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0587 - Mumien in Moskau

0587 - Mumien in Moskau

Titel: 0587 - Mumien in Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drücken. Zunächst einmal horchten sie und legten dabei ihre Ohren gegen das Holz.
    Sie hörten nichts. Entweder verhielt sich der Mönch sehr still, oder das Holz der Tür war einfach zu dick.
    Jade wollte es wissen. Sie drückte die Klinke und stieß mit dem Knie die Tür auf.
    Die Spannung steigerte sich. Sie erwarteten, den Mönch zu sehen, doch entgegen floß ihnen nur eine gewisse Düsternis, die sich über den Raum gelegt hatte.
    Er war groß, die Fenster entsprechend hoch, aber es drang nur wenig Licht durch die Scheiben, weil Vorhänge sie verdeckten. Und im Raum standen derartig viele hohe Kisten, daß eine Schulklasse hätte dort Versteck spielen können.
    Jade schob sich vorsichtig und möglichst lautlos über die Schwelle, wobei sie den Kopf schüttelte. »Verstehst du das?« hauchte sie der Kollegin zu. »Die Klamotten gehören doch nicht zu uns.«
    »Stimmt.«
    Sie lehnte die Tür wieder an und ging einige Schritte in den Raum hinein. »Wahnsinn«, flüsterte Jade. »Das ist schon der halbe Wahnsinn, einen Raum derart vollzupacken.«
    »Man wird Gründe gehabt haben.«
    »Klar, bestimmt.«
    Chicky lachte leise. »Wenn ich an die Worte des Mönchs denke, müßte hier das Böse sein.«
    »Da lachst du noch?«
    »Das Böse in einer Kiste? Nein, das hört sich einfach zu komisch an. Ich denke da eher an einen Sarg und an Vampire oder so.«
    »Nicht unbedingt«, wisperte Jade. Neben einer hohen Kiste war sie stehengeblieben. Sie erinnerte an eine viereckige Säule, und das Mannequin mußte schon den Kopf in den Nacken legen, um das obere Ende zu erkennen. Sie klopfte mit dem Knöchel gegen das Holz. Ein dumpfes Echo kam zurück. Für das Mädchen ein Beweis, daß sich etwas in der Kiste befand und man sie nicht leer hingestellt hatte.
    »Bist du jetzt schlauer geworden?« wollte Chicky wissen.
    »Kaum.«
    »Dann laß uns den Raum durchsuchen und wieder verschwinden. Wenn der Mönch noch hier wäre, müßten wir ihn hören können. Außerdem hätte er uns bestimmt gesehen.«
    »Ja, das kann sein.«
    Chicky Munich war etwas »beruhigter«. Diesmal übernahm sie die Führung. Die Kisten standen oder lagen, je nach Größe und Form.
    Zwischen ihnen hatten sich so etwas wie Gänge gebildet. Erst nach Überwindung ihrer Überraschung begannen die Mädchen damit, sich näher mit den Kisten zu beschäftigen.
    Jetzt entdeckten sie auch die Aufdrucke, die Schriftzeichen und die Bemerkungen des Zolls, die mit Kreide aufgemalt worden waren. Bei den Schriftzeichen stutzten sie.
    Kyrillisch, wie man in Rußland schrieb, war das nicht. Diese Zeichen und Beschriftungen gehörten zu einer orientalischen Sprache.
    Jade nickte ihrer Kollegin zu. »Ich glaube, daß die Dinger hier aus Ägypten stammen. Das ist ägyptisch, wenn ich mich nicht irre.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja.«
    Chicky Munich runzelte die Stirn. »Was könnte der Mönch denn dann mit dem Bösen gemeint haben? Wenn seine Worte richtig sind; müßte das Böse aus Ägypten stammen.«
    »Ist doch möglich.«
    »Was käme daher?«
    »Alte Mumien oder so…«
    »Du bist verrückt.« Chicky Munich, hatte eine Gänsehaut bekommen. »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Die behalten die in ihrem Land, habe ich mal gelesen.«
    »Ja, aber sie geben sie auch ab für Ausstellungen. Vielleicht findet in Moskau bald eine statt. Glasnost, weißt du?«
    »Geh weiter.«
    Erst jetzt wurde ihnen bewußt, daß der Raum noch größer war als der, aus dem sie kamen.
    Chicky Munich gefielen die Kisten nicht. Jede einzelne von ihnen flößte ihr eine unbestimmte Furcht ein. Manchmal wurde sie das Gefühl nicht los, aus einer der Kisten beobachtet zu werden, als befänden sich in der oberen Hälfte und in Augenhöhe kleine Löcher.
    Eine war quergestellt und versperrte ihnen den Weg. Um weiterzugehen, mußten sie links an ihr vorbei und gerieten auch in die Nähe eines der Fenster.
    Nur sehr mageres Licht sickerte in den Raum. Allerdings reichte es aus, um den dunklen Gegenstand erkennen zu können, der auf dem Boden lag.
    Das war keine Kiste.
    Chicky blieb so hart stehen, daß Jade gegen sie prallte. »Meine Güte, was ist denn?«
    »Da… da …« Sie streckte den Arm aus.
    Jade schob sich an sie heran, sah den dunklen Gegenstand und wußte Bescheid.
    »Der Mönch!« hauchte sie…
    ***
    Die beiden Mannequins blieben stehen, ohne sich zu rühren. Unabhängig voneinander hatten sie das Gefühl, weglaufen zu müssen, aber sie taten nichts. Standen da, staunten und

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