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0589 - Station der Gegenwelt

Titel: 0589 - Station der Gegenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschafft, Tako. Mit den Willys brauchen wir nichts zu überstürzen - und die neuen Mutanten suchen unterdessen ganz Asporc nach uns ab."
    Betty schmiegte sich an mich - und plötzlich wurde ihr Körper stocksteif.
    Ich drehte sie zu mir herum.
    „Was ist, Mädchen?"
    Sie bewegte den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. In ihren Augen stand stummes Entsetzen.
    Ich versuchte, geistige Verbindung mit ihrem Ego aufzunehmen. Sie kam auch zustande, aber ich empfing nur eine Welle eiskalten Grauens und Wirbel undeutbarer Gedankenfetzen.
    Ein unterdrückter Aufschrei Ralfs ließ mich herumfahren. Der Teleoptiker deutete auf den Willy, der Tama einhüllte.
    Das Lebewesen von der Hundertsonnenwelt hatte sich rötlich verfärbt. Seine Oberfläche wurde in kurzen Intervallen von wellenförmigen Bewegungen durchlaufen, dann öffnete sich der Willy langsam.
    Etwas war schiefgegangen!
    Ich blickte zu den Willys, die unsere anderen vier erkrankten Gefährten umhüllten.
    Einer begann sich ebenfalls zu verfärben. Es war der, dem ich Son Okura anvertraut hatte.
    Ich wurde eiskalt und steif vor Entsetzen.
    Die Matten-Willys vermochten unseren erkrankten Gefährten offensichtlich nicht zu helfen. Im Gegenteil, sie wurden selber krank, wenn sie einen von uns umhüllten.
    Dennoch erlosch ihr Drang zum Helfen nicht. Als Tamas Willy gänzlich erschlaffte und den Körper des Telekineten freigab, krochen zwei andere Willys auf den Kranken zu, um ihn ihrerseits einzuhüllen.
    Unterdessen hatte auch Sons Willy seinen Patienten freigegeben. Schlaff und matt pulsierend lag er unter ihm.
    Ich stand auf - und setzte mich wieder.
    Was konnte ich tun? Ich fühlte mich so ratlos wie noch nie.
    Sollte ich verhindern, daß die freigegebenen Patienten abermals eingehüllt wurden? Würde ich sie dann nicht den Mächten der Finsternis preisgeben? Vielleicht vermochten die Matten-Willys das Schlimmste zu verhindern, auch wenn das so sehr an ihren Kräften zehrte, daß sie selber erkrankten.
    Ich schüttelte Bettys Schultern.
    „Betty, hilf mir!" bat ich. „Hilf mir, um alles in der Welt!"
    Allmählich wich ihre Starre; ihre Augen füllten sich wieder mit Leben. Mehrmals bewegte sie den Mund, dann sagte sie so leise, daß ich es kaum verstand: „Es ist - eine Unverträglichkeit. Unsere Zellschwingungsfrequenz, ich meine, die der asporcischen Körper, divergiert mit der der Willys."
    Wir hatten verloren.
    Bei divergierenden Zellschwingungsfrequenzen war eine Ego-Stabilisierung unmöglich. Nicht nur die Matten-Willys würden geschädigt werden, sondern auch deren Patienten.
    „Wir müssen unsere Freunde herausholen!" sagte ich.
    „Schnell!"
    Es gelang uns nur durch Anwendung physischer Gewalt und mit Hilfe von Bettys telekinetischen Kräften, unsere Gefährten den hilfsbereiten Willys zu entreißen. Diese Lebewesen waren direkt besessen von dem Zwang, anderen Lebewesen zu helfen.
    Sie wollten nicht aufgeben, auch um den Preis ihres eigenen Lebens nicht.
    Ich mußte mit den Befreiten in die Kommandozentrale teleportieren, um sie dem Zugriff der Willys zu entziehen.
    Glücklicherweise kamen die Kranken bald wieder zu sich. Sie waren noch nicht in den Hyperraum geschleudert worden. Doch das konnte nur eine Frage der Zeit sein.
    Wir mußten anderweitig Hilfe bekommen.
    Aber vorerst bekamen wir nur neue Schwierigkeiten.
    Der hypnosuggestive Zwangsblock, mit dem André und Kitai die Zentrale-Besatzung versehen hatten, war anscheinend doch nicht stark genug gewesen.
    Einige Männer hatten sich völlig aus dem parapsychischen Bann gelöst. Sie waren allerdings so schlau gewesen, es sich nicht anmerken zu lassen.
    Erst Betty machte mich verstohlen darauf aufmerksam.
    „Der Kommandant hat vor wenigen Sekunden einen Notruf abgesetzt", flüsterte sie mir zu. „Und er hat die Dauernarkotisierung abgestellt. Drei weitere Personen sind ebenfalls wieder im Besitz ihres freien Willens. Sie haben mit dem Kommandanten abgesprochen, uns auf sein Zeichen hin mit Paralysatoren zu lähmen."
    „Danke, Betty", flüsterte ich zurück.
    Unauffällig schlenderte ich zu dem Schalensessel, in dem ich André untergebracht hatte. Der Hypno sah mich fragend an.
    Ich berichtete leise, was Betty festgestellt hatte, und schloß: „Ich werde auch Kitai Bescheid sagen. Sobald ich das erledigt habe, hebe ich die Hand. Das ist dann für euch das Zeichen, die vier Freigekommenen erneut zu beeinflussen. Denkst du, daß ihr es schaffen werdet?"
    „Ich kann es nur versuchen, Tako",

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