0586 - Der Riese aus dem All
mobilisieren. Wir müssen wissen, ob wir etwas unternehmen können, um..."
Atlan lachte bitter auf. Das Bild verwischte sich und zitterte stark. Rhodan sah, daß der Arkonide in seinem Sessel herumgeworfen wurde.
„Im Augenblick haben wir alle Hände voll zu tun, Barbar! Wir bemühen uns gerade, noch ein paar Sekunden länger zu überleben. Sobald wir..."
Die Verbindung brach schlagartig ab.
Rhodan wurde blaß. Er tippte auf die Tasten, konnte das Bild jedoch nicht zurückholen.
„Versuchen Sie es weiter", befahl er den Funkoffizieren. „Ich will die UNTRAC-PAYT so schnell wie möglich wieder haben."
Er kehrte in die Zentrale zurück, wo sich die Offiziere vor den Bildschirmen drängten. Als sie den Großadministrator bemerkten, wichen sie zur Seite, um ihm den Weg freizugeben. Betroffen blieb er stehen, als seine Blicke auf die Bildschirme fielen.
Sie zeigten den Meteor in einer Ansicht, die eindeutig demonstrierte, daß er sich aus der Kruste des Planeten herauslöste. Ein glutroter Kranz hatte sich um ihn herum gebildet.
Herausquellendes Magma bewies, daß er mit seinem unteren Teil tatsächlich bis in die flüssigen Bereiche des Planeten hinabreichte.
„Sir, wir haben Atlan", meldete ein Offizier und schaltete die Verbindung sogleich zur Zentrale um.
Rhodan blickte besorgt auf das Bild.
Der Arkonide wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. Er lächelte.
„Es ist lediglich ein wenig warm hier auf der UNTRAC-PAYT", sagte er. „Darüber hinaus scheint alles in Ordnung zu sein. Die Triebwerke geben mehr Schub her. Wir kommen über die Berge hinweg und können genügend Abstand zum Meteor gewinnen.
Also besteht kein Grund, sich über uns Sorgen zu machen. Ich empfehle dir, dich ganz auf den dicken Brocken zu konzentrieren."
„Ist wirklich alles in Ordnung?"
„Wir schaffen es und benötigen keine Hilfe", antwortete der Lordadmiral knapp. „Bis bald."
Damit schaltete er ab.
*
Atlan hatte nicht übertrieben.
Die UNTRAC-PAYT hatte tatsächlich an Höhe gewonnen und schwebte jetzt über die Berge hinweg. Der startende Koloß blieb weiter und weiter hinter ihnen zurück, aber deshalb wurden ihre Sorgen nicht geringer.
„Lange halten wir nicht mehr durch, Sir", meldete Bourax.
Vor ihnen lag eine weite Ebene, die zum Teil dicht bewaldet, zum Teil aber auch steppenartig offen war.
„Versuchen Sie, einen günstigen Landeplatz zu finden", sagte der Arkonide. „Wir sind vielleicht schon weit genug von dem Meteor entfernt."
Garjoudin fluchte laut. Abermals begann die UNTRAC-PAYT zu bocken, als ob sie in kurzen Abständen gegen unsichtbare Hindernisse flöge. Einige Explosionen in den Maschinenräumen erschütterten das Schiff Das Licht erlosch. Nur noch einige Notlampen brannten.
Endlos lange Sekunden verstrichen, bis der Raumer mit einem harten Ruck aufsetzte. Der Pilot schaltete. Bourax lachte unterdrückt.
„Noch ein paar Minuten länger, Sir, dann wären wir mit diesem ganzen Kasten in die Luft geflogen", erklärte er.
Atlan löste die Sicherheitsgurte. Er blickte zu dem Kollektivmutanten hinüber, der in einem anderen Sessel saß.
Sein Gesicht wurde von dem schwachen Licht der Instrumentenbeleuchtung erhellt. Es war maskenhaft starr.
Besorgt versuchte der Arkonide, sich zu erheben, doch stechende Schmerzen in den Fußgelenken zwangen ihn in die Polster zurück. Er stöhnte.
„Versuchen Sie, mir einen Medorobot zu verschaffen", befahl er.
Bourax nickte und drückte einige Knöpfe auf der Instrumententafel. Garjoudin überprüfte das Schiff. Sein Gesicht ließ erkennen, daß die Lage kritisch war. Die Meldungen, die aus den Maschinenräumen kamen, ließen ihnen wenig Hoffnung.
Plötzlich erhellte sich der große Bildschirm wieder. Die Kameras waren genau auf den Meteor gerichtet, von dem sie jetzt fast einhundert Kilometer trennten. Die Atmosphäre schien zu brennen. Durch Staub und Schmutz hindurch konnten sie ein einziges Feuermeer erkennen, das von Horizont zu Horizont reichte. Jetzt hörten sie auch das dumpfe Grollen, das durch die Schiffswände drang. Draußen herrschte ein Lärm, dem das menschliche Gehör nicht mehr gewachsen war. Atlan biß sich auf die Lippen. Er mußte an die Asporcos denken, die schutzlos diesem Chaos ausgeliefert waren. In diesen sehr heißen Gebieten in Äquatornähe lebte glücklicherweise nur eine äußerst geringe Zahl von Asporcos, da die Umweltbedingungen auch für sie zu lebensfeindlich waren. Damit stiegen die Überlebenschancen für
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