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059 - Blutige Küsse

059 - Blutige Küsse

Titel: 059 - Blutige Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Heroinsüchtig zu sein, ist harmlos dagegen.«
    »Dein Transportmittel hat es in sich, Coco.«
    »Es bleibt ungefährlich, wenn du das Taxin-Theriak rechtzeitig nimmst.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Dorian ließ das kleine Fläschchen in seiner Hosentasche verschwinden. »Wie merke ich übrigens, dass es Zeit für dein Gegenmittel ist?«
    »Du wirst im wahrsten Sinne des Wortes zurück auf die Erde fallen«, erwiderte Coco. »Jede Faser deines Körpers wird es dir sagen. Wenn es so weit ist, musst du das Taxin-Theriak einnehmen.«
    »Ich muss dir etwas sagen«, gab Dorian Hunter zurück.
    »Ja, bitte?« Coco war ganz bei der Sache. Sie sah ihren Gefährten konzentriert an.
    »Ich liebe dich«, sagte Dorian und zog sie an sich. »Und das bekenne ich ganz ohne Theriak.«
    »Lenke bitte nicht vom Thema ab!«, sagte sie gespielt streng. »Ich habe dir noch sehr viel zu sagen.«
    »Du bist wie Theriak«, redete er weiter und küsste sie. »Ich glaube, du hast mich längst süchtig gemacht – nämlich nach dir.«

    Sie fühlte sich gar nicht wohl. Liza Trool war schon mit heftigen Kopfschmerzen aufgewacht. Obendrein war sie unruhig und nervös. Ihr Magen revoltierte, und immer wieder stand ihr der kalte Schweiß auf der Stirn.
    Sie stand an diesem frühen Morgen dennoch hinter der Theke des kleinen Lebensmittelladens, der ihren Eltern gehörte. Liza hatte einen brennenden Durst. Immer wieder trank sie Mineralwasser. Sie war froh, dass ihr Vater erst in einer Stunde vom Großmarkt zurückkommen würde. So brauchte sie keine Fragen zu beantworten. Von ihrer Mutter war in dieser Hinsicht nichts zu erwarten. Sie besorgte den Haushalt und ließ sich bis Mittag bestimmt nicht im Geschäft sehen.
    Liza erinnerte sich dunkel an das, was in der vergangenen Nacht passiert war. Die seltsame Begegnung mit dem unheimlichen Mann war fast wie ein Traum, den sie aber um keinen Preis der Welt hätte missen mögen. Der verknackste Knöchel schmerzte kaum noch. Am Hals aber spürte sie ein eigenartiges Ziehen, als sei sie dort von einer Mücke gestochen worden. Sie ging wieder einmal zum Spiegel hinter dem Warenregal und prüfte die juckende Stelle. Viel war nicht zu sehen, nur ein paar entzündete Punkte, die eine Art Halbkreis bildeten. Sie errötete und dachte an den Kuss, den ihr der Fremde dort aufgedrückt hatte, und erneut glaubte sie seine Lippen zu spüren, die sie nicht vergessen konnte.
    Natürlich hatte sie ihren Eltern von dieser nächtlichen Begegnung nichts gesagt. Das war ganz allein ihr Geheimnis. Liza fragte sich allerdings, wer dieser Mann wohl gewesen sein mochte. Viel hatte sie von ihm nicht erkennen können; ja, sie war sicher, diesen Mann noch nie gesehen zu haben. Dennoch hatte sie sich aber von ihm küssen lassen. Sie begriff einfach nicht, dass sie das zugelassen hatte.
    Aber da war noch etwas gewesen, an das sie sich vage erinnerte. Der Fremde hatte ihr eine Taschenflasche gereicht, aus der sie einen Schluck getrunken hatte. Als ihre Gedanken diesen Punkt wieder erreichten, durchschoss sie ein fast übermächtiges Glücksgefühl. Sie sehnte sich nach dem Getränk. Trocken wurde ihr Mund. Sie lief zur Theke zurück, auf die sie die Mineralwasserflasche gestellt hatte, und sah sich plötzlich einem Mann gegenüber, der ihr seltsam vertraut vorkam. Er war groß und schlank, trug einen grauen Anzug und hatte dunkle Augen. Sein Gesicht war überraschend bleich, seine Lippen bildeten einen schmalen Strich. Liza wusste sofort, dass es nicht dieser Mann war, den sie an der Bachbrücke getroffen hatte. Grenzenlos war ihre Enttäuschung, und der Kunde vor der Ladentheke schien das zu bemerken. Er sah sie ein wenig gereizt an.
    »Nein, ich bin es nicht«, sagte er mit einer etwas heiseren Stimme. »Ich bin nur der Sekretär.«
    »Der Sekretär von wem?« Liza Trool war verwirrt.
    »Der Sekretär des Count Lucius of Alkahest«, erwiderte der Mann und verzog unwillkürlich das Gesicht, als kostete es ihn Mühe, diesen Namen auszusprechen.
    »Ich verstehe.«
    Liza nickte automatisch. Natürlich wusste sie mit diesem Namen etwas anzufangen. Der Count bewohnte ein düsteres Wasserschloss im Loch Sinclair, nach dem auch der kleine Ort benannt worden war, in dem Liza lebte. Diese Landschaft hoch oben im Norden Schottlands war noch fast unberührt und wurde von den Touristen nur selten erreicht. Die Verbindungsstraßen hierher in die Täler waren eng und kurvenreich.
    »Mir ist aufgetragen worden, mich nach Ihrem Befinden

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