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0586 - In den Fängen des Wolfes

0586 - In den Fängen des Wolfes

Titel: 0586 - In den Fängen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Waffe auf ihn. Er wünschte sich, statt dessen seinen E-Blaster hier zu haben, ein Laserstrahl wirkte auf Werwölfe ebenso wie Feuer.
    Aber die Strahlwaffe befand sich im Château, unerreichbar weit entfernt.
    Der Wolf trottete näher. Treuherzig sah er Zamorra an.
    Und der Dämonenjäger erkannte ihn, erkannte die Fellzeichnung wieder. Für andere Menschen mochten Wölfe alle gleich aussehen, und für Zamorra eigentlich auch, aber unter Hunderten von Wölfen hätte er Fenrir jederzeit ausmachen können.
    »Warum antwortest du mir denn nicht?« fragte Zamorra etwas verärgert und ließ die Waffe sinken. »Wohin warst du verschwunden? Und wo…?«
    Und wo ist das Amulett?
    Es hing nicht mehr um Fenrirs Hals!
    Und der graue alte Freund antwortete immer noch nicht!
    Er tappte durch das Gras bis auf etwa zwei Meter an Zamorra heran.
    »Was ist los mit dir, Alter?« drängte der Dämonenjäger. »Hast du das Amulett irgendwo verloren? Oder hat es dir jemand abgenommen? Nun sag schon was!«
    Plötzlich sträubte sich das Fell des Wolfes. Fenrir legte die Ohren an und fletschte die Zähne. Ein aggressives Knurren entrang sich seiner Kehle.
    Zamorra, der die Pistole gerade wieder sichern und zurückstecken wollte, hielt in der Bewegung inne.
    »Fenrir…?«
    Im nächsten Augenblick griff der Wolf ihn an!
    ***
    Ihre besonderen Sinne verrieten Zia Thepin, daß die Zeit gegen sie arbeitete. Der Gegner war ihr um einige Schritte voraus. Und jetzt war auch noch er aufgetaucht.
    Und zwar zu früh!
    Konnte sie überhaupt noch etwas ändern?
    Unwillkürlich sprang sie auf. Die blonde Menschin sah sie erstaunt an, wagte aber nicht, eine Frage zu stellen. Scheinbar hatte sie ihre Lektion begriffen.
    »Ich muß gehen«, sagte Zia leise. Wenigstens diese Ankündigung war sie ihrem Gast schuldig. »Ich kehre bald zurück.«
    So oder so.
    Sie war immer noch eine Verfluchte, auch wenn es den Fluch nicht mehr gab. Sie gehörte immer noch nicht wieder zu den Menschen, auch wenn sie vielleicht manchmal menschlicher handelte als mancher Mensch.
    Und das wollte sie auch jetzt.
    Sie mußte es zu Ende bringen.
    Dabei konnte sie nicht mal hoffen, daß es ihr gelang.
    Aber vielleicht war es doch noch nicht zu spät…
    Sie griff wieder nach ihrem Umhang, warf ihn sich über die Schultern und verließ ihre Unterkunft.
    Und dabei bemerkte sie nicht, daß die Menschenfrau ihr folgte!
    Wie ein Schatten bewegte sich Zia Thepin durch die Nebelnacht. Von ihrer raubtierhaften Schnelligkeit und Gewandtheit hatte sie auch in menschlicher Gestalt nichts verloren…
    ***
    Lykoff sah, wie der Dämonenjäger, den Lucifuge Rofocale so sehr haßte, in die Falle ging. Er fiel auf den Seelenschatten herein, er hielt ihn tatsächlich für den echten Wolf.
    Nur ein unwichtiger Nebenaspekt des Plans. Wichtiger war das andere.
    Zia Thepin verließ ihre Behausung, auch das war ihm nicht entgangen, denn Remus Lykoff spielte mit den Komponenten dieser Welt, die er zurechtgeformt hatte mit der Kraft, die der Herr der Hölle ihm einst verliehen hatte. Denn diese Welt war ganz anders geworden als einst, vielfältiger, und doch war sie nur ein Spielzeug in seiner Hand.
    Stets veränderbar, im Gegensatz zu damals, als die Gruft der schwarzen Wölfe ein unveränderliches Fixum dargestellt hatte. Jetzt aber, da Lykoff der Vollstrecker des Höllenfürsten war, konnte er aus dieser Zwischenwelt machen, was er wollte.
    Zia Thepin hatte der entführten Menschenfrau gegenüber schon die Wahrheit gesagt, als sie behauptet hatte, dies sei die Hölle.
    Zumindest war diese Welt ein Teil der Hölle!
    Lykoff war in der Lage, die verhaßte Zia Thepin ebenso zu beobachten, wie er die anderen Wesen in dieser Welt beobachtete. Er fand auch zu ihnen, wenn es erforderlich war. Zias Mobilität, ihr Hang, pausenlos den Standort zu verändern, war dabei zwar recht verdrießlich, aber damit kam er zurecht. Er wußte ja, wo und wie er sie suchen mußte.
    Er bedauerte nur, daß sein Plan mit der Frau namens Michelle Garon fehlgeschlagen war. Sie hatte Zia Thepin reizen und ihre Wolfsinstinkte wieder wecken sollen, und fast hätte es geklappt, denn Thepin war nervös. Sie wußte, daß Lykoff in der Nähe war. Und längst hatte sie auch begriffen, daß er ihr Feind war, nicht mehr der Junge von damals, den sie davor hatte bewahren wollen, auf die dunkle Seite der Macht zu geraten.
    Er weidete sich daran, als er spürte, daß sie verzweifelt überlegte, wie sie mit ihm fertig werden sollte, wie sie

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