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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann war diese Phase wieder vorbei, dann kehrte wieder die normale Ruhe ein.
    Surmai trank einen Becher Kaffee, rauchte eine Zigarette an und merkte mit Erleichterung, daß die Roboteinrichtungen endlich auf dreifachen Luftdurchsatz geschaltet hatten. Der Rauch zog schnell ab.
    Sie drückte den Schalter und sagte: „Platz eins. Surmai Nietha spricht. Uhrzeit, Sonderschicht. Gesprächsbeginn."
    Irgendwo schaltete sich jetzt ein Computer ein, machte eine Sendestelle frei und wartete mit seiner gesamten Kapazität.
    Sie nahm das oberste Blatt der hundertfünfundsechzig Anweisungen und sagte: „Verschlüsselt, Code Rot, heutiges Datum, erste Phase. Ich rufe das Explorerschiff EX-10.101. Heimathafen... Standplatz... Kommandant... hören Sie?"
    Sie las die einzelnen Bezeichnungen ab. Surmai sprach und hörte Klartext, aber der Hyperraumfunkspruch selbst wurde bis zur völligen Unkenntlichkeit moduliert, zerhackt und codiert. Die Auflösung in der EX-10.101 erfolgte über ein identisches Gerät, das den entsprechenden Code beherrschte.
    „Kommandant", sagte Surmai. „Befehl von Julian Tifflor persönlich. Sie starten spätestens in drei Stunden mit der kompletten Mannschaft."
    Auf einem kleinen Testschirm sah sie das Gesicht des Kommandanten. Sie hatte ihn aus dem Bett geholt.
    „Sie fliegen nach...", sie nannte einen Ort und die genaue Position, „nehmen dort eine bereitstehende Mannschaft von Helfern an Bord und gehen auf Warteposition Neun."
    Jeder Kommandant kannte solche Warteräume. Sie waren sehr selten benutzt worden und dienten nur dazu, bei einer Aktion wie dieser größere Schiffskonzentrationen gefahrlos zu versammeln.
    Es gab an allen wichtigen Knotenpunkten solche Zonen im Weltraum.
    NATHAN hatte für jede Art der benötigten Schiffe, also ebenso für die Großfrachter, für die Lazarettschiffe oder die Explorer, jeweils einen solchen Warteraum ausgewiesen.
    „Verstanden. Worum geht es eigentlich?"
    Surmai sagte einen Satz, den sie in der nächsten Zeit hundertvierundsechzigmal wiederholen würde.
    „Sie erhalten die Aufgabe von Ihrem unmittelbaren Vorgesetzten direkt übermittelt. Wenn dies durch einen Zufall oder Unfall nicht geschehen sollte, können Sie sich mit den Kommandanten der anderen hundertvierundsechzig Explorerschiffe der Warteposition Neun verständigen. Sie sind auf alle Fälle Mitternacht zwischen dem sechsundzwanzigsten und siebenundzwanzigsten Juni im Warteraum. Noch Fragen?
    Es eilt!"
    „Danke, keine Fragen mehr. Verstanden. Offizielle Rückmeldung an Explorerflotte Basis erforderlich?"
    „Ja, so kurz wie möglich. Ende."
    Der Kommandant nickte ihr zu. Jetzt war er völlig wach. Sie stellte sich vor, wie er innerhalb der nächsten hundertachtzig Minuten versuchte, seine Mannschaft vollzählig an Bord zu bekommen.
    „Ende!" sagte er und schaltete ab.
    Surmai schob den Beleg in einen Schlitz, schrieb mit schnellen Fingern auf der Tastatur einen Vermerk, der auf die Anweisung gedruckt wurde. Dann raste das Blatt durch die Eingeweide eines Servogerätes, wurde auf einem Band gespeichert und vernichtet.
    Einmal machte sie eine kurze Pause.
    War es nach dem hundertsten oder dem hundertelften Anruf?
    Sie erinnerte sich nicht mehr daran.
    Die Besatzungen der Experimentalflotte hatten im Normalfall Untersuchungen auf fremden und neuentdeckten Planeten durchzuführen. Sie waren ausnahmslos mit Frauen und Männern besetzt, die anscheinend alles konnten. Sie stellten also die idealen Helfer dar, wenn es darum ging, den Roboteinrichtungen der Lazarettraumschiffe zu helfen. Außerdem konnte jeder freie Mitarbeiter dieser Schiffseinheiten den anderen Besatzungen helfen, die Asporcos zu halten und zu füttern. Die Besatzungen waren exotische Aufträge gewöhnt - sie kannten kaum etwas anderes.
     
    *
     
    An unzähligen Schaltstellen von Imperium-Alpha waren solche Szenen an der Tagesordnung. Allerdings gab es ebenso Nervenzusammenbrüche wie versagende Maschinen.
    Kurz vor Ende ihres Einsatzes traf sich Surmai mit einer Kollegin vor dem Waschraum. Beide hatten eben eine Sauerstoffdusche genommen.
    „Du glaubst, daß das gut geht?" fragte die Kollegin.
    Surmai hob ihre gutgeformten Schultern und fuhr mit der Bürste durch ihr langes Haar. Es knisterte.
    „Ja und nein!" erwiderte sie.
    „Was bedeutet ja?" fragte die Kollegin und zog ihre Lippen mit einem feinen Pinsel nach.
    Surmai begann aufzuzählen: „Großraumfrachter... wir haben sie inzwischen alle angefunkt und zu ihren Verladeplätzen

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