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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einverstanden. Die SGIL wurde gezwungen, einen strategischen Rückzug auf breiter Front anzutreten.
    Bull akzeptierte die Entschuldigung, die Terhera knirschend vortrug.
    Der Mißtrauensantrag wurde offiziell zurückgenommen, und langsam begann sich die Versammlung aufzulösen.
    Der Sieg war augenfällig, aber Bull wußte, daß die Entscheidung in letzter Minute und haarscharf ausgegangen war.
    Er stand auf und verabschiedete sich von den Männern seiner Umgebung. Er sagte: „Sie werden jetzt sicherlich in die Zange der Fragen genommen. Offiziell gebe ich nur einen Kommentar zu allem: Kein Kommentar. Die Ergebnisse sprechen für sich.
    Sollte sich jemand darüber beklagen, daß ich keine Fragen beantworte und Interviews verweigere, dann erklären Sie, ich wäre mit der Rettung von intergalaktischen Lebewesen beschäftigt, und das Leben dieser Betroffenen wäre von weitaus größerer Wichtigkeit."
    „Verstanden, Sir!"
    Bull kam fast ungeschoren aus dem Plenarsaal hinaus.
    Sicherheitsbeamte erwarteten ihn und brachten ihn zu einem Schnellift. Es ging abwärts, durch einen Teil der unterirdischen Räume, in eine abgesperrte Garage, die nacheinander drei Gleiter verließen. Als der mittlere Gleiter, in dem Bull saß, die Absperrung durchfuhr, summte der Interkom vor den Knien des Staatsmarschalls.
    Bull langte nach vorn und schaltete das Gerät ein.
    „Bull hier!" knurrte er.
    Das Gesicht Galbraith Deightons erschien auf dem kleinen Bildschirm.
    „Etwas Furchtbares ist geschehen!" sagte er halblaut.
    Bull wartete schweigend. Also hatte sich seine Ahnung doch bewahrheitet. Er fragte schließlich: „Was ist los, Gal?"
    Deighton sagte: „Jemand hat herausgefunden, daß Zehntausende Tonnen von Lebensmitteln virusvergiftet sind."
    Bulls Gesicht wurde kalkweiß. Er mußte sich beherrschen, um nicht laut loszubrüllen.
    „Ich komme!" sagte er und schaltete ab.
     
    10.
     
    Noch nie in seinem Leben war Ibn Siegel so glücklich gewesen.
    Noch sehr genau erinnerte er sich an die Stimme, die ihm gesagt hatte, was zu tun war. Eine weiche, melodische Stimme.
    Die Stimme eines großen, schlanken Mannes, der ihn angesprochen hatte, irgendwo auf der Straße, in einem Café oder an der Arbeitsstelle. An welcher Arbeitsstelle? Ibn Siegel wußte es nicht mehr, denn er war glücklich.
    Der Himmel über Olymp schien ihm zuzulachen. Die Wolken sahen aus wie dicke, mit Zucker bestäubte Sahneflocken. Die Sonne vergoldete die Flächen der Häuser, ließ aus den Parks wahre Paradiese werden und war gar nicht heiß.
    „Ja", sagte Siegel leise. „Ich werde tun, was dieser reizende Mann mir gesagt hatte."
    Ibn Siegel erinnerte sich nur an wenige Dinge.
    Irgendwo hatte ihn ein Mann angesprochen. Sie hatten sich die Hände geschüttelt, und den feinen Schmerz an der Innenseite eines Fingers hatte Siegel nicht gespürt. Der Mann hatte ihm eine Handvoll kleiner, bunter Kügelchen gegeben und ihm auch gesagt, was er damit tun mußte.
    Der Tag war schön.
    Das Leben war wundervoll. Es gab keine Sorgen. Die Menschen, an denen Siegel vorbeiging und die ihn überholten, waren schön, lächelten und trugen außerordentlich farbenfreudige Kleidung. Die Geräusche des Verkehrs und die Laute, mit denen eines der vielen großen Schiffe landete, schienen sich in heitere Melodien zu verwandeln. Es war ein Vorzug, auf Olymp wohnen zu können.
    Was sagte der freundliche Mann?
    „Sie sind Kontrolleur der Imperiumsflotte, Ibn Siegel. Sie haben das Recht und die Pflicht, in allen Betrieben zu erscheinen, in denen die Nahrungsmittel für den Flotteneinsatz hergestellt werden."
    „Das ist richtig!" hatte Siegel geantwortet.
    Stimmte es auch? War er das? Konnte er dort, wo alle die netten lustigen Roboter arbeiteten, wo sich Großcontainer bewegten, wo ein brodelndes und quirlendes Leben herrschte, ein buntes Leben voller leichter Töne und heiteren Glanzes, durfte er dort sein?
    Der Fremde hatte erwidert: „Tun Sie einfach das, was Sie immer getan haben. Denken Sie daran, was Ihre Vorgesetzten von Ihnen erwarten. Gehen Sie hin, kontrollieren Sie, und wenn Sie an einem offenen Silo oder einem Basistank vorbeikommen, werfen Sie einfach ein solches Kügelchen hinein."
    „Warum?" fragte Ibn Siegel.
    In Wirklichkeit war er ein hochqualifizierter Mann. Sein Beruf war, unabhängig von Robotern und Maschinen Kontrollen durchzuführen. Er war Vertrauensmann des Imperiums und als solcher direkt Roi Danton verantwortlich. Danton hatte vor einigen Tagen auch mit ihm

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