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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reichen, dann wäre den Asporcos auch schon geholfen."
    Waringer schloß: „Ich versichere, daß die Schiffe am siebenundzwanzigsten Juni starten. Möglicherweise der Begleitschutz und die Riesenfrachter zuletzt, aber sie können unterwegs aufholen. Was sagte Deighton?"
    Bull schmetterte die Faust auf den Tisch und rief: „Sämtliche ermittelten Attentäter haben es vorgezogen, sich vor der Verhaftung selbst zu töten."
    „Es ist unglaublich!" sagte Waringer und fühlte, wie eine selten gekannte Müdigkeit nach ihm griff.
    Der Dialog mit NATHAN, alle die tausend Gespräche, die Aufregung und die Empörung über diese gemeine Sabotage vereinigten sich. Waringer schaltete sich aus der Konferenz, wankte in einen Raum seines lunaren Wohnbereichs und schlief sofort ein.
     
    13.
     
    Unten, in der Hafengegend, jagten sie einen Attentäter.
    Eine Gruppe von etwa zwanzig SolAb-Agenten, ausgerüstet mit allen erdenklichen Möglichkeiten und unterstützt von einem Kommando der Polizei des Kaisers Argyris, suchte einen Mann namens Hekal Sasdro. Er hatte in allen Tanks der Produktionsstätte Nord Viren hinterlassen.
    Und kurz nachdem er von den geschulten Agenten ermittelt worden war, konnte er ein letztes Mal zuschlagen und entkommen.
    Hekal war die einzige Person, die jenen Groß-Fertigungsbetrieb kurz vor der Entdeckung besucht hatte. Die schnelle Reaktion einiger Männer, die, als sie in ihrem Verantwortungsbereich Sabotage feststellten, sofort die anderen Werke warnten, war Hekal zum Verhängnis geworden.
    Hekal wußte nicht wirklich, was er tat.
    Er spürte nur in der Welt des Frohsinns und der Freude, die langsam abklang, eine Drohung. Und vor dieser Drohung floh er.
     
    *
     
    Er bremste den Gleiter ab und sah sich um. Hinter ihm rollte die Kurve des Abhangs entlang der Verkehr auf beiden Bahnen. Ein Gleiter nach dem anderen. Hekal riß seine Maschine herum, scherte aus und hielt hart an. Vor ihm erstreckte sich ein langgezogener Gleiterparkplatz.
    „Verbergen!" sagte er sich. „Ins Dunkel!"
    Er reagierte wie ein Tier. Flucht war die einzige Möglichkeit, die er noch kannte, die ihm Sicherheit versprach. Sicherheit wovor? formulierten seine unsicheren Gedanken, und er riß die Tür des Gleiters auf, nahm die Waffe aus dem Handschuhfach und spurtete quer über den Parkplatz, hinüber zu der dichten Reihe aus Bäumen und Büschen. Es war ein warmer Abend, und von weit her hörte er die Geräusche, mit denen eines dieser gigantischen Schiffe beladen wurde.
    Hoch über ihm schwebte etwas durch die halbe Dunkelheit, einige Scheinwerfer wurden eingeschaltet. Eine Stimme, die direkt neben seinem Ohr in der Luft entstand, sagte deutlich: „Hekal Sasdro! Bleiben Sie stehen! Wir haben Sie in der Infrarotoptik!"
    Er erschrak. Was wollten sie von ihm? Er hatte doch dafür gesorgt, daß die Nahrungsmittel bunter und besser wurden?
    Hinter der flirrenden Wirklichkeit der Gegenwart schob sich mehr und mehr die Realität der Erinnerung hervor. Einzelne Fakten und Erinnerungsfetzen schlugen bereits durch. Die Euphorie verging langsam. Hekal bahnte sich einen Weg durch die Pflanzen, stolperte und rutschte aus.
    „Die Dunkelheit...", hörte er sich murmeln, „sie ist nicht dunkel genug."
    Seit eineinhalb Tagen hatte er weder gegessen noch getrunken, aber noch spürte er die Schwäche in seinem Körper nicht. Er hastete hundert Meter geradeaus, bis er in die Nähe eines kleinen Parkrestaurants kam. Dort waren Menschen. Er ließ sich mit der Menschenmenge dahintreiben und kam bis zu einer Baustelle. Zwischen den großen, gelben Maschinen hielt er an und lehnte sich gegen die Schaufel eines Ladegerätes.
    „Noch dunkler!"
    Jemand jagte ihn. Er sah über sich den schweren Gleiter der Polizei, der ihn vorübergehend wohl aus den Suchinstrumenten verloren hatte. Aber dort oben, wo er seinen eigenen Gleiter abgestellt hatte, bog eben mit blauem Drehlicht und blinkenden Scheinwerfern ein anderes Fahrzeug ein. Die Türen flogen auf, und mehr als sechs Beamte sprangen heraus. Sie durchkämmten mit gezogenen Waffen den Parkplatz.
    Er mußte etwas getan haben, was unter Strafe stand! fuhr es ihm durch den Sinn.
    Er verließ den Schatten zwischen den Baumaschinen und erkannte einen ausgetretenen Pfad, der weiter abwärts zu der geschwungenen Mole führte. Er begann zu rennen.
    Vor seinen Augen flimmerte es. Seine Kehle war ausgetrocknet, die Lippen rissen auf. Die Zunge lag wie ein Stück Holz zwischen den Zähnen. In seinem Schädel bohrte

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