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0586 - Gasthaus zur Hölle

0586 - Gasthaus zur Hölle

Titel: 0586 - Gasthaus zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch das Knirschen, und einen Moment später fiel sie uns entgegen.
    Hastig sprangen wir zurück, landeten beide auf weicher Graberde und hörten den schweren Fall.
    Das Loch in der Mauer war da.
    Rechteckig, die gesamte Mauertiefe dabei einnehmend. Aber das Grab war nicht leer. Ein klumpiger, unförmiger Gegenstand schoß daraus hervor, einen widerlichen Gestank verbreitend, nach alten Leichen riechend, quallig und aufgedunsen.
    Das kannten wir auch. Diese Wesen haßte ich bis aufs Blut. Es war ein Ghoul, ein Leichenfresser!
    ***
    Und er war verdammt schnell.
    Noch bevor wir etwas gegen ihn unternehmen konnten, hatte er den Boden erreicht, stemmte sich ab und huschte in die Deckungen zwischen den Grabsteinen.
    Ein peitschender Schuß zerriß die Stille des Friedhofs. Suko hatte seine Beretta gezogen und gefeuert. Fast hätte er den Ghoul noch erwischt, doch das geweihte Silbergeschoß prallte an der Kante eines Grabsteins ab, hinter dem der Ghoul verschwunden war.
    Zwar stand ich nicht unter Schock, bei mir dauerte es nur länger, bis ich die Überraschung verdaut hatte. Da hatte sich Suko bereits von mir entfernt und einen Bogen geschlagen.
    Seine Taktik war mir klar. Er wollte, daß wir den Leichenfresser in die Zange nahmen.
    Meiner Ansicht nach hatte der Ghoul einen Fehler begangen. Der Friedhof war für ihn zu einer Falle geworden. Wann immer er ihn verlassen wollte, er mußte über die Mauer klettern und erst das von uns wieder geschlossene Tor überwinden, dann hatten wir ihn.
    Suko war nach rechts weggelaufen, ich nahm die andere Richtung.
    So konnten wir ihn bekommen.
    Obwohl ich es eilig hatte, schonte ich die Gräber. Ich wollte diese kleinen, gepflegten Anlagen nicht zertrampeln, blieb deshalb auf den Wegen, hörte hin und wieder Sukos Rufe, sah den Ghoul nicht, roch ihn dafür, denn er zog eine Fahne aus Leichen- und Modergeruch hinter sich her.
    Er nutzte seine einzige Chance und bewegte sich auf das Ende des Friedhofs zu. Dort bildeten Bäume und Büsche einen fast dschungelartigen Wald, der ein Entkommen fast unmöglich erscheinen ließ.
    Ein schleimiger Ghoul besaß mehr Chancen, sich durch die Lücken zu drücken als wir.
    Ich sah ihn, als er bereits die Rückseite erreicht hatte. Als ich schoß, tauchte er weg.
    Die geweihte Silberkugel sirrte vorbei. Außerdem hatte ich im Laufen geschossen, da ist die Trefferquote nicht gerade groß.
    Der Ghoul drehte sich und tauchte weg. Noch einmal streckte er einen der beiden Arme aus. Er wirkte wie aus Gummi, als er immer länger wurde und sich eine Krallenhand um einen Ast legte, wo er sich abstützen konnte.
    Das Gesicht war in der Schleimmasse nicht genau zu erkennen, und Sekunden später sah ich ihn überhaupt nicht mehr. Der widerliche Dämon schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Von der rechten Seite her lief Suko geduckt auf mich zu. »Er ist weg, nicht wahr.«
    »Mist auch!«
    Wenig später standen wir dort, wo der Ghoul verschwunden war.
    Der Leichengestank schwebte noch in der Luft, ein kurzes »Andenken« an diese Kreatur.
    Mein Freund schüttelte den Kopf. »Ein Ghoul in deinem Grab, John, das soll mir mal einer erklären.«
    »Du kannst ihn ja fragen.«
    Der Inspektor grinste nur und bückte sich. Er hatte die Beretta weggesteckt. Mit beiden Händen schaufelte er Zweige zur Seite, schob sich in die Lücke und gab ein hartes Lachen ab. »Komm her, John, sieh es dir an! Unser Freund hat sich eine Rückendeckung besorgt.«
    Ich preßte mich neben Suko.
    Da war das Loch. Ein Eingang mitten im Boden, innen durch Holzbretter abgestützt. Ich leuchtete hinein. Aus der Tiefe wehte uns der Modergestank entgegen. Sprossen entdeckten wir keine, aber unser Licht erreichte einen braunschwarzen Boden, und der lag nicht mal so tief unter uns. Wir konnten ihn mit einem Sprung erreichen.
    »Wo führt dieser Weg hin?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht in ein Labyrinth unter dem Friedhof. Du weißt doch, daß auf manchen dieser Totenäcker noch alte Gänge sind.«
    »Willst du hinein?«
    »Wir sollten es uns beide überlegen.«
    Suko wischte mit dem Handrücken über die Stirn. »Ghouls müssen ausgemerzt werden!« sagte er leise und doch bestimmend. »Ich hasse diese Kreaturen. Wenn ich ihn verfolge, habe ich eine Chance, ihn zu killen. Du kannst dich um das Gasthaus kümmern oder um dein Grab.«
    »Soll ich da freiwillig hineinsteigen?«
    »Weiß ich nicht. Jedenfalls schaue ich nach. Der Ausgang bleibt hier immer offen. Da ist der Rückweg

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