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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieses Werk wieder und blieb am Eingang stehen.
    „Ziemlich viel Betrieb, wie?" fragte der Posten.
    Er kannte Siegel; dieser Mann ging hier ungehindert ein und aus. Es war ein sehr wichtiger Mann. Der Posten war etwas unsicher, denn Siegel konnte der Leitung des Betriebes jederzeit eine Menge Ärger bereiten.
    „Ja. Alles ist wunderbar und schön!" sagte Siegel.
    Er lachte den Posten an. Der Mann wurde ein unbehagliches Gefühl nicht los: Warum lachte Siegel plötzlich, der sonst dadurch bekannt war, daß seine Miene beim Betreten eines Werkes streng dienstlich wurde?
    „Ich meine - ein verdammt großes Vorhaben! Wir haben unsere Produktion fast um fünfhundert Prozent gesteigert. Wenn das nur gut geht!"
    Siegel schenkte dem Posten ein Lächeln und hob die Hand, um seinen Dienstgleiter heranzuwinken.
    „Alles wird gutgehen!" erwiderte Siegel glücklich. „Diese schönen Farben! Wir haben allen Grund, glücklich zu sein!"
    Er nickte dem verdutzten Mann zu, setzte sich in den Gleiter und fuhr davon, dem nächsten Werk zu.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, daß er mit einer euphorischen Droge betäubt und für jede Art von Hypnose präpariert war. Der Fremde hatte ihn anschließend mit wenigen Sätzen hypnotisiert und eine Sperre eingefügt, die Siegel auch nicht kannte. Getragen von dem euphorischen Gefühl des immerwährenden Glücks hatte er eine Spezialzüchtung in die laufende Produktion hineingeworfen. Es war ein Virus, das sich in der Nährlösung wie rasend vermehrte. Jedes Lebewesen, ob Mensch oder Asporco, das von den Nahrungsmitteln aß, würde daran sterben.
    Aber es gab noch viel mehr, was Ibn Siegel nicht wußte.
     
    *
     
    Der erste Alarm kam von einem „unbedeutenden" Agrarplaneten.
    Dort gab es eine Firma, die eine derart riesige Kapazität besaß, daß fast die Hälfte aller Rinderherden allein von ihr verarbeitet werden konnte. Der Planet selbst war eine Welt der Weiden und Savannen, auf denen sich nahezu unzählbar große Herden der Spezialzüchtungen befanden.
    Im internen Sprachgebrauch nannten sie diese Welt den „Corned-beef-Planeten".
    Die Wirklichkeit entsprach fast diesem Schlagwort.
    Ununterbrochen sonderten Roboter die schlachtreifen Tiere aus, trieben sie in transportable Transmitter, von denen aus sie bereits in die Schlachthalle gebracht wurden. Ein Feld, das sie wenige Schritte jenseits der Torbogensäulen einhüllte, machte die Tiere bewußtlos - sie wurden getötet, ohne daß sie etwas spürten. Der weitere Weg war vollautomatisch.
    Die Rinder waren Züchtungen, die mehreren Zwecken dienten.
    Sie waren groß, schwer und grobknochig. Man hatte sorgfältige Mutationsreihen gezüchtet mit dem Erfolg, daß sich die Anzahl der kleinen Knochen drastisch verringert hatte. Auch der Anteil an Sehnen und Knorpeln ging zurück.
    Der lange Produktionsweg des Fleisches begann damit, daß das Gehörn und die Klauen abgetrennt wurden, und daß man das Tier aus der Decke schlug. Die Felle wurden sofort auf breiten Bändern weggeschafft und kamen in eine Gerberei, an deren Ende sie als verschiedene Ledersorten versandreif verpackt waren. Jeder Teil des einzelnen Rindes wurde verarbeitet, ausgewertet, benutzt. Natürlich war das Fleisch die Hauptsache.
    Die Tiere wurden auseinandergeschnitten und ausgebeint.
    Riesige Berge von Fleischstücken wanderten, kontrolliert, bestrahlt und gewaschen, in die Feinverarbeitung.
    Im letzten Drittel der Anlage trennten sich mehrere Zweigbänder vom Hauptstrang.
    Steaks und Koteletts, Abfallfleisch für Würste, Fleischstücke für Gulasch und schließlich die Reste für Tierfutter.
    Und jemanden gab es, der an dieser Stelle einen Nebel versprühte.
    Der Nebel enthielt eine Spezialzüchtung von Viren, die schlagartig auf jeder Oberfläche des Fleisches wucherten, sich vermehrten, indem sie aus dem Fleischsaft ihre Nahrung zogen und identische Kulturen bildeten. Mit den verschiedenen Stücken der Rinder, fein säuberlich nach Qualitäten getrennt, wanderte die tödliche Fracht durch die gesamte Produktion und gelangte schließlich in die Silos. Dort gab es förmlich eine biologische Explosion, denn das Klima der Kühltürme war den Viren zuträglich.
    Die tödlichen Viren wanderten auch mit, als die rastlos arbeitenden Maschinen die Fleischstücke ergriffen und in Portionen aufteilten. Laserstrahlen und Hochleistungs-Ultraschallmesser machten so aus zehn Kilo schweren Fleischstücken etwa dreißig Steaks.
    Diese Steaks, bereits gesalzen und gewürzt, noch

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