte sich das an, als würde eine Steinlawine niedergehen.
    „Das ist kein Spaß!" verwies ich ihn. „Die Mutanten sind zwar nicht bösartig, aber wir wissen nicht, in welcher Weise sich ihr Bewußtsein innerhalb dieses Kollektivkörpers noch verändern wird. Auf jeden Fall müssen wir damit rechnen, daß sie Dinge tun, die wir nicht verstehen werden. Deshalb müssen wir uns gegenseitig ständig beobachten. Wenn einer von uns den Eindruck gewinnt, daß der andere beeinflußt wird, muß er sofort irgend etwas unternehmen."
    Tolot blickte auf seine großen Handlungsarme.
    „Ich kann das Ding nicht einmal packen", klagte er. „Was könnte ich im Ernstfall schon tun?"
    Das war ein berechtigter Einwand, aber ich wußte nicht, was ich dem Haluter raten sollte. Das Bewußtsein, daß der seltsame PA-Körper in der Nähe war, ließ meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Es fiel mir schwer, in diesem Ding acht alte Freunde und nicht irgendein rätselhaftes Monstrum zu sehen.
    Ich stand auf und trat an den Rand der Schleuse.
    „Die ersten Besatzungsmitglieder werden bald auftauchen!"
    Doch es stellte sich heraus, daß ich mich getäuscht hatte. Es dauerte fast noch eine Stunde, bis der Lärm zahlreicher Männer an mein Gehör drang.
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Da scheinen endlich die ersten zu kommen!"
    Tolot, der sich neben der äußeren Schleusentür verbarg, spähte die Gangway hinab.
    „Sie kommen alle!" korrigierte er mich. „Dreißig Männer."
    Ich schluckte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Doch es war schließlich nichts Neues, daß gerade unter den Renegaten der Solaren Flotte ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl herrschte. Auf einer Welt wie Tahun mußten diese Männer damit rechnen, vorübergehend festgenommen und verhört zu werden.
    Deshalb blieben sie wahrscheinlich zusammen.
    „Sie kommen!" rief Tolot.
    „Verdammt!" stieß ich hervor. „Brüllen sie nicht wie ein Stier, Tolotos. Wollen Sie die Kerle vorzeitig auf uns aufmerksam machen?"
    Doch diese Gefahr war offenbar gering, denn die Ankömmlinge machten einen solchen Krach, daß Tolots gewiß nicht leise Stimme darin unterging. Die Raumfahrer hatten getrunken. In diesem Zustand waren sie unberechenbar.
    Ich erhob mich und ging zum Schleusenausgang.
    Dreißig uneinheitlich gekleidete Männer verschiedener Altersstufen kamen

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