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0589 - Station der Gegenwelt

Titel: 0589 - Station der Gegenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war schwerkrank und ist geheilt", sagte ich. „Ribald Corello steht uneingeschränkt auf der Seite des Gesetzes."
    „Wo fand die Wiederverstofflichung statt?" fragte Betty. Sie trug dem Supermutanten nichts nach.
    „Bei der Bahnstation", antwortete ich, froh, das Thema wechseln zu können.
    Ralf blickte auf die Rückwand der Höhle.
    „Ich sehe drei Fluggleiter, die sich von Süden her der Bahnstation nähern."
    „Ich bin bereit", erklärte ich.
    „Und unser Ziel?" fragte Wuriu.
    Ich lächelte, wußte aber nicht, ob das auf dem asporcischen Gesicht menschlich wirkte.
    „Die Umgebung jenes Ortes, von dem aus Gucky und Ras teleportierten. Dort wird man uns niemals vermuten."
     
    *
     
    Unsere Wiederverstofflichung erfolgte auf einem Hügel. Die wenigen Bäume schützten uns vor Sicht aus größerer Entfernung, gaben uns aber ausreichend Blickfeld auf die Umgebung.
    Ungefähr dreißig Kilometer nördlich ragte das obere Drittel eines großen Kugelraumschiffes über die Horizontlinie.
    Dazwischen lag eine karge Landschaft, deren Vegetation zahlreiche unfruchtbare Geröllinseln aufwies.
    Eine breite Straße zog sich schnurgerade durch dieses Gelände. Auf ihr bewegten sich Maschinen und Menschen. Hin und wieder blinkten die Lichtreflexe metallischer Robotkörper auf.
    Zwei Space-Jets erhoben sich von einer besonders großen Geröllinsel und stiegen fast lautlos in den wolkenbedeckten Himmel.
    „Ich wette, das sind die Raumschiffe, die das neue Mutantenkorps abgesetzt haben", meinte Son Okura.
    „Wahrscheinlich würdest du die Wette gewinnen", sagte ich.
    „Aber ich glaube nicht, daß jemand von uns mit dir wetten möchte."
    „Das neue Mutantenkorps!" flüsterte Betty wehmütig. „Die Mutanten des ersten Korps sind vergessen."
    „Das kann man nicht gerade sagen", erklärte Ralf bitter.
    „Wir brauchen eine Unterkunft, Nahrung und Trinkwasser", sagte ich, um meine Gefährten von ihren trübseligen Gedanken abzubringen - und um mich selbst von den Erinnerungen an jene schweren und schönen Zeiten abzulenken, als wir noch gemeinsam mit Perry Rhodan die kosmische Zivilisation der Solarier aufbauten.
    Tama deutete nach Westen.
    „Wie wäre es damit?"
    Ich folgte der Richtung, die sein ausgestreckter Arm angab, mit den Augen.
    Auf dem Nachbarhügel stand ein einzelnes einstöckiges Gebäude mit großer ebener Terrasse und einem kleinen Landeplatz für Düsenhelikopter. Eine schmale Straße führte in Serpentinen hinauf. Sie wies an zwei Stellen geringfügige Bebenschäden auf.
    „Die Villa eines vermögenden Asporcos", sagte André. „Dort sollten wir eigentlich ein kleines Lager an Lebensmittelkonserven finden."
    „Und es scheint unbewohnt zu sein", ergänzte Betty.
    Der Gedanke daran, einmal ungestört und komfortabel zu schlafen und keine Nahrungssorgen zu haben, machte mich fast schwindlig. Die Verlockung war zu groß, als daß ich ihr widerstehen konnte.
    „Ich bringe uns hinüber", sagte ich.
    „Es ist nur etwa drei Kilometer entfernt", wandte Betty ein. „Wir könnten zu Fuß gehen."
    Ich drückte ihre Hand.
    „Nein, wir müßten über freies Gelände gehen, und dabei könnten wir zufällig entdeckt werden. Das Risiko ist nicht zu verantworten."
    Meine Gefährten stimmten mir zu.
    Nachdem ich uns in zwei Etappen auf der Terrasse abgesetzt hatte, durchsuchten wir die Räume. Überall lagen die halbfertigen Produkte asporcischen Erfindungszwanges herum.
    Hochmoderne Haushaltsgeräte waren zerlegt und in Aggregate von fragwürdigem Aussehen verwandelt worden.
    Aber keiner von uns hielt sich länger als wenige Sekunden an der Küchentür auf. Der Geruch verfaulter Lebensmittel erzeugte Brechreiz.
    In einem Kellerraum entdeckte Tama Yokida schließlich eine ganze Regalwand voller Konservendosen mit Nahrungsmitteln.
    Auf einer anderen Regalwand standen Flaschen mit Obst- oder Gemüsesäften.
    Wir trugen genug Vorräte für eine ausgiebige Mahlzeit hinauf.
    Das Eßzimmer enthielt glücklicherweise keine verfaulten Lebensmittel, so daß wir beinahe kultiviert speisen konnten.
    Einmal hielt Betty im Kauen inne, blickte nach oben und meinte: „Sie haben sogar Matten-Willys von der Hundertsonnenwelt mitgebracht."
    Matten-Willys waren friedfertige intelligente Lebewesen ohne feste Körperformen. Ihre höchste Lebenserfüllung bestand darin, anderen Intelligenzen zu helfen, sie vor Schaden zu bewahren, eingetretene Schäden zu beheben.
    „Sicher auf einem Lazarettschiff", vermutete ich.
    „Ja, ich empfange

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