0587 - Die Flotte der Retter
verpflichtet, ihnen zu helfen.
Genau das tun wir."
Bull zögerte etwas, bevor der Jubel der Rhodan-Anhänger losbrach. Dann sagte er mit erhobener Stimme: „Oder wollen Sie vielleicht die Regierung dazu auffordern, ihre eigenen Gesetze offenkundig zu brechen, Marschall Bount Terhera?"
Bull nickte, verließ das Pult und ging zu seinem Platz zurück.
*
Für Bull war die Aufregung, die jetzt losbrach, eine fast schon alltägliche Sache. Nicht deshalb, weil er sie jeden Tag erlebte, sondern weil seit dem Tag, da dieses Parlament in weitaus bescheidenerem Rahmen gegründet worden war, eine so unermeßlich lange Zeitspanne vergangen war.
„Das war ausgezeichnet, Sir!" meinte sein Berater leise.
„Ob ausgezeichnet oder nicht", grollte Reginald, „es war die einzig richtige Antwort auf die Vorwürfe Terheras. Aber er wird sich nicht so leicht geschlagen geben."
„Diesen Gang jedenfalls hat er verloren."
Bull stützte sein Gesicht in die Hände und dachte darüber nach, ob er einen Fehler gemacht hatte. Er sah, nach längerem Nachdenken, keinen sachlichen Fehler. Es war möglich, daß er etwas zu persönlich geworden war, aber das ließ sich nicht mehr ändern, war verständlich in der Hitze des Gefechtes und außerdem nichts anderes als die Antwort auf die Unverschämtheiten Terheras.
„Ein verlorener politischer Kampf hat schon manchen Mann zu anderen Mitteln greifen lassen - es gibt Millionen Beispiele!"
sagte Bull.
„Sie meinen...?"
Bull hob seine breiten Schultern.
„Ich meine gar nichts!" sagte er. „Ich schließe nur die Möglichkeit nicht aus. Aha, wie erwartet. Die Sitzung wird für eine Stunde unterbrochen."
Er hatte nicht die geringste Lust, seinen Platz zu verlassen und sich der Masse der Journalisten zu stellen.
Ein Sicherheitsbeamter näherte sich und blieb neben Bull und dessen parlamentarischem Sekretär stehen.
„Sir?"
Bull sah ihn an.
„Ja?"
„Darf ich Sie begleiten? Möchten Sie sich nicht den wartenden Reportern stellen? Sie haben eine Million Fragen."
Bull wußte, daß er noch einige Stunden hier verbringen mußte.
Ihm brannte die Zeit auf den Nägeln, denn eine Menge Fragen waren noch bis zum Start der Flotte zu klären.
„Danke. Ich möchte nicht hinaus. Das hält nur auf und ändert nichts an den Tatsachen. Sie können versuchen, mich nach Beendigung dieses Getümmels schnell und ungesehen aus dem Haus und nach Imperium-Alpha zu bringen."
Der Sicherheitsmann gab zurück: „Ich verstehe. Ich werde es versuchen, Sir."
Er ging wieder.
Verdammt, sagte sich Reginald Bull, als er sah, wie sich der Saal langsam wieder füllte, ich habe ein deutliches Gefühl der Unruhe!
Normalerweise kündigte sich auf diese Art drohendes Unheil an. Es war keine Ahnung, kein sechster Sinn, sondern einfach das Gefühl, daß etwas auf ihn zukam, das mit dem Begriff Gefahr zu assoziieren war.
Die Türen schlossen sich, alle Administratoren waren an ihren Plätzen. Als nächster Redner hatte sich Merytot Bowarote angesagt.
Was er sagte, war eine Bestätigung der Ausführungen des Staatsmarschalls. Er sprach für seine Partei und führte aus, daß die Galaktische Toleranz-Union sich dem Antrag der SGIL keineswegs anschlösse, daß sie im Gegenteil den Versuch Terheras, Perry Rhodan das Mißtrauen auszusprechen, auf das schärfste verurteilte. Sie alle wandten sich ausdrücklich gegen die Argumentation Bount Terheras und bestätigten, was Reginald Bull ausgeführt hatte.
Es sei eindeutig die Verpflichtung des Imperiums, also aller Menschen und Terraner, in diesem Fall schnell, völlig unbürokratisch und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen.
Unter dem Beifall seiner Partei und der Rhodan-Anhänger trat Bowarote vom Rednerpult ab.
Dann meldete sich die Plophoserin Munisho Aerce.
Sie sprach im Namen der Sozialgalaktischen Bürgerrechts-Föderation. Sie sagte mit anderen Worten das gleiche wie Bowarote. In ihrer Partei gäbe es niemanden, der sich dem Antrag Terheras verpflichtet fühlte.
Sie empfahl Terhera, den Mißtrauensantrag zurückzuziehen und sich bei Bull zu entschuldigen.
Den Wählern der SGIL empfahl sie unter dem donnernden Beifall ihrer eigenen Partei und der Rhodan-Anhänger, bei der Wahl des Kandidaten für das verantwortungsvolle Amt des Großadministrators künftig etwas mehr Sorgfalt walten zu lassen.
Die Rhodanisten, die ebenso wie die anderen Parteien Anhänger auf sämtlichen Planeten hatten, waren ohnehin mit der Entscheidung Rhodans
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