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0586 - Gasthaus zur Hölle

0586 - Gasthaus zur Hölle

Titel: 0586 - Gasthaus zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht an einen Bluff glaubten, mußte sich das für mich vorgesehene Grab woanders befinden.
    Suko deutete auf die Mauer. »Fällt dir nichts auf, John?«
    »Klar, sie ist innen anders. Glatter…«
    »Genau.«
    Diese Glätte hatte seinen Grund. Man hatte von innen blanke Steinplatten angebracht, die auf uns wie Schubkästen wirkten. Das waren sie zwar nicht, doch jede Platte besaß einen eisernen Griff, um sie aus der Wand ziehen zu können.
    Und wir lasen die Metallschilder mit den eingravierten Namen.
    Uns unbekannte Personen hatten hinter den Platten und in den Mauergräbern ihre letzten Ruhestätten gefunden.
    Wir lasen auch die Geburts- und Sterbedaten ab. Teilweise stammten sie noch aus den Anfängen des vergangenen Jahrhunderts.
    Am Tor hatten wir begonnen und wanderten zu zweit an den Mauergräbern vorbei.
    Bei jedem Namen, den ich las, erhöhte sich in mir die Spannung.
    Ich war irgendwie davon überzeugt, daß ich sehr bald auf meinen Namen treffen würde. Wir hatten die Hälfte der Gräber passiert, meinen Namen jedoch noch nicht gefunden.
    »Vielleicht doch ein Bluff?« murmelte Suko.
    »Nein, dahinter steckt Methode.«
    Suko war es, der schließlich seinen Schritt stoppte. So schnell, daß ich ihn anstieß. Er brauchte nicht erst gegen die mattschimmernde Steinplatte zu deuten, ich las den Namen auch ohne sein Zeichen.
    JOHN SINCLAIR
    In schlichten Buchstaben war er in den glatten Stein hineingehämmert worden. Und darunter sah ich das breite, etwas unförmig wirkende und gedrungene Kreuz der Templer.
    Ich sagte nichts, auch Suko stellte keine Frage. Er konnte sich vorstellen, wie es in mir aussah, denn mir war schon recht komisch zumute, vor meinem eigenen Grab zu stehen, auch wenn es sich in diesem Fall nur um eine Platte handelte.
    Dahinter jedoch befand sich die Grabstätte, breit genug, um einen ausgewachsenen Menschen aufzunehmen, und auch in der Tiefe würde sie ausreichen.
    Der Griff war ebenfalls vorhanden, so daß ich die Platte, wenn nötig, aufziehen konnte.
    »Die Templer also«, murmelte ich, während Suko nickte. »Wie ich es mir gedacht habe.«
    »Ja, damit bist du gemeint.«
    »Bin ich ein Templer?«
    »Du nicht, aber Hector de Valois.«
    Den gleichen Gedanken hatte ich ebenfalls verfolgt. Hector de Valois, der in mir wiedergeboren war oder als der ich schon einmal gelebt hatte, war einer der großen Templerführer gewesen. Er hatte zur guten Seite gehört und auch mein Kreuz getragen, das mich als Sohn des Lichts auswies.
    Ich trat näher an die Grabplatte heran, um die Inschrift genauer zu untersuchen. Auch auf anderen Gräbern hatte ich sie gesehen und konnte sie miteinander vergleichen.
    Diese hier war frischer. Man hatte den Namen erst vor kurzem eingraviert. In den Mulden hatte sich noch kein Moos abgesetzt. Als ich mit der Fingerkuppe hineinglitt, spürte ich noch den dünnen Steinstaub.
    Suko war hinter mir stehengeblieben. »Ich würde vorschlagen, daß wir die Platte wegziehen.«
    »Weshalb?«
    »Vielleicht willst du dir dein Grab mal ansehen.«
    »Nicht schlecht.« Ich rieb mein Kinn. »Ob es leer ist?«
    »Wer sollte darin liegen?«
    Da hatte er recht. Mit der rechten Hand umklammerte ich den Eisengriff, der gedrechselt war, so daß ich mich gut festhalten konnte.
    Dann zog ich. Zuerst langsam, schließlich mehr Kraft einsetzend, aber die Steinplatte bewegte sich nicht. Sie saß einfach zu fest.
    Suko hatte meine Bemühungen beobachtet. »So kommen wir nicht weiter«, sagte er und half mit.
    Der Griff war breit genug, damit ihn zwei Hände umfassen konnten. Gemeinsam zerrten wir daran. Plötzlich – wir konnten es kaum fassen, erreichte ein Schaben und Knirschen unsere Ohren, als sich die schwarze Platte bewegte.
    Sofort hielten wir inne, weil die Gefahr bestand, daß sie uns entgegenkippte.
    »Vorsichtig weitermachen!« flüsterte ich.
    Kraftvoll und dennoch sehr behutsam zogen wir am Griff. Die Platte löste sich weiter. Wäre es hinter der Platte hell gewesen, hätten wir jetzt schon hineinschauen können, so breit war bereits die Spalte.
    Ich trat zurück und schlug vor, daß sie einer vor uns an der Unterkante abstützt, während der zweite zog. Dabei wischte ich mir den Schweiß von der Stirn, denn die Arbeit hatte uns ganz schön ins Schwitzen gebracht.
    »Ich mache das«, sagte Suko. Er wollte sich bücken, als es passierte.
    Meinem Freund konnte ich noch eine Warnung zurufen, damit er zurücksprang. Wir sahen, daß die Platte von innen Druck bekommen hatte, hörten

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