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0586 - Gasthaus zur Hölle

0586 - Gasthaus zur Hölle

Titel: 0586 - Gasthaus zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann zu erreichen, und sahen von seinem Gelände eigentlich nichts, weil eine hohe Mauer uns den Blick nahm. Nur die über den Rand hinwegschauenden hohen Baumkronen fielen uns auf.
    Ein Tor entdeckten wir nicht, also fuhren wir bis zum Ende des Friedhofs und ließen den Leihwagen in einen schmalen Weg an der Seite rollen. Da entdeckten wir das Tor.
    Es bestand aus Eisen. Die beiden Hälften waren durch eine mächtige Klinke miteinander verbunden. Die einzelnen Stangen formierten sich zudem zu einer Figur, die gebückt dastand und so etwas wie ein gramgebeugter Mensch sein sollte, dessen Kopf von einem Strahlenkreuz aus Metall umschwebt wurde.
    Suko hatte gefahren und bremste ab. Wir stiegen aus und wandten uns noch nicht dem Friedhof zu. Unsere Blicke glitten weiter die normale Straße entlang, die ein alleeartiges Aussehen bekam, weil sie von hohen Bäumen flankiert wurde.
    Im Hintergrund und durch die Lücken zwischen den Stämmen schimmerte die blaugraue Fläche eines kleinen Sees.
    Eine idyllische Gegend, ohne Hektik, von der Sonne beschienen, die trotzdem nicht die Düsternis des Friedhofs vertreiben konnte.
    Die Mauer war wuchtig, sie bestand aus großen Steinen, die Moos angesetzt hatte. Suko stand bereits vor dem Tor und probierte die Klinke.
    Er schaffte es, als er seine zweite Hand zur Unterstützung nahm.
    Ein Knarren erklang, dann ein Quietschen. Mit der Schulter gelang es dem Inspektor, die Tür aufzuschieben, wobei sie noch über den Boden schabte.
    Er betrat vor mir den Friedhof, blieb stehen und schaute sich um.
    Das Areal war in einem weit gezogenen Halbkreis angelegt worden und stach von der Straße weg mit seiner Mauer tief in das Gelände hinein. Erst jetzt erkannten wir die Dicke der Mauer und waren darüber nicht einmal überrascht, denn für die Mauergräber brauchte man eben mächtige Steine. Um diese Grabstätten kümmerten wir uns noch nicht. Wir schauten zunächst über die normalen Gräber hinweg.
    Auch sie wirkten sehr gepflegt. Wir sahen prächtige Metallkreuze, die auf die Rosenkreuzer und die Freimaurer hinwiesen, denn bei manchen Gräbern entdeckten wir auch die Insignien dieser letztgenannten Vereinigung. An einigen Kreuzen entdeckten wir das große G innerhalb eines flammenden Fünfsterns, eines Pentagramms.
    Das G besitzt zwei Deutungen. Es bezeichnet Gnosis und Generatio, die beiden heiligen Worte der alten Kabbala. Es heißt aber auch der »Große Architekt«, denn das Pentagramm, von welcher Seite man es auch betrachtet, stellt ein A dar.
    Auch die Rosenkreuze blieben uns nicht verborgen. Kunstvolle Gebilde, die Ähnlichkeit mit einem kompakten Malteserkreuz aufwiesen, aber dennoch anders waren, schmaler, denn zwischen den einzelnen Armen waren metallene Rosen befestigt, wobei in der Mitte des Kreuzes wieder das berühmte Pentagramm erschien.
    Dieser Friedhof war nicht nur außergewöhnlich wegen seiner Gräber. Er wirkte auch sehr gepflegt, denn die Grabstätten waren von geharkten und manchmal mit dünnem Kies bestreuten Wegen umrahmt.
    Suko nickte mir zu. »Diesen Friedhof hätte ich hier nicht erwartet.«
    Dann wurde er spöttisch. »Trotzdem, Kompliment, John, daß man für dich diese ungewöhnliche Ruhestätte ausgesucht hat.«
    »Hör auf zu spotten.«
    Von uns aus gesehen, war der Hintergrund dieses Geländes zugewachsen. Nicht allein mit den hohen Bäumen, auch Büsche bildeten so etwas wie eine dichte Wand, so daß kaum ein Durchkommen war.
    Suko war einige Schritte vorgegangen. Neben einem hohen Metallkreuz hatte er seine Schritte gestoppt und drehte sich langsam zu mir um. »Ich sehe kein offenes Grab, John.«
    Achselzuckend ging ich auf ihn zu. »Vielleicht muß es noch geschaufelt werden.«
    »Das kann stimmen.«
    Ich versuchte, etwas von der Atmosphäre in mich aufzunehmen, die über dem Friedhof lag.
    Es kam mir nichts ungewöhnlich vor. Die Sonne schien warm vom Himmel. Das frische Laub der Bäume strömte einen fast kühlen Geruch aus, manchmal fächerte ein leichter Wind gegen unsere Gesichter.
    Ein Frühsommertag, wie man sich ihn wünschte, wenn wir nicht gerade auf einem alten Friedhof gestanden hätten. Vor einiger Zeit hatte ich einen Fall in Paris erlebt, wo auch ein Friedhof die Hauptrolle spielte. Miteinander zu vergleichen waren beide nicht.
    Dieser hier war wesentlich kleiner, er wirkte gepflegter, doch die ihm umgebende hohe und breite Mauer gab ihm etwas Düsteres, Unheimliches.
    Ein offenes Grab hatten wir nicht entdecken können. Da wir zudem

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