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0589 - Mörder von den Sternen

0589 - Mörder von den Sternen

Titel: 0589 - Mörder von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein. Und wie weit reicht deine Erinnerung zurück?«
    »Vergiß es, so weit zurück jedenfalls nicht, du Wunderknabe. Allerdings erinnere ich mich daran, daß wir einen Einkaufsbummel machen wollten. Für mich das Abendkleid, für dich den roten Mantel und den Wattebart, einen Haufen Geschenke für Lord Zwerg und die Lafitte-Kinder…«
    Zamorra seufzte. »Na schön, fahren wir also nach Paris…«
    »Unsinn«, wehrte Nicole ab. »Paris ist doch total out. Da kaufen höchstens noch Präsidentengattinnen oder Mannequins ein. Wer wirklich auf sich hält, läßt sich in Rom ausstatten. Da kann ich dann mit Carlotta durch die Boutiquen streifen, und vielleicht sollten wir auch Patricia mitnehmen.«
    »Nimm Fooly mit«, schlug Zamorra vor. »Ich gebe ihm mein Scheckheft. Dann besteht wenigstens die Hoffnung, daß er es versehentlich abfackelt, ehe du auf meine Rechnung die teuersten Klamotten kaufst…«
    »Elender Knauser. Manchmal glaube ich, es hat stark auf dich abgefärbt, daß Sir Bryont dich seinerzeit in seinen Clan adoptiert hat. Du bist ja ein schlimmerer Geizhals als der hinterwäldlerischste Schotte! Und wohin der Geiz die Schotten geführt hat, ist ja historisch belegt. Weil sie zu wenig Geld für Schwerter und Rüstungen ausgegeben haben, konnten sie Mary Stuart nicht befreien, ehe die Tudors ihr den Kopf abschlagen ließen, und seitdem halten nicht mehr die Schotten, sondern die Engländer den britischen Königsthron besetzt…«
    »Au weia«, murmelte Zamorra. »Ich will doch hoffen, daß du dich nicht in Schwert und Rüstung hüllen willst. Um Schottlands Krone zu retten ist es eh ein paar Jahrhunderte zu spät.«
    »Was verstehst du schon davon?« konterte Nicole.
    Er verzichtete auf eine Antwort. Vermutlich wollte Nicole sie ohnehin nicht wissen…
    ***
    Er war der letzte der Ewigen…
    Das Raumschiff, mit dem er und die anderen nach Gaia gekommen waren, jenen Planeten, der von seinen Bewohnern auch ›Erde‹ genannt wurde, dieses Raumschiff war zerstört. Eine schier unglaubliche Macht hatte zugeschlagen und damit die Mission der Ewigen beendet. [1]
    Auch die Kommandantin war inzwischen tot. Jetzt gab es nur noch Brins, den letzten Überlebenden.
    Geraume Zeit hatte er sich einfach nur versteckt gehalten. Er war froh, noch am Leben zu sein. Manchmal hoffte er, die anderen würden ein weiteres Raumschiff schicken, um nach Überlebenden zu suchen. Aber seine sofortigen Versuche, Funkkontakt aufzunehmen, blieben unbeantwortet. Möglicherweise waren seine Rufe nicht mal aufgefangen worden.
    Der Ewige im Delta-Rang verhielt sich auch weiterhin ruhig. Nur keine Aufmerksamkeit erregen! Er wollte nicht auch noch getötet werden. Er wollte zurück zu den Sternen. Dieser Planet voller Feinde war kein Ort, an dem er sich allzu lange aufhalten wollte.
    Er erinnerte sich an die alten Geschichten, die von Ewigen erzählten, die sich längere Zeit auf Gaia aufgehalten hatten, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß sie es gern getan hatten. Brins haßte diese Welt und ihre Bewohner.
    Wenn er von hier verschwinden wollte, blieb ihm wohl oder übel nur die Suche nach dem verlorenen Arsenal. Dem Arsenal der Ewigen, das auf der Erde vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden zurückgeblieben sein sollte, als die Ewigen diesen Planeten damals verließen und sich aus diesem Bereich der Galaxie zurückzogen. Ceroni, die Kommandantin des zerstörten Sternenschiffes, hatte das verschollene Arsenal ausfindig machen wollen - und hatte diesen Plan mit dem Leben bezahlt. [2]
    Es hatte viele Monate gedauert, bis Brins sich überhaupt wieder an die Öffentlichkeit wagte. Überall glaubte er die Jäger zu sehen, die auf ihn lauerten und versuchten, auch ihn zu töten. Er wagte es nicht mal, seinen Dhyarra-Kristall zu benutzen, denn alles deutete darauf hin, daß Beta Ceroni nur deshalb getötet worden war, weil jemand ihren Sternenstein während des Benutzens angepeilt hatte.
    Schon lange war der Besitz von Dhyarra-Kristallen nicht mehr alleiniges Privileg der Ewigen. Einige Bewohner dieses Planeten hatten Kristalle in ihren Besitz bringen können, in der Straße der Götter gab es sie zuhauf, und allmählich verstreuten sie sich überall im Multiversum. Wenn einer der Gaia-Bewohner Ceronis Kristall mit seinem eigenen Sternenstein hatte anpeilen können, dann war das gesamte Volk der Ewigen in Gefahr…
    Brins wollte Ceronis Schicksal nicht auch erleiden.
    Wie sie wirklich umgekommen war, wußte er nicht mal. Er war einige tausend

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