Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0586 - In den Fängen des Wolfes

0586 - In den Fängen des Wolfes

Titel: 0586 - In den Fängen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Das ist es ja gerade. Sie könnte eine Gefährtin für mich sein. Andere Wölfinnen, die sind Tiere, nicht mehr. Aber sie ist intelligent. Sie denkt menschlich. Sie wäre ideal für mich. Außerdem… liebe ich sie!
    Er sah zu dem Menschen an der Theke auf.
    Verdammt, Zamorra, deshalb bin ich zu dir gekommen. Zu dir und Nicole. Ich brauche eure Hilfe!
    »Zuerst mal mußt du sie finden«, sagte Zamorra. »Ein Schritt nach dem anderen.«
    Sie muß nahe sein, ich weiß es!
    »Wenn du meinst…«, murmelte der Parapsychologe. »Ich bin durchaus bereit, dir zu helfen, in jeder Beziehung. Schließlich bin ich dein Freund. Aber… du hattest da vorhin noch etwas anderes durchklingen lassen, als ich mit Pierre telefoniert habe. Was meintest du damit?«
    Es könnte sein, daß sie etwas mit der Sache zu tun hat, wegen der dieser beamtete Silberkugelfetischist dich bedrängt.
    »Wie kommst du darauf?«
    Auch das kann ich dir nicht sagen, wand sich der Wolf. Ich kann es einfach nur fühlen. Ich weiß einfach, daß es so ist. Eine rationale Erklärung dafür gibt es vermutlich nicht, aber vertrau mir…
    »Ich könnte versuchen, es auszuforschen«, schlug Zamorra vor. »Wenn du dich mir telepathisch ganz öffnest, könnte ich dieses Gefühl sondieren.«
    Meine Empfindungen? Du willst darin herumstöbern?
    »Zumindest, was diese Sache angeht. Es konnte so etwas ähnliches sein, wie Ted Ewigks Gespür, diese paranormale ›Witterung‹, die ihn zuweilen auf bestimmte Spuren bringt. Wenn er seinem Gespür nachgeht, ist das in aller Regel das richtige.«
    Du meinst also, ich wäre in dieser Hinsicht wie Ted veranlagt. Ted ist aber kein Telepath.
    »Spielt das eine Rolle? Para-Fähigkeiten lassen sich nicht auf bestimmte Sammel-Packs reduzieren. Sie treten einzeln oder gemeinsam und dann in jeder erdenklichen Kombination auf.«
    Trotzdem bleibst du aus meiner Gefühlswelt 'raus, ja? bat der Wolf. Außerdem kommt Mostache gerade mit meinem Abendessen. Und mit einem neuen Glas Wein für dich. Hoffentlich muß ich nachher nicht Blindenhund spielen, damit du überhaupt zum Château zurückfindest.
    »Was soll das denn heißen?« fragte Zamorra und runzelte böse die Stirn.
    Wenn du nachher nicht mehr gehen kannst, komm nur nicht auf die Idee, auf mir nach Hause reiten zu wollen, das soll das heißen!
    Zamorra seufzte. »Wieso hält mich neuerdings jeder für einen Säufer? Kann mir das mal jemand erklären?«
    Mostache stellte eine große Schüssel mit Fleisch vor Fenrir auf den Boden und danach das neue Weinglas vor Zamorra.
    »Es ist eines der größten Phänomene in diesem Universum«, philosophierte der Wirt, »daß es für viele Dinge keine Erklärung gibt. Wohl bekomm's allerseits…«
    Zamorra sah sich erst mal mißtrauisch in der Runde um, erst dann griff er nach dem Glas. »Beobachtet mich auch jeder?« fragte er. »Schließlich muß ich meinen schlechten Ruf ja vor Zeugen bekräftigen…« Und ganz vorsichtig nippte er an dem Glas.
    Fenrir kannte da weniger Hemmungen, er machte sich über seine Mahlzeit her, fetzte, schmatzte und ließ die Knochenreste im Fleisch hörbar knacken.
    Zamorra dachte indessen über das nach, was der Wolf ihm mitgeteilt hatte.
    War diese merkwürdige und angeblich menschliche Wölfin wirklich zurückgekehrt?
    Und gab es vielleicht tatsächlich eine Verbindung zu dem Fall in Thurins?
    Aber da war doch von éinem Wolf keine Rede gewesen!
    ***
    E.T. hatte das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlassen und auch Mari gleich mitgenommen. Sie war nicht hundertprozentig sicher, ob das richtig war, aber auch sie hielt nichts in der Klinik. Es erwies sich als äußerst umsichtig, daß die Polizei einige ihrer Kleidungsstücke zusammengepackt hatte, denn die Beamten hatten diese Kleidung mit den-Bewußtlosen für alle Fälle auch mit ins Krankenhaus gebracht, so daß die beiden wenigstens etwas anzuziehen hatten.
    »Was ist, wenn aber Nachwirkungen eintreten?« gab Mari zu bedenken, während sie sich in Richtung Bahnhof bewegten. Von dort, gerade noch erreichbar, fuhr der vorletzte Bus für heute in Richtung Thurins, wo auch immer noch E.T.s Auto stand - das hatten die Polizisten dem Krankentransport nicht mitgegeben…
    »Bei Nachwirkungen können wir die Medizinmänner immer kontaktieren«, brummte Thorneaux. »Ich will jetzt aber endlich wissen, was wirklich passiert ist.«
    »Glaubst du, du bringst mehr in Erfahrung als die Polizei?«
    Er wußte es nicht, aber er wollte es zumindest versuchen. Er war oft genug

Weitere Kostenlose Bücher