0589 - Station der Gegenwelt
stark abgeschwächte menschliche Individualimpulse aus diesem Schiff. Sie stammen von drei Personen, die anscheinend im Sterben liegen.
Aber es gibt auch noch andere Lazarettschiffe - sehr viele sogar. Dort liegen nicht nur Terraner, sondern auch zahlreiche Asporcos."
„Wenn Perry Rhodan und seine Mitarbeiter etwas planen, dann wird es perfekt", meinte Wuriu.
„Niemand und nichts ist vollkommen", widersprach Ralf. „Und das ist gut so. Sonst hätten wir nicht von der MARCO POLO fliehen können."
„Ja, Gucky ist ein feiner Kerl", sagte Betty.
Im nächsten Moment sackte sie haltlos zusammen.
Ich sprang hinzu, fing sie auf und legte sie behutsam auf den Boden. Dann legte ich mich neben sie und preßte sie fest an mich, um mit der Ausstrahlung meiner PEW-Spangen die Strahlungsintensität ihrer Spangen zu verstärken.
Eiskaltes Entsetzen ergriff mich, als mir klar wurde, daß Bettys Zusammenbruch nur eines bedeuten konnte: Die Strahlungsintensität der Kopfspangen verminderte sich unaufhaltsam weiter.
Ich fühlte, wie Bettys Ego gegen die Mächte der Finsternis ankämpfte, die mit ihren lautlosen Schatten versuchten, sie zurück in das Hyperraum-Gefängnis zu zerren.
Als die Schatten gleich erstickenden Wogen über mir zusammenschlugen, begann ich zu schreien. Ich merkte, daß schwere Körper sich auf mich warfen, mich von Betty wegreißen wollten. Aber ich hielt sie eisern fest. Nichts und niemand sollte mich von Bettys Seite reißen; niemals sollte sie in das namenlose Grauen geschleudert werden - und wenn, dann wollte ich mit ihr gehen.
Ich war wie von Sinnen.
Als ich wieder halbwegs klar denken konnte, als die Schatten wichen, als meine Sinne aus der Betäubung erwachten, fand ich mich in einer Traube spangenbehängter Leiber wieder.
„Betty!" rief ich. „Was ist mit Betty?"
„Ich bin hier, Tako", flüsterte sie, ganz nahe bei mir.
Da entspannte ich mich und weinte.
Eine halbe Ewigkeit später sagte Wuriu Sengu leise: „So geht es nicht weiter. Beim nächsten mal reichen vielleicht die addierten Kräfte unserer Spangen nicht aus, um einen oder zwei von uns zu retten. Wir müssen etwas unternehmen."
„Aber was?" fragte Kitai mutlos. „Perry Rhodan will uns nicht helfen."
Wir lösten uns voneinander und setzten uns auf. Betty hielt meine Hand umklammert.
Ich zerbrach mir den Kopf, um eine Möglichkeit zu finden, unsere Egos innerhalb der acht Asporco-Körper kontinuierlich zu stabilisieren.
Wuriu hatte recht.
So ging es nicht weiter. Wir waren, obwohl in verschiedenen Körpern wohnend, noch immer sehr stark miteinander verbunden - gefühlsmäßig und parapsychisch. Wurde erst einer von uns aus seinem Trägerkörper gerissen und in den Hyperraum geschleudert, würden die anderen zusammenbrechen. Vielleicht würden sie dann wahnsinnig. Auf jeden Fall würden sie es nicht ertragen, daß einer von ihnen fehlte. Das wäre so, als würde von einem einzigen Organismus ein lebenswichtiges Teil abgerissen.
„Mit uns ist es aus", sagte Ralf deprimiert. „Selbst, wenn es uns gelingt, ein Raumschiff zu kapern und das Rattley-System zu verlassen, würden wir den Mächten der Finsternis erliegen, lange bevor wir den Riesenmeteoriten erreichten."
„Aber was sollen wir dann tun?" fragte André verzweifelt.
Plötzlich kam mir ein Gedanke.
„Die Matten-Willys!" sagte ich. „Sie haben uns schon einmal geholfen. Wir müssen das Lazarettschiff kapern, in dem sie liegen, dann können wir uns auf dem Wege zum Meteoriten psychisch aufladen lassen, sobald eine Stabilitätskrise eintritt."
„Das ist die Rettung, Tako", sagte Wuriu.
„Ich weiß nicht", meinte Kitai zögernd. „Bevor wir uns in die Obhut der Matten-Willys begeben, müßten wir die Besatzung des Lazarettschiffs parapsychisch überwältigen. Ob wir das noch schaffen!"
Ich stand auf und zog Betty mit hoch. Neue Zuversicht beflügelte mich.
„Darauf müssen wir es ankommen lassen", erklärte ich. „Die Willys sind unsere einzige Hoffnung."
„Werden deine Kräfte reichen, uns alle hinaufzubringen?" fragte Betty besorgt.
Ich reckte mich.
„Sie werden reichen, Mädchen. Natürlich kann ich höchstens zwei von euch gleichzeitig mitnehmen, weil die Entfernung zum Lazarettschiff größer ist als die Entfernungen, die wir auf Asporc zurückgelegt haben, aber ich schaffe es schon."
Ich streckte die Hand nach Kitai aus und zog ihn zu mir. Meine andere Hand hielt immer noch Betty fest. Sie sollte beim ersten Sprung dabeisein, denn ich
Weitere Kostenlose Bücher