0587 - Gladiatoren der Hölle
sagte Gryf plötzlich.
Da begriff sie, was geschah.
Das Gebäude, in dem sie sich befanden, war mittels Schwarzer Magie in Brand gesetzt worden!
Die Corr kannten keine Gnade und keine Rücksicht, wenn es darum ging, einen der ihren zu rächen…
»Zamorra holen und dann raus!« keuchte Gryf. »So schnell wie möglich! Ganz gleich, wohin!«
***
Ganz schafften sie es nicht.
Sie fanden einen Ausgang, durch den sie Zamorra zerrten, und sie sahen vor sich die Regenbogenblumen und hinter sich ein zerglühendes, schmelzendes Etwas, das einmal eine Arena gewesen war.
Und sie sahen von der anderen Seite her ein gefährlich aussehendes Ungeheuer heranrasen, das eine nackte, goldhaarige Frau auf den Armen trug: Teri Rheken!
Dämonen verließen die Stadt. Gladiatoren der Hölle, von den Befehlen der beiden überlebenden Corr angetrieben, vorwärts gepeitscht, um die Flüchtenden einzuholen und zu vernichten.
Die Corr hätten es einfach haben können; sie hätten das magische Dämpfungsfeld löschen können, um ihren dämonischen Knechten die Entfaltung all ihrer magischen Kräfte zu ermöglichen. Aber sie waren schlau genug, eben das nicht zu tun. Denn dadurch hätten auch Gryf und Teri ihre Fähigkeiten in vollem Umfang zurückerlangt.
Plötzlich machte Gryf, der Zamorra trug, einen Fehler. Er versuchte, sich die Arbeit zu erleichtern, indem er doch Druiden-Magie einsetzte.
Schlagartig sackte er zusammen, und in diesem Moment hatte Nicole gleich zwei Männer hinter sich her zu ziehen, den Regenbogenblumen entgegen.
Das Monster mit Teri hatte die Blumen bereits erreicht.
Dämonische Kreaturen schnellten sich aus dem Boden hervor und griffen Monster und Druidin an.
Das dreiarmige, vierbeinige Ungeheuer schleuderte Teri einfach von sich und zwischen die Blumen, dann begann es gegen die Bestien zu kämpfen, welche die Blumen bewachten.
Sie schienen nicht schnell genug begreifen zu können, daß einer der ihren sich gegen sie wandte. Ihre Abwehr war viel zu schwach im Vergleich zu den Kräften, die sie zuvor entfesselt hatten, um die Ankömmlinge von der Erde gefangenzunehmen.
Der Dreiarmige metzelte sie gnadenlos nieder.
Inzwischen hatte Nicole die Blumen fast erreicht. Aber es fehlten noch wenigstens hundert Meter, und sie war am Ende ihrer Kräfte.
Und die Verfolger näherten sich rasch.
Als Nicole zurückblickte, sah sie zwei Corr auf der Stadtmauer stehen. Sie fragte sich, warum diese spitzohrigen Bestien nicht ihre Schwerkraft-Magie einsetzten - oder taten sie es bereits, um Nicole daran zu hindern, Zamorra und Gryf in Sicherheit zu bringen?
Um sie herum drehte sich alles.
Etwa achtzig Meter vor dem Ziel brach sie entkräftet zusammen.
Das einzige, was sie noch tun konnte, war, das Amulett fest zu umklammern.
Den Dhyarra-Kristall allerdings verlor sie.
Teri hatten sie helfen wollen.
Und jetzt würden sie hier alle sterben…
Die Schar der dämonischen Häscher war schon zum Greifen nahe…
***
Toorox wußte endgültig, was er zu tun hatte.
Er stürmte den Menschen entgegen. Er sah den funkelnden Dhyarra-Kristall auf dem Boden liegen. Ihn nahm er an sich. Er spürte die ungeheure Macht des Sternensteins.
Er verschluckte ihn!
Drei Arme besaß er.
Mit jedem packte er einen der Zweibeiner und zerrte sie mit sich, trug sie zu den Blumen. Er war nur unwesentlich schneller als die Verfolger, die aus der Arena und der Stadt kamen.
»Du bist ja immer noch da«, stieß er fast erschrocken hervor, als er die goldhaarige Druidin zwischen den Blumen sah.
»Ich werde hier ja auch noch gebraucht«, keuchte sie und half ihm, Nicole, Zamorra und Gryf dicht beieinander zu gruppieren. Sie selbst kauerte sich zwischen sie. Sie berührten einander alle.
Toorox blieb außerhalb.
»Komm!« stieß Teri hervor. »Komm mit uns!«
An die weißmagische Abschirmung der Regenbogenblumen dachte sie in diesem Augenblick nicht; an jene Sperre, die verhinderte, daß die Mächte der Finsternis durch die Hintertür in die Bastionen der Zamorra-Crew eindringen konnten.
Aber Toorox' Plan sah ohnehin anders aus.
Er glaubte eine Möglichkeit gefunden zu haben, auf völlig andere Weise Ehre zu gewinnen, als durch die Unterwerfung in mörderische Rituale. Dies Ritual, das er einleitete, hatte er soeben selbst entwickelt…
»Verschwindet!« röhrte er. »Ich komme hinterher!«
Da waren die Gladiatoren der Hölle heran, begierig, dem Befehl der Corr zu gehorchen und ihn und die Menschen in Stücke zu reißen.
Teri zögerte
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